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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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Sache, wenn begründeter Verdacht besteht, daß politische Dinge hineinspielen. Sonst überlassen Sie die Geschichte ruhig der Citizen Police.«
    »Bestimmt«, versprach ich. »Ich habe nicht den Ehrgeiz, unserer lieben Stadtpolizei die Arbeit abzunehmen.«
    »Viel Glück, Jerry.«
    »Vielen Dank.«
    Ich fuhr sofort mit dem Lift hinunter. Beim Pförtner hinterließ ich Nachricht für Phil, daß aus dem gemeinsamen Mittagessen nun leider nichts werden könnte.
    Dann holte ich mir meinen Jaguar vom Parkplatz vor unserem Districtsgebäude, setzte mich hinein und fuhr ab. Ich war felsenfest davon überzeugt, nicht länger als zwei, drei Stunden mit der Sache beschäftigt zu werden. Mord aüs politischen Beweggründen — das ist
    j
    ziemlich selten. Tja, aber mit dem Überzeugtsein ist das so eine Sache…
    ***
    Es war eine sehr lange Fahrt, denn Haters wohnte an der Peripherie der Stadt, ganz weit draußen, wo nur Einfamilienhäuser inmitten großer Gärten stehen. Ich fand seine Villa spielend an dem Aufgebot von Polizeifahrzeugen der Citizen Police, das vor dem parkähnlichen Garten hielt.
    Ich stellte meinen Jaguar dazu und stieg aus. Ein paar uniformierte Cops riegelten die Zugänge zu dem großen Garten ab, damit die Mordkommission unbehelligt von neugierigen Reportern arbeiten konnte. Ich trat an die große Hecke heran, die zwischen Straße und Garten das Grundstück abgrenzte.
    Die Hecke war über einen Meter hoch, aber man konnte noch eben darüber hinwegblicken. Die Villa lag verborgen hinter hohen Laubbäumen, auf dem ersten Blick erkannte ich drei Linden, zwei Ahornbäume, eine unheimlich mächtige Eiche, zwei Platanen und eine schöne Kastanie. Zwischen den Bäumen waren sehr gepflegte Blumenbeete eingestreut, sonst bestand der große Garten nur aus kurz geschnittenem Rasen. Das Haus lag mindestens vierzig Meter von der Straße zurück und hatte außer dem breiten Erdgeschoß nur ein zur Hälfte ausgebautes erstes Stockwerk mit anschließendem Satteldach.
    Als ich mit meiner Musterung so weit gekommen war, trat ein Cop auf mich zu. Cop nennt man bei uns die uniformierten Polizisten. Sie tragen als Dienstabzeichen eine Kupferplatte mit dem eingeprägten Wappen des Staates oder der Stadt, für die sie Dienst tun. Da Kupferplatte auf englisch Copperplate heißt, kürzt man dieses Wort ab zu Cop und bezeichnet dann damit die Polizisten selbst.
    Also zu mir kam einer der in Scharen herumwimmelnden Cops und fragte freundlich:
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Mister?«
    »Ja«, nickte ich. »Ich suche die Politik.«
    Natürlich verstand er mich nicht. Er sah mich an, als hätte er soeben den ersten Marsmenschen entdeckt.
    »Die Politik?« wiederholte er mit gerunzelter Stirn. »Könnten Sie die nicht woanders suchen?«
    Wenn man freundlich angesprochen wird, soll man freundlich antworten. Ich hielt mich an diese Lebensregel und grinste entgegenkommend:
    »Sicher kann ich sie auch woanders suchen. Vielleicht im Hause?«
    Ich deutete zu der Villa hinüber. Aber damit war nun mein Cop überhaupt nicht einverstanden.
    »Das geht unmöglich, Mister!« meinte er. »Sie dürfen nicht hinein! Unter gar keinen Umständen!«
    »Wirklich nicht?« fragte ich.
    »Nein, bestimmt.«
    Ich fischte meinen FBI-Ausweis aus der Manteltasche und hielt ihm die kleine Karte mit meinem Paßbild hin: »Unter diesen Umständen auch nicht? Jerry Cotton, FBI.«
    Er grüßte:
    »Ach, Sie sind von der Bundespolizei? Ja, dann!«
    Er winkte, und einer der übrigen Cops riß mir die Gartentür auf. Ich nickte huldvoll wie der Sultan von Hutschi-Butschi und schritt hindurch.
    Ich gelangte auf einen Kiesweg, der rechts und links von gleichartigen Hecken flankiert war, wie sie das Grundstück nach vorn zur Straße abgrenzten. Der Weg war dick mit weißem Kies bestreut und mindestens vierzig Meter lang. Eben die Entfernung, in der sich das Haus von der Straße befand. Entweder war der Mann reichlich altmodisch oder es hatte sonst was für Gründe, daß man an die Villa keine Zufahrtstraße für Autos herangeführt hatte. Es ist nicht jedermanns Sache, erst vierzig Meter über Kies zu spazieren, wenn man vor der Haustür schon in den Wagen steigen könnte.
    Die Haustür war aus getäfeltem Holz und sah sehr vornehm aus. Links in der Türversdialung war ein schlichter, blankgeputzter Messingknopf. Ich drückte darauf und wartete.
    Ein Mann, der zivile Kleidung trug, öffnete mir die Haustür. Hinter ihm wurden die Gesichter zweier anderer Männer

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