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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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auf den grauen Hut. Na ja, es war also noch einmal gut gegangen.
    »Wollen Sie mir einen Gefallen tun, Land?«, fragte ich den Inspektor.
    »Welchen?«
    »Können Sie eine Reihe von Leuten übermorgen, vielleicht so gegen zehn Uhr, zur Yookerman-Ranch bitten?«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Die Begründung überlasse ich Ihrer Fantasie. Ich möchte nur, dass folgende Personen anwesend sind: Miss Ann Sullighan, Less Harding, Glen Meunier, Sheriff Mandow, Adail Fourback, Yookerman und selbstverständlich Sie selbst. - Ich möchte ein paar Fragen an jeden von ihnen richten, aber ich kann das nur, wenn Sie selbst mir gewissermaßen dazu den Auftrag geben.«
    Er zuckte die Achsel. »Ich sehe den Sinn nicht, aber wenn Sie es wünschen, werde ich mit Mandow telefonieren. Er kann das Notwendige veranlassen. Also übermorgen um zehn Uhr bei den Yookermans.«
    ***
    Der nächste Tag war eigentlich der erste Ferientag, seit wir unsere Nasen in diese Mordaffäre gesteckt hatten. Am Abend kam ein Bote von Blyck und brachte uns das Tonbandgerät. Es war größer, als ich gehofft hatte, aber wir konnten es doch so installieren, dass Phil es leicht bedienen konnte, ohne dass jemand etwas davon merkte.
    Der erste Gast am anderen Tag war Sheriff Mandow, der lange vor der verabredeten Zeit erschien.
    »Wissen Sie, was Inspektor Land mit dieser Szene vorhat?«, erkundigte er sich nervös. »Die Leute haben zum Teil nicht schlecht geschimpft, als ich meine Einladungen überbrachte. Land hätte mir wirklich sagen können, was das Theater soll.«
    »Der Vorschlag zu dieser Zusammenkunft stammt von mir«, sagte ich gelassen.
    Dem Sheriff kugelten beinahe die Augen aus dem Kopf. Er rieb sich zwischen Hals und Kragen.
    »Soso«, muirmelte er. »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie kritisiert habe.«
    Wir verwickelten ihn in ein unverbindliches Gespräch über Rinderzucht, aus der er immer wieder in Richtung unserer Absichten auszubrechen versuchte, aber wir hielten eisern am Thema fest. Ann Sullighan war der nächste Gast. In ihrer Begleitung befand sich Less Harding, den sie unterwegs getroffen hatte. Kurz darauf kam Glen Meunier, der nervös an seiner Unterlippe zu kauen begann, als er Harding an Anns Seite sitzen sah.
    Wenige Minuten vor zehn Uhr erschien Adail Fourback. Er begrüßte die Anwesenden mit einem kurzen Nicken, suchte sich einen Platz und ließ seinen Blick von einem zum anderen gleiten. Mit dem Mann war in den letzten Tagen eine entscheidende Veränderung vorgegangen. Er hatte seine überlegene Haltung verloren und wirkte unsicher.
    Land kam als Letzter in seinem Wagen.
    »Können wir anfangen?«, fragte er gleich.
    »Mr. Yookerman fehlt noch«, antwortete ich und ging selbst, um den Rancher zu holen.
    Ich hatte dafür gesorgt, dass um den Tisch unter der Zypresse eine Anzahl von Stühlen aufgestellt war. So fand dieses Gespräch im Freien statt. Sobald auch Yookerman auf einem Stuhl Platz genommen hatte, begann ich.
    »Das Land, in dem Sie leben, ist etwas weitläufig, und der armen Polizei fällt es manchmal schwer, Sie anzutreffen«, sagte ich leichthin. »Darum haben wir Sie heute einmal hierher gebeten. Crowbeech Ranch liegt für Sie alle ungefähr in der gleichen Entfernung, und so hoffe ich, dass es keine Zumutung für Sie war.«
    Ich wandte mich an den Rancher.
    »Mr. Yookerman, stellen Sie sich bitte einmal vor, dass auf dem Grund Ihres Nachbarn Öl gefunden würde. Wie viel verdienen Sie jetzt?«
    Er war von der Frage überrascht, strich seinen Schnurrbart und brummte: »Verdammt indiskret die Frage, Mr. Cotton. Sind Sie von der Polizei oder von der Steuerbehörde?«
    »Jedenfalls würde eine Ölquelle Ihr Einkommen verzehnfachen, verhundertfachen. Würden Sie ruhig zusehen, wenn Ihr Nachbar eine Quelle findet?«
    »Was sollte ich sonst tun?«, fragte er zurück.
    »Sie könnten Ihren Nachbarn umbringen.«
    Er sprang auf. »Donnerwetter, Mr. Cotton, das ist aber ein starkes Stück.«
    »Setzen Sie sich, Mr. Yookerman. Ich behaupte nicht, dass Sie Graves umgebracht haben. Ich will nur wissen, ob es Sie nicht berühren würde, wenn ganz in Ihrer Nähe eine Ölquelle zu sprudeln anfinge.«
    Ich wandte mich an die anderen beiden Rancher, an Less Harding und an Glen Meunier.
    »Sie verdienen Ihr Geld auf die gleiche Weise wie Mr. Yookerman. Was halten Sie von einem Ölbrunnen, der in Ihrer Nähe zu sprudeln anfängt?«
    »Ich bin Rancher und will Rancher bleiben«, sagte Meunier, aber Harding antwortete nicht direkt,

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