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0020 - Im Landhaus der Schrecken

0020 - Im Landhaus der Schrecken

Titel: 0020 - Im Landhaus der Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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stellte einen Handkoffer voll Pfundnoten auf den Tisch. Der geheimnisvolle Mörder bleckte begeistert die Zähne. Mit großen, gierigen Augen betrachtete er das viele Geld, und mit einemmal faßte er einen für Wim Andrews folgenschweren Entschluß: Er wollte die Banknoten an sich nehmen, ohne Jacqueline Flaggs Smaragdkollier herzugeben. Wim Andrews würde dagegen nichts machen können.
    Eine glühende Flamme sprang plötzlich in den Augen des Unheimlichen auf. Seine Hand legte sich besitzergreifend auf den Deckel des Handkoffers und klappte ihn zu. Der Hehler wußte noch nicht, welchen Entschluß der andere gefaßt hatte. Wim Andrews erwartete, daß sein Geschäftspartner nun das Kollier aus der Hosentasche ziehen und auf den Tisch legen würde.
    Doch der Killer dachte nicht im entferntesten daran.
    Andrews hob verwirrt den Blick. »Und das Halsband?«
    »Bleibt bei mir«, sagte der Mörder eiskalt.
    Wim Andrews lächelte unsicher. »Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht.«
    »Ich habe mich entschlossen, nicht zu verkaufen.«
    Andrews lief rot an. »Hören Sie mal, ich bin kein kleiner Rotzjunge, mit dem man solche Scherze treiben kann! Wir waren uns doch einig…«
    »Wir sind uns immer noch einig«, grinste der Mörder. »Ich nehme das Geld und das Halsband mit.«
    Wim Andrews stieß wutentbrannt hervor: »Das könnte Ihnen so passen! Verdammt, Sie sind nicht der erste, der mich so plump hereinzulegen versucht, und ich bin noch nicht so lange aus dem Geschäft, um verlernt zu haben, wie man mit Klugscheißern wie Ihnen umspringt!« Blitzschnell glitt Andrews’ Rechte in das Maßjackett. Er riß eine Walther PPK-Pistole heraus und entsicherte die Waffe mit einer raschen Daumenbewegung. »So, Mann. Und nun wollen wir den Spieß gleich mal umdrehen. Was Sie können, das kann Wim Andrews schon lange, mein Lieber! Wenn Sie auf ein faires Geschäft keinen Wert legen, soll’s mir recht sein. Ich kann auch anders. Sie werden es gleich erleben. Ich will Ihnen sagen, was jetzt geschieht: Sie liefern das Kollier augenblicklich bei mir ab und sehen dann zu, schleunigst aus meiner Wohnung zu kommen. Ohne den Schmuck und ohne mein Geld!«
    Der unheimliche Killer ließ sich nicht einschüchtern.
    Ein höhnisches Grinsen verzerrte seine Züge.
    »Sie haben einen großen Fehler gemacht, Wim!«
    »Finde ich absolut nicht. Immerhin habe ich meinen Zeigefinger am Drücker!«
    »Genau das ist Ihr Fehler. Ich kann es auf den Tod nicht leiden, wenn man mich mit einer Waffe bedroht.«
    Der Hehler lachte krächzend. »Tun Sie was dagegen!«
    »Das werde ich!« schnaubte der Mörder. Sein Brustkorb hob und senkte sich jetzt wesentlich schneller. »Sie sind ein törichter Narr, Wim. Sie hätten sich mit diesem Schicksalsschlag abfinden sollen. Ein Mann wie Sie kann zweihunderttausend Pfund doch verschmerzen.«
    »Ich könnte, wenn ich wollte. Aber ich will nicht!«
    »Sie sind ein ausgemachter Idiot, Wim!«
    »Heraus mit dem Kollier!« blaffte Andrews ungeduldig.
    »Ich werde Sie töten, Wim!« knurrte der Unheimliche. Sein Gesicht verblaßte. Er begann ganz langsam sein Aussehen zu verändern. Sein Mund wurde zu einem Strich.
    Der Hehler preßte gereizt hervor: »Wenn Sie auch nur einmal zuviel mit der Wimper zucken, pumpe ich Sie mit Blei voll!«
    Das Gesicht des geheimnisvollen Mörders überzog sich mit tiefen, schattigen Falten. Jetzt erst fiel Wim Andrews die verblüffende Veränderung des anderen auf. Seine Augen weiteten sich in grenzenlosem Staunen. Als sich die Lippen des Killers öffneten, sah Andrews ein kräftiges Raubtiergebiß mit scharfen, dolchartigen Fangzähnen. Er wich betroffen einen Schritt zurück.
    »Was… was ist das denn?« preßte Wim Andrews verdattert heraus. »Wie… wie ist so etwas möglich?«
    Der Unheimliche starrte den Hehler mit grell lodernden Augen an.
    Wim Andrews faßte sich bestürzt an die pochenden Schläfen. Als der Killer sich auf ihn zubewegte, schrie er schrill: »Bleiben Sie stehen! Bleiben Sie mir vom Leibe! Hören Sie! Keinen Schritt weiter, sonst schieße ich!«
    Der geheimnisvolle Mörder stieß ein kehliges Teufelslachen aus. »Schieß doch!« knirschte er. »Schieß! Mir können deine dämlichen Kugeln nichts anhaben! Schieß, dann wirst du es sehen!«
    Als das Monster den nächsten Schritt machte, drückte Wim Andrews in großer Panik ab. Brüllend entlud sich die Waffe in seiner verkrampften Faust. Er hatte auf die Brust des Unheimlichen gezielt, und er sah das Loch in der Brust des

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