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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nieder.
    Dann ritt mich der Teufel.
    Ich bremste.
    »He, was ist los?« rief Suko.
    »Warte es ab«, erwiderte ich und öffnete schon die Wagentür.
    Ein Vogel hockte dicht am Fahrbahnrand. Rasch ging ich auf ihn zu. Er machte keine Anstalten wegzufliegen, hob den Kopf und plusterte sein pechschwarzes Gefieder auf.
    Die Vögel zeigten vor den Menschen keine Scheu mehr! Sie schienen zu wissen, daß die Menschen vor ihnen Angst hatten.
    Aber ich nicht!
    Ich bückte mich und packte blitzschnell zu. Damit hatte die Krähe nicht gerechnet. Sie wollte wegfliegen, doch schon umklammerte ich mit beiden Händen ihren Körper.
    Suko war ebenfalls ausgestiegen. Zögernd lief er auf mich zu.
    Ich ging ihm entgegen.
    Die Krähe wollte sich aus meinem Griff befreien. Sie hackte mit dem Schnabel nach meinen Fingern, traf aber nicht.
    »Das Kreuz, schnell!« rief ich Suko zu.
    Mein chinesischer Partner handelte sofort. Da ich die Hände nicht frei hatte, zog er mir das Kreuz aus dem Hemdausschnitt.
    Dann preßte er es gegen das Gefieder des Vogels.
    Die Krähe krächzte auf, geriet in zuckende Bewegungen, doch ich hielt eisern fest.
    Rauch stieg aus ihrem Körper auf. Ich sah, wie sich die Krähe auflöste.
    Federn und Knochen fielen zu Boden. Sie verwandelte sich rasch zu Asche, die vom Wind weggetragen wurde.
    Suko gab mir das Kreuz zurück.
    »Brauchst du noch einen Beweis?« fragte ich.
    »Nein, nicht mehr.«
    Wir gingen zu unserem Leihwagen. Suko sprach genau das aus, was ich dachte. »Das war nur ein Vogel. Wir aber werden es mit Hunderten, wenn nicht mit Tausenden zu tun bekommen.«
    »Das heißt, Kampf auf verlorenem Posten?«
    »Möglich.«
    Die Türen schwappten zu. Von den anderen Vögeln hatte zum Glück keiner den Vorgang beobachtet. Ich war froh darüber.
    Wir aber wußten nun, woran wir waren.
    Wenige Minuten später tauchten die Dächer der Ortschaft auf.
    Das Dorf lag malerisch eingebettet zwischen zwei Hügeln, die sich im Westen und Osten erhoben und sogar noch die Spitze des Kirchturms überragten.
    Langsam rollte der Rover in das Dorf ein. Die Stille war unnatürlich. Kaum ein Mensch ließ sich auf der Straße sehen.
    Ein älterer Mann mit einem Eimer in der Hand und einer flachen Mütze auf dem Kopf schickte unserem Wagen verwunderte Blicke nach.
    Verschiedene Haustypen standen bunt durcheinander. Es gab keine einheitliche Straßenfront. Kreuz und quer führten schmale Wege von der Hauptstraße ab.
    Vor einer Scheune stoppten wir. Von irgendwoher erscholl das Muhen von Rindern. Schmeißfliegen, dick und fett, umsummten uns, als wir ausstiegen.
    Nebeneinander schritten wir auf die Straße zu.
    Der Boden war staubig, denn es hatte einige Tage nicht mehr geregnet. Vom Himmel stach eine heiße Junisonne.
    Im Schatten einer Palme saßen zwei Frauen auf der Bank. Sie waren schon älter und hatten Tücher um ihre Köpfe gebunden.
    »Die fragen wir«, sagte ich.
    Mißtrauisch sahen uns die Frauen entgegen. Fremde schienen hier nicht willkommen zu sein.
    Ich grüßte freundlich. Mein Gruß wurde kaum erwidert.
    »Können Sie mir vielleicht sagen, wie wir zu Patrick Kilrain kommen?«
    Ich bekam Antwort in Form einer Gegenfrage. »Sind Sie die beiden Polizisten aus London?« Es war schwer, ihr Englisch zu verstehen. Der Dialekt war mir unbekannt.
    »Ja, Madam.«
    »Er wartet schon auf euch. Aber wir nicht. Wir wollen, daß Sie wieder wegfahren. Lassen Sie die Vögel. Sie nehmen Rache an den Menschen. Sie sind lange genug von uns gequält worden.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, erwiderte ich. »Trotzdem hätte ich gern mit Patrick Kilrain gesprochen.«
    »Nehmen Sie folgenden Weg.« Die Frau beschrieb ihn mir. Wir bedankten uns und gingen zurück zum Wagen.
    »Seltsames Volk«, meinte Suko.
    »Die haben Angst. Das ist doch klar.« Ich schloß die Wagentür auf. Heiße Luft schlug uns entgegen. Wenig später rollte der Rover durch schmale Straßen. Die Reifen wirbelten den Staub auf der holprigen Fahrbahn auf.
    Der Hof der Kilrains lag am Südende des Dorfes. Die Familie schien nicht zu den Ärmsten zu gehören, denn die Häuser und Stallungen, die wir zu sehen bekamen, wirkten sehr gepflegt.
    Ein kräftiger Mann mit schlohweißem Haar befand sich auf dem Hof. Er stand neben einer Werkbank und zimmerte an einem Stück Holz. Als er den Wagen erblickte, ließ er den Balken sinken, stemmte beide Arme in die Hüften und schaute uns abwartend entgegen.
    Ich ließ den Rover neben ihm ausrollen.
    »Mr. Kilrain?« fragte ich.
    Er

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