0018 - Die Rebellen von Tuglan
existieren.
2401 Lichtjahre?
In dem Augenblick, da die Transition stattfand, wußte Perry Rhodan, daß etwas schiefgegangen war.
Der übliche Schmerz in den Gliedern war wie immer aufgetreten und wies keinen Unterschied zu den bisher durchgeführten Sprüngen auf. Aber die Augen Rhodans konnten noch sehen. Und sie sahen, wie die Zahl auf der Anzeigetafel der Koordinatenskala einen gewaltigen Satz machte.
Rhodan erkannte eine 3, noch eine 3, und dann kamen noch drei weitere Zahlen. Dann konnte er sie nicht mehr lesen; alles verschwamm vor seinen Augen. Es wurde dunkel. Perry Rhodan und sein Schiff rasten entmaterialisiert durch das Universum, einem unbekannten und fremden Ziel entgegen. Die blaue Riesensonne stand flammend und drohend im Raum.
*
Sie war die Mutter von 38 Planeten, die sie auf unterschiedlichen Bahnen umliefen und denen sie Leben gab. Nicht allen, aber doch sehr vielen. Die inneren Planeten spürten nur ihren Todeshauch, denn sie waren nichts als glutflüssige Ballungen, von bloßer Schwerkraft zusammengehalten. Dann kam die Zone des Lebens. Sie reichte vom 8. bis 15. Planeten. Und dann setzten die riesigen Eiswelten dem natürlichen Leben ein Ende. Die äußeren Planeten waren nichts als tödliche Eisgiganten, die in immer weiteren Bahnen einsam und erstarrt um ihre entfernte Sonne zogen, die ihnen nur spärlich Licht gab.
Mitten in der Lebenszone sonnte sich der Planet Tuglan in den wärmenden Strahlen seiner Sonne Laton. Wurde es auf Tuglan Nacht, war der Himmel so voller Sterne, daß man seinen eigenen Schatten sehen konnte. Nie hatte ein Mensch der Erde soviel Sterne am Himmel gesehen, denn Laton stand am Band des Sternenhaufens M-13, im Sternbild des Herkules, mehr als 35.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Der Planet Tuglan war bewohnt.
Die Forschungskreuzer des arkonidischen Sternenreiches hatten das bereits vor mehr als 6000 Jahren festgestellt und waren sehr schnell bei der Hand gewesen, Tuglan dem Imperium einzuverleiben. Für die Tuglanten begann damit eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und des technischen Fortschritts. Die Raumfahrt wurde entwickelt, und bald war es ihnen möglich, die bewohnbaren Planeten des eigenen Systems zu kolonisieren.
Der Kontakt mit den Arkoniden bewirkte die politische Einigung Tuglans, der von nun an durch den Hohen Kommissar Arkons und den „Lord von Tuglan" regiert wurde.
Aber immer seltener besuchten die Raumschiffe der Arkoniden das ferne Kolonialreich, immer loser wurde der Kontakt zwischen Tuglan und dem fernen Imperium. Nur das Vorhandensein des Hohen Kommissars erinnerte noch daran, daß die Tuglanten die Untertanen eines viel Mächtigeren waren.
Im Grunde genommen aber war der Fall noch weitaus komplizierter. Die Tuglanten nämlich waren - obgleich sie es nicht mehr wußten - Nachkommen der Arkoniden. Vor mehr als zwölftausend Jahren hatten erste Kolonisten von Arkon den Planeten Tuglan entdeckt und besiedelt. Damals bestand das Imperium noch nicht als solches in der späteren Form, und so gab es auch keine Verbindung mehr. Und als die Arkoniden sechstausend Jahre später Tuglan wiederentdeckten, glaubten sie, eine neue Rasse gefunden zu haben. Die Nachkommen der Arkoniden waren keine Albinos mehr, besaßen statt weißem nun violett schimmerndes Haar und hatten eine rötlichblaue Hautfarbe.
Im Palast des großen Lords in der Hauptstadt Tugla herrschte eine verborgene und fieberhafte Erregung. Nichts drang von dieser Atmosphäre an die Außenwelt, aber die Beamten und Würdenträger des interplanetarischen Reiches der Sonne Laton spürten, daß etwas in der Luft lag. Was das freilich war, wußten sie nicht, wenn viele es auch ahnten. Der große Lord Alban, ein hochgewachsener Mann mit einem harten Gesicht, nahm seinem jüngeren Bruder Daros gegenüber kein Blatt vor den Mund.
„Lange genug haben wir die Bevormundung dieser dekadenten Arkoniden ertragen müssen. Gibt es einen stichhaltigen Grund dafür, daß wir noch länger als Kolonie ihres Imperiums gelten sollen?"
Der jüngere Mann erfreute sich wesentlich sympathischerer Gesichtszüge. In seinen dunklen Augen lag so etwas wie Schwermut und Weichheit, aber der energische Mund ließ eher das Gegenteil vermuten. Der Mann war schlank und trug die übliche Kleidung der leitenden Beamten.
Er sah den Bruder nachdenklich an.
„Ich weiß, daß du die Tuglanten gern selbständig sehen möchtest und will dir mit einer Gegenfrage antworten: Welchen Vorteil versprichst du
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