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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Geschichte Ihres Betriebes eine wirkliche Neuerung herausgebracht - und die haben Sie mir gestohlen!"
    Raleigh verzog keine Miene. „Können Sie das beweisen?"
    „Natürlich, möchten Sie, daß ich es tue - vor Gericht?"
    Raleigh nickte ernsthaft. „Ich bestehe sogar darauf", antwortete er mit sicherer Stimme.
    In diesem Augenblick wußte Rhodan, daß ihm sein Bluff nichts einbringen werde. Raleigh wußte zu genau, woher die Robotsteuerung für seine Pflüge kam, um auf einen solchen Trick hereinzufallen.
    „Sie werden es bereuen", versuchte Rhodan es noch einmal. Raleigh stand auf.
    „Ich nicht", sagte er steif, „aber Siel"
    Rhodan erhob sich ebenfalls. Mit einer unauffälligen Handbewegung brachte er den kleinen Psychostrahler aus der Tasche und richtete ihn auf Raleigh. Raleigh sah es sofort und verzog das Gesicht zu einem häßlichen Grinsen. Er hatte keine Angst.
    „Sie werden mir jetzt sagen, wer Ihre Hintermänner sind", forderte Rhodan.
    Zugleich mit den Worten hielt er den Abzug der Psychowaffe niedergepreßt und wartete darauf, daß der Befehl, in hypnotische Impulse übertragen, Raleigh zum Sprechen bringe. Aber Raleigh grinste immer noch. Rhodan spürte, daß nicht alles so verlief, wie er es vorausberechnet hatte. Warum unterlag Raleigh dem Einfluß des Psychostrahlers so langsam? Oder...
    „Ich dachte mir etwas Ähnliches", stellte Raleigh zynisch fest. „Was ist das für ein Ding, das Sie da in der Hand haben? Ein Hypnotisator?"
    Er lachte meckernd.
    „Diesmal sind Sie an den Falschen gekommen.
    Sie ... Sie ... rhodanitischer Weltverbesserer!"
    Rhodan spürte den blanken Haß aus diesen Worten, und er spürte ebenso, daß Raleigh ihn nicht selbst erkannt hatte. Vorläufig wußte er nur, woher er kam.
    Rhodanitischer Weltverbesserer! Der Ausdruck wäre zum Schmunzeln gewesen, aber in diesem Augenblick gab es nichts mehr zum Schmunzeln.
    Raleighs Arbeitszimmer hatte zwei Türen, und sie öffneten sich beide gleichzeitig. Die Männer, die in den dunklen Öffnungen erschienen je zwei auf beiden Seiten - ließen mit vorgehaltenen Automatik-Pistolen keinen Zweifel über ihre Absichten zu.
    „Nehmt ihn fest!" befahl Raleigh zischend.
    Rhodan gab sich noch nicht geschlagen. Er wußte, daß er keine Zeit mehr hatte, nach dem Impulsstrahler zu greifen, aber vorläufig erschien es ihm noch unglaublich, daß außer Raleigh selbst auch seine Leute gegen hypnotische Beeinflussung unempfindlich sein sollten. Er drehte sich also leicht zur Seite, bis der Wirkungskegel des Psychostrahlers die eine der beiden Türen umfaßte und befahl: „Ihr werdet mich in Ruhe lassen! Nehmt die Waffen herunter!"
    Die Männer taten nichts dergleichen. Nebeneinander kamen sie in das Zimmer hereinmarschiert, und Rhodan hörte, daß auch die beiden anderen an der Tür hinter ihm sich in Bewegung gesetzt hatten.
    Nur eine Zehntelsekunde lang hemmte die furchtbare Überraschung, daß bei dieser Aktion sein sonst so wirkungsvoller Hypnostrahler nicht mehr wert war als das Metall, aus dem er bestand, sein Denkvermögen. Blitzschnell war er sich darüber im klaren, daß es jetzt vor allen Dingen Zeit zu gewinnen galt. Zeit, damit Captain Farina in die Entwicklung eingreifen konnte.
    „Halt!" zischte Rhodan den Männern entgegen. „Noch einen Schritt weiter - und ich mache aus euch ein Häufchen Asche!"
    Er hob den Psychostrahler einen Zoll höher und krümmte ostentativ den Finger. Die Männer blieben stehen, und Rhodan erkannte seine Chance. Er mußte reden!
    „Ihr denkt jetzt", begann er mit spöttischem Grinsen, „ihr braucht nur auf eure Abzüge zu drücken, und schon ist es zu Ende mit mir, wie? Vergeßt nicht, daß ich, selbst wenn ihr mich gleich richtig trefft, noch lange genug zu leben habe, um euch mit auf die Reise zu nehmen."
    Es war ein närrisches, kindisches Geschwätz, aber es brachte Zeit ein und machte die vier Leibwächter unsicher. Einer von ihnen sah zu Raleigh hinüber. Raleigh wußte nicht, woran er war.
    „Er blufft!" brummte er. „Das Ding ist eine Hypnowaffe, man kann damit nicht schießen."
    Aber so ganz sicher war er seiner Sache selber nicht, und seine Männer merkten es. Sie blieben stehen und starrten Rhodan an.
    „Nun?" knurrte Rhodan. „Wollt ihr probieren? Es ist ein schneller und schmerzloser Tod, das verspreche ich euch!"
    Einer der vier Männer warf plötzlich den Kopf in den Nacken und schrie: „Ach was! Er blufft doch nur ...!"
    Rhodan sah, wie sein Finger sich um den Abzug krümmte

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