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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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aber Freyt zerbrach sich den Kopf über andere Dinge. Was, zum Donnerwetter, gab es in einem Reaktorenwerk, das zur Explosion gebracht werden konnte?
    Freyt war in erster Linie Soldat, Techniker erst in zweiter. Dennoch wußte er im großen und ganzen, wie ein Arkon-Reaktor arbeitete. Er wußte ebenfalls, welches Material beim Bau einer solchen Maschine verwendet wurde, aber so sehr er seine Erinnerung strapazierte, ihm fiel nichts ein, was zwei derartige Explosionen hätte verursachen können. Und wie konnte es bei den umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen, die überall dort getroffen worden waren, überhaupt zu einer Explosion kommen?
    Freyt fand darauf ebensowenig eine Antwort. Der Chauffeur fuhr den Wagen vor die Einfahrt zu Block G und unterbrach Freyt in seinen Gedanken.
    Vor den beiden Explosionen war Block G eine flache, lange Montagehalle gewesen, in der die von außen gelieferten Einzelteile zu fertigen Katalyse-Reaktoren zusammengebaut wurden. Tagsüber arbeiteten etwa dreihundert Mann in Block G. Im Augenblick waren die Umrisse der ehemaligen Halle zwar noch zu erkennen; ansonsten aber bot sie den Anblick eines Schlachtfeldes, das feindliche Artillerie mit Trommelfeuer belegt hatte.
    Rettungsmannschaften waren schon vor Freyt eingetroffen. Mit Schutzanzügen bekleidet, stapften die Männer durch die Hitze des Trümmerfeldes und suchten nach Überlebenden. Freyt erfuhr von einem Polizeikommissar, daß im Augenblick der Explosion etwa zehn Mann Nachtwache und Spätarbeiter sich in der Halle aufgehalten hatten.
    Über die Ursache der Explosion wußte niemand etwas. Mit Meßgeräten konnten im Gelände des Blockes G zwei Stellen ausgemacht werden, deren augenblickliche Temperaturen über zweitausend Grad Celsius lagen - also nach aller Wahrscheinlichkeit die Orte, an denen sich die Explosionen ereignet hatten.
    Freyt wandte sich an den Kommissar.
    „Haben Sie auf Radioaktivität untersuchen lassen?" fragte er.
    Der Kommissar verzog das Gesicht.
    „Ich bitte Sie, Sir! In dieser Halle gab es nicht ein einziges Gramm radioaktiven Materials!"
    Freyt wiegte den Kopf. „Trotzdem", antwortete er mißtrauisch. „Rufen Sie die Dosimeter-Leute!"
    Der Kommissar ging zu seinem Wagen, um die Anweisung durchzugeben. Freyt fing an, sich unbehaglich zu fühlen.
    „Wir können nichts tun", sagte er zu seinem Adjutanten. „Wir müssen warten, bis wenigstens die erste Untersuchung vorüber ist."
    Er hatte Rhodan und seine angekündigte Landung vergessen. Es hatte sich nicht nur ein Unfall schlechthin ereignet, sondern eine der wichtigsten Fertigungsstätten war völlig vernichtet worden. Ohne Arkon-Reaktoren keine Triebwerke - ohne Triebwerke keine Raumschiffe - ohne Raumschiffe kein Schutz für die Erde. War es Zufall, daß ausgerechnet Block G dem ersten größeren Unglücksfall im Gebiet der Dritten Macht zum Opfer gefallen war?
    Oberst Freyt begann darüber nachzudenken, welche Chancen ein Saboteur hatte, das Staatsgebiet der Dritten Macht zu betreten, und wieviel, wenn ihm schon das gelungen war, von den Chancen noch übrigblieb, um die Sabotage dann auch wirklich auszuführen. Keine! stellte Freyt fest. Das beruhigte ihn aber nicht. Freyt sah sich um. Er suchte den Kommissar. Er wollte wissen, was die Leute in der Zwischenzeit herausgefunden hatten.
    Über seinem Nachdenken war ihm entgangen, daß die Dosimeter-Gruppe inzwischen angekommen war und sich mit ihren grellroten Uniformen rings um das zerstörte Gelände verteilte. Was ihm jedoch nicht entging, war das durch Mark und Knochen dringende Ziip - Ziip des Strahlenalarms. Die Strahlenschutzleute hatten die Sirenen auf den Dächern ihrer Einsatzwagen in Betrieb gesetzt. Freyt sah, daß die Rettungsmannschaften das Trümmerfeld fluchtartig zu verlassen begannen.
    Einer der Leute im roten Schutzanzug kam auf ihn zu. Er grüßte hastig und sprudelte hervor: „Höchste Gefahr, Sir! Das ganze Gelände ist mit wenigstens zehn Röntgen pro Stunde verseucht!"
    In diesem Augenblick revidierte Freyt seine Meinung über die absolute Wirksamkeit der Anti-Sabotage-Sicherungen. Eine Sekunde lang verlor er darüber die Fassung, aber ebenso schnell kehrte der kühle Verstand wieder zurück.
    „Welches radioaktive Material?"Der Dosimeter-Mann schüttelte den Kopf.
    „Noch nicht bekannt, Sir! In einer Viertelstunde werden wir es wissen."
    Freyt nickte.
    „Gut. Geben Sie mir sofort Bescheid!"
    Der Rotgekleidete grüßte. Freyt wandte sich ab und marschierte davon. Er achtete

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