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002 - Der Hexenmeister

002 - Der Hexenmeister

Titel: 002 - Der Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Gruppe, die aus Lionnel Dosseda, Jacques Vel und Pierre Tresmissec bestand. Eine Feuergarbe fuhr empor, dann war nichts mehr zu sehen. Meine drei Freunde waren verschwunden. Nichts war von ihnen übrig geblieben.
    Zitternd vor Entsetzen lag ich am Boden, den Arm um Laura geschlungen, die sich voller Angst an mich presste. Langsam richtete ich mich auf. Ich half Laura auf die Beine und wandte mich dem Bauernhof zu, in der Hoffnung, dort Schutz und Hilfe zu finden. Aber der Hof stand nun in Flammen.
    Völlig verstört rannten wir in den Wald hinein. Unsere Begleiter waren spurlos verschwunden. Entweder hatten auch Sie den Tod gefunden, oder sie waren in eine andere Richtung geflüchtet.
    Langsam legte sich der feurige Wirbelsturm. Laura, die sich unglaublich mutig gezeigt hatte, begann zu weinen. Wir liefen durch den Wald. Als wir am anderen Ende wieder ins Freie traten, machten wir einen großen Umweg, um nicht von den Leuten gesehen zu werden, die aus dem brennenden Bauernhof herausstürzten.
    Wir kannten den Weg nicht, den wir entlanggingen, aber er führte an der Seine entlang und offensichtlich nach Paris. Wir wollten unser Versteck auf der anderen Seite der Stadt aufsuchen. Dort waren wir in Sicherheit und trafen sicher diejenigen unserer Freunde dort an, die sich hatten retten können.
    Eine halbe Stunde später erreichten wir völlig erschöpft unser Ziel. Niemand war da. Laura sank weinend in meine Arme.
    »Es ist so furchtbar, Georges. Wir haben ihn nicht retten können«, sagte sie.
    Ich drückte sie an mich. »Laura, ich will alles für dich tun, was in meinen Kräften steht. Ich will dich beschützen und für dich sorgen. Ich liebe dich so sehr, Laura, ich liebe dich.«
    Wie ein verängstigtes Kind schmiegte sie sich an mich. »Ich liebe dich auch, Georges. Vom ersten Tag an habe ich dich geliebt. Sieh her, ich trage dein Bild auf meinem Herzen.«
    An einer goldenen Kette, die sie um den Hals hatte, zog sie ein Medaillon aus ihrem Ausschnitt – dasselbe Medaillon, das ich zum ersten Mal im Paris des 20. Jahrhunderts gesehen hatte. Dort hatte es einer anderen Laura Dosseda gehört, die sich in der Seine ertränkt hatte. Einer anderen, die doch dieselbe war.
    Sie konnte nicht weiter sprechen, denn ich küsste sie voller Leidenschaft.
     

     

Heute früh kam der Arzt in mein Zimmer, während ich mit meinen Aufzeichnungen beschäftigt war. Ich habe das Heft rasch im Schubfach meines Tisches versteckt. Wahrscheinlich fragte er sich, was ich wohl schrieb.
    Er wird es bald erfahren. Mein Entschluss steht fest. Ich werde die Aufzeichnungen ihm hinterlassen. Wahrscheinlich wird er sie schon in spätestens zwei Wochen lesen. Dann kann er mir allerdings keine Fragen mehr stellen.
    Ich muss mich beeilen, damit ich fertig werde mit meinem Bericht, ehe meine Zeit gekommen ist.
    Erst am Nachmittag des Tages, von dem ich zuvor berichtet habe, erschien einer unserer Freunde in dem Haus am Fluss. Es war Hervé Migal. Er war bleich und ganz verstört. Seine Kleider waren zerfetzt, und seine Zähne schlugen wie im Fieber aufeinander, ich gab ihm Alkohol zu trinken.
    Hervé hatte gesehen, wie Lionnel und unsere beiden anderen Freunde umgekommen waren.
    »Ich bin dann mit Patrick geflüchtet«, berichtete er. »Die Bauern haben uns mit ihren Mistgabeln verfolgt. Wir rannten davon, so schnell wir konnten. Im Wald verlor ich Patrick aus den Augen. Dann bin ich auf einem großen Umweg hierher gekommen.«
    Eine halbe Stunde später erschien auch Patrick. Er erzählte uns fast dasselbe wie Hervé, der nun klagte, dass er sich sehr elend fühle.
    Sein Gesicht war bleich und geschwollen. Die Stunden schienen uns ungewöhnlich langsam zu vergehen, während wir auf die anderen Freunde warteten. Wir fürchteten schon, dass sie alle tot oder verhaftet waren.
    Gegen fünf Uhr nachmittags erschien dann Jean de la Brune. Auch er hatte einen langen Umweg gemacht, aber er war dabei durch Paris gegangen, um zu hören, was inzwischen geschehen war. Er hatte erfahren, dass weitere Fälle von Pest aufgetreten waren, aber die Bevölkerung war ruhiger geworden. Außerdem hatte er gehört, dass der Meister mit edler Haltung und ungewöhnlichem Mut in den Tod gegangen war. Ich fühlte mich erschöpft, wie noch nie. Den Schmerz um den Meister hatte mir meine letzten Kräfte geraubt. Lauras Liebe war das einzige, was mich innerlich noch ein wenig aufrichtete. Sie lag auf einem Diwan und schlief. Ich trat zu ihr und sah auf sie hinab. Ihr Anblick

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