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0018 - Die Rebellen von Tuglan

Titel: 0018 - Die Rebellen von Tuglan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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klappte zu, und seine Augen schlossen sich zu schmalen Schlitzen.
    „Natürlich!" brüllte er hinter Rhodan her, der sich gerade in den ersten besten Antigravlift stürzte, um mit höchster Geschwindigkeit in die Tiefe zu fallen.
    „Ein Mausbiber! Ich hätte es mir gleich denken können."
    Die unsichtbaren Magnetfelder trugen auch ihn in die Tiefe, dann standen sie auf dem Gleitband. Die Küche kam in Sicht. Schon aus der Ferne erkannten sie, daß dort etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Leute liefen aufgeregt hin und her, Köche fuchtelten wie wild mit ihren Löffeln und versuchten, Funkpersonal und Techniker aus ihrem Machtbereich zu verdrängen.
    Rhodan und Bully drängten sich durch die Mannschaft und betraten die Küche. Die großen und blitzenden Kessel waren verlassen, niemand schien sich darum kümmern zu wollen, wann die nächste Mahlzeit fertig wurde. Dafür drängten sich Köche und technisches Personal auf der entgegengesetzten Seite des großen Raumes zusammen und sprachen aufgeregt durcheinander. Einige lachten, andere schimpften. Es war ein unbeschreibliches Chaos, nichts deutete darauf hin, daß eine ernsthafte Gefahr drohte.
    Der Chefkoch entdeckte Rhodan und eilte ihm entgegen.
    „So ein Biest!" schrie er schon von weitem. „Es muß beim Verladen der Kisten mit an Bord gekommen sein. Wenn ich den Kerl erwische, der dafür verantwortlich war, dann ..." Und er schwang drohend seine riesige Kelle.
    Rhodan hob die Hand.
    „Ruhe, zum Donnerwetter! Was ist denn hier los? Sind alle verrückt geworden?"
    „So ein Mausbiber!" keuchte der Chefkoch, der inzwischen herbeigekommen war. „Hat sich eingeschmuggelt und frißt unsere Vorräte. Sehen Sie doch selbst!"
    Mit seiner korpulenten Gestalt stieß er die Herumstehenden unsanft zur Seite und schaffte Raum für Rhodan und Bully, die ihm neugierig folgten, Vor einer Tür mit der Anschrift „Kühlraum" war das Gedränge besonders stark. Die Tür stand offen.
    Der Mausbiber hockte mitten zwischen eingefrorenen Früchten auf dem breiten Hinterteil, hielt etwas in den geschickten Vorderpfoten und fraß eifrig daran. Dabei sah er ab und zu hoch und blinzelte seinen Zuschauern vertraulich zu, so, als wolle er sagen: Es schmeckt mir ausgezeichnet - und vielen Dank auch noch.
    Rhodan betrachtete das Bild in völliger Unentschlossenheit. Ohne Zweifel war es dieser Mausbiber gewesen, der in blinder Spielerei wahllos die Kontrollen vor dem Hypersprung verstellt hatte. Seine telekinetischen Fähigkeiten reichten dazu leicht aus. Er hatte somit das Leben aller in Gefahr gebracht und mußte bestraft werden. Weiter war er ein blinder Passagier. Und in einem solchen Fall sehen die Gesetze der Raumfahrt die härteste Bestrafung vor: Verlassen des Schiffes ohne Schutzanzug.
    Auf der anderen Seite hatte der Mausbiber keine schlechten Absichten gehabt. Es war das Grundübel seiner Rasse, immer und jederzeit spielen zu wollen. Aber die Disziplin verlangte die Bestrafung der Übeltäter. Auch für einen liebenswerten Übeltäter.
    Bully stand neben Rhodan und starrte auf das seltsame Geschöpf, das keinerlei Furcht zeigte. Es besaß kein schlechtes Gewissen und mochte ahnen, daß sein possierliches Aussehen dazu beitrug, die Laune der Zweibeiner erheblich zu verbessern. Der Mausbiber grinste und zeigte dabei seinen einzigen Nagezahn. Der Anblick war so komisch, daß einige der staunenden Männer laut zu lachen begannen. Lediglich Bully war nicht nach Lachen zumute. Dieses Biest hatte sie alle in die größten Schwierigkeiten gebracht, denn es hatte die Transition beeinflußt. Die STARDUST stand in einem unbekannten Teil des Universums. Daran konnte auch das lustige Aussehen des Mausbibers nichts ändern.
    Ehe Rhodan eine abwehrende Bewegung machen konnte, stürzte sich Bully auf den vergnügten Nager und packte ihn beim Nacken. Mit einem Ruck holte er ihn in die Höhe.
    „Du Mistvieh! Erst unser Schiff in die dickste Butter der Milchstraße steuern und nun auch noch unsere Erdbeeren fressen! Das würde dir so passen! Rausschmeißen werden wir dich, hinein in die saure Milch! Du sollst eine anständige Tracht Prügel erhalten! Warte nur!"
    Und ehe ihn jemand daran hindern konnte, versetzte er dem jämmerlich brüllenden Wesen ein paar kräftige Schläge mit der flachen Hand auf das Hinterteil.
    In der gleichen Sekunde jedoch geschah etwas Seltsames. Der Mausbiber entwand sich mit einigen geschickten Bewegungen dem nicht sehr festen Griff von Bullys Händen und fiel zu

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