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002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

Titel: 002 - Der Safe mit dem Rätselschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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vor Jimmy. Der Mann war ein Verbrechertyp, den er nicht begriff. Wenn er Mitanwärter auf Reales Millionen war, würde die »Bande« ihn »abtun« - um so besser. Masseys Abgang hatte die Erben auf drei reduziert. War auch Jimmy aus dem Wege geräumt, so verringerte sich die Chance, das Geld zu verlieren, noch mehr; und der andere Erbe befand sich in dem Zimmer oben. Goyles Erklärung hatte die Zungen der Männer gelöst; aber keine Stimme ließ sich für Jimmy vernehmen. Und dann riefen ein halbes Dutzend Stimmen nach dem Schluß der Geschichte. Bei Totenstille erzählte Connor von dem Testament und dem Vexierrätsel, dessen Lösung für jeden von ihnen ein Vermögen bedeutete.
    »Und das Mädel hat sich eben mit ihrem Schicksal abzufinden. Sie ist zu gefährlich, als daß wir sie loslassen könnten. Zwei Millionen stehen auf dem Spiel, und ich will nichts riskieren. Sie muß hierbleiben, bis das Wort gefunden ist. Wir wollen nicht zusehen, wie sie uns das Geld vor der Nase wegschnappt.«
    »Und Jimmy?« fragte Goyle.
    Connor fingerte nervös an seinem Rockaufschlag herum. Er kannte die Antwort, welche die »Bande« auf Goy-les Frage bereits beschlossen hatte. Er wußte, daß man ihm jetzt die Zustimmung zu dem schwärzesten Schurkenstreich abverlangen würde, der sein schlimmes Leben je befleckt hatte; aber er wußte auch, daß Jimmy gehaßt wurde von den Männern, die diese seltsame Bruderschaft bildeten. Jimmy arbeitete allein; er teilte weder Gefahr noch Gewinn. Sein kalter Zynismus ging über ihren Verstand. Auch sie hatten Angst vor ihm. Connor räusperte sich.
    »Vielleicht können wir ihm zureden -«
    Goyle und Bat wechselten einen raschen Blick.
    »Fordre ihn doch auf, herzukommen, damit wir heute abend darüber sprechen können«, sagte Goyle leichthin.
    »Connor bleibt lange.« Sands wandte bei diesen Worten den Versammelten sein ungesundes Gesicht zu.
    Drei Stunden waren vergangen, seit Connor die »Bande« verlassen hatte, um Jimmy aufzusuchen.
    »Er wird schon bald wiederkommen«, sagte Goyle zuversichtlich. Er warf einen Blick auf die Versammlung. »Wenn einer von euch bei der Sache nicht mitmachen will, kann er gehen.« Dann fügte er bedeutsam hinzu: »Wir werden mit Jimmy abrechnen.«
    Keiner rührte sich; keiner schauderte bei dem schrecklichen Vorschlag, den diese Worte enthielten.
    »Ein und drei viertel Million - dafür lohnt sich der Galgen!« sagte Goyle hart. Er ging zu einem hohen schmalen Schrank neben dem Kamin und machte die Tür auf. Drinnen war Platz genug, daß ein Mensch aufrecht stehen konnte.
    »Da drin hat ein gewisser Jemand gestanden« - er sah vielsagend zu Bat Sands hinüber -, »als er Ike Steen abtat. Ike, der das Geld von der Polizei schon in der Tasche hatte und bereit war, die ganze Gesellschaft zu verkaufen.«
    »Wer ist im Nebenhaus?« fragte plötzlich eine Stimme. Goyle lachte. Nach außen hin war er der Hausherr, denn er hatte das Haus gemietet. Er machte die Schranktür wieder zu.
    »Wenn man den alten George nicht rechnet, ist es leer«, sagte er. »Horcht mal!« In dem tiefen Schweigen drang das dumpfe Gemurmel einer Stimme durch die dünnen Wände.
    »Schwatzt mit sich selbst«, sagte Goyle grinsend; »er is nich ganz richtig im Kopf, aber er ersetzt ‘nen Aufpasser, denn er verscheucht uns die Kinder und Frauen, die sonst ums Haus herumspionieren würden. Er-«
    Sie hörten die Haustür zufallen und die Stimmen zweier Männer im Hausflur unten.
    Goyle sprang auf, einen bösen Ausdruck im Gesicht.
    »Das ist Jimmy!« flüsterte er hastig.
    Als Schritte die Treppe heraufkamen, ging er zu der Wand, wo sein Mantel hing, und nahm etwas aus der Tasche; dann, beinah im selben Augenblick, als die Ankömmlinge das Zimmer betraten, schlüpfte er in den Schrank und zog die Tür hinter sich zu.
    Jimmy, der hinter Connor ins Zimmer trat, merkte sofort die Kühle des Empfangs. Er verspürte auch ein unbestimmtes Gefühl von Gefahr. Es herrschte verhängnisvolle Stille. Bat Sands war höflich, sogar unterwürfig. Jimmy bemerkte es: Jeder Nerv in ihm spannte sich. Bat schob ihm einen Stuhl hin mit der Lehne gegen den Schrank.
    »Setz dich, Jimmy«, sagte er mit erzwungener Herzlichkeit. »Wir haben was mit dir zu reden.«
    Jimmy setzte sich.
    »Ich hab’ auch was mit euch zu reden«, sagte er ruhig. »Es befindet sich eine junge Dame hier im Haus, die gegen ihren Willen hergebracht worden ist. Ihr müßt sie freilassen.«
    Der ärgerliche Protest, den er erwartet hatte, blieb

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