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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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geleistet, da wäre es ja Blödsinn, Sie jetzt abzuberufen und eine neue Mordkommission vom FBI einzusetzen. Sind Sie einverstanden?«
    »Klar. Sollte sich der Verdacht einer Erpressung mit anschließendem Mord verdichten, können wir ja die ganze Sache immer noch zusammen bearbeiten.«
    »Eben«, stimmte ich zu.
    Ich gebe ganz ehrlich zu, dass mir diese Lösung als die bequemste erschien. Wir hatten uns jetzt die Sache angesehen und konnten beruhigt wieder nach Hause fahren, um die Partie zu Ende zu spielen. Und an diesem Abend hatte ich nun mal für nichts anderes Interesse.
    Aber da war Phil mit seinem lausigen Tatendrang. Er übersah absichtlieh meine Taktik des schnellen Rückzuges und spielte den ernsthaften Kriminalisten.
    »Wo wurde der Zettel gefunden?«, fragte er.
    »Im Aschenbecher dort auf dem Rauchtisch.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Auf dem Aschenbecher? Nur die des Ermordeten, keine fremden.«
    »Aha.«
    Etwas Dümmeres fiel ihm offensichtlich nicht ein. Wenn Kriminalbeamte mit etwas nichts anfangen können, sagen sie immer »Aha«. Das hört sich für die Laien furchtbar klug an.
    Ich dachte, Phils Wissbegierde wäre nun gestillt. Es war ein Irrtum. Er war in Fahrt, und keine zehn Ochsen hätten ihn aufhalten können.
    »Ich möchte gern mal die Leiche sehen«, sagte er.
    Auch das noch. Lieber Himmel, hatte er denn noch nicht genug ermordete Leute gesehen? Es ist ja doch immer das Gleiche, eine Kugel in der Brust oder im Kopf, eine Schädelverletzung von einem tödlichen Schlag mit irgendeinem schweren Gegenstand oder eine verkrampfte Körperhaltung von den Wirkungen eines beigebrachten Giftes. Als ob das nun so interessant wäre.
    »Im Schlafzimmer, Decker. Kommen Sie mit. Wir haben schon den Fußboden vom Spurensicherungsdienst bearbeiten lassen. Sie können sich also völlig frei bewegen.«
    Die beiden zogen ab durch eine Tür, die halb offen stand. Na schön, ich marschierte hinterher.
    Bob Beverly lag mit dem Oberkörper auf einem niedrigen Bett. Offenbar hatte er davor gestanden, als ihn der Tod ereilte. Beim Zusammenbrechen war dann der Oberkörper aufs Bett gefallen.
    Aus seinem Rücken ragte ein Dolch oder so etwas Ähnliches.
    Phil schoss wie ein Pfeil auf den Leichnam los. Mir hing seine Neugierde zum Halse heraus. Und ich ging ihm nach, um ihm leise mitzuteilen, dass ich jetzt nach Hause fahren würde. Gleichgültig, ob er mitkäme oder sich hier noch länger als ein tollwütiger Kriminalist aufspielen wollte. Phil hatte sich über den Rücken des Mannes gebeugt, und ich musste mich ebenfalls bücken, um Phil leise meine Absichten kundtun zu können. Und da sah auch ich den Zettel.
    Der Mörder hatte die Klinge der Mordwaffe erst durch ein Stück Papier gestoßen, das nun am unteren Rande des Heftes und genau auf Beverlys Rücken auf gespießt saß. Auf diesem Zettel klebten einige Buchstaben, die offensichtlich aus einer Zeitung ausgeschnitten worden waren. Es waren nur ein paar Buchstaben. Sie waren vom Blut gefärbt, aber man konnte noch deutlich erkennen, was sie bedeuten sollten:
    THE KING.
    Der König. Das war der-Text auf dem Zettel an der Mordwaffe.
    ***
    Na, so etwas leistet sich heutzutage bloß ein Mensch, bei dem mindestens eine Schraube locker ist. Jeder Hinweis für eine Mordkommission kann die Spur sein, die direkt zum Täter und von da zum Elektrischen Stuhl führt.
    Das ungefähr dachte ich, als ich diesen Zettel mit der hochtrabenden Aufschrift auf dem Rücken des Toten sah. Phil hingegen schien anderer Meinung zu sein. Er witterte eine »interessante Sache«.
    »Komm doch mal einen Augenblick mit raus auf den Flur; Jerry«, sagte er.
    Schön, mir wars recht. Dann konnte ich ihm endlich klarmachen, dass ich nach Hause fahren wollte. Mochte sich die City Police den Kopf darüber zerbrechen, wer der Mörder war und wie sie ihn finden konnte. Dafür wurde sie schließlich bezahlt.
    »Ich weiß, dir schmeckt die Sache nicht«, fing Phil an.
    Ich schob mir schweigend eine Zigarette zwischen die Lippen und schnippte das Feuerzeug an.
    »Du könntest aber mir zuliebe mit einsteigen, findest du nicht?«
    Ich stieß langsam den Rauch aus.
    »Verdammt, kannst du nicht mal etwas sagen, wenn dich ein Mensch etwas fragt?«
    »Doch.«
    »Also?«
    »Ich frage mich seit einer halben Stunde, ob ich statt des Turmes nicht den weißen Läufer hätte vorziehen sollen. Wenn ich danach nämlich zwei Bauern vorrücke, hätte ich deinen König in einer verdammt brenzligen Lage. Gewissermaßen

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