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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Rhodan sah ihn erstaunt an. „Außerirdisch? Nein. Ihre Annäherung wäre uns auf keinen Fall entgangen."
    Freyt hatte darüber nachgedacht, noch bevor Rhodan landete. Er war nicht sicher, ob ein Gegner, der sich dreier Zerstörer unbemerkt bemächtigte, nicht auch Möglichkeiten hatte, sich der Erde unentdeckt zu nähern. Aber er schwieg darüber. Man konnte nichts Besseres tun, als solche Probleme Rhodan zu überlassen.
     
    *
     
    Rhodan machte Bestandsaufnahme. Alle Meldungen, die die beiden Suchtrupps auf dem Gelände des Blocks G und an den ehemaligen Standorten der drei Zerstörer machten, wurden bei ihm gesammelt, auf Impulsstreifen übertragen und der Positronik zur Auswertung übergeben. Die Positronik erledigte die Aufgabe auf ihre Weise. Sie fand über die Explosion in Block G zweitausendfünfhundert verschiedene Möglichkeiten der Erklärung, und für die entführten Zerstörer dreitausendachthundert.
    Rhodan ließ von diesen insgesamt sechstausenddreihundert diejenigen aussuchen, die mehr als ein gewisses Maß an Wahrscheinlichkeit hatten, und behielt davon insgesamt einhundert übrig. Diese einhundert Möglichkeiten fütterte er in die Kombinatorik und bekam daraufhin Antworten, die dem, was er sich in der Zwischenzeit mit seinem eigenen Gehirn überlegt hatte, ziemlich ähnlich sahen.
    Bei der letzten Auswertung half ihm Crest, der Arkonide. Crest war jener hochgewachsene, weißhaarige Wissenschaftler, der einer der beiden Überlebenden der arkonidischen Forschungsexpedition gewesen war, die irdische Fusionsraketen auf dem Mond vernichteten. Crest war jener Mann, der - im Gegensatz zu der zweiten Überlebenden, nämlich Thora, der Kommandant des Forschungskreuzers - sich vom ersten Augenblick an bedingungslos auf Rhodans Seite gestellt und es ihm mit Hilfe seiner übertragbaren Fähigkeiten ermöglicht hatte, die Dritte Macht zu bilden und die Erde vor der endgültigen Verwüstung durch einen Atomkrieg zu retten.
    Crest und Rhodan verband eine seltsame Art von Freundschaft. Ein Außenstehender konnte sie tagelang beobachten, ohne irgend etwas Gemeinsames an ihnen festzustellen. Aber dann, in Augenblicken der Gefahr, bemerkte er das blitzschnelle Einverständnis zwischen ihnen, das übereinstimmende Handeln, das keiner Frage bedurfte, weil es dem höchsten Maß an Erkenntnis entsprang, das je ein intelligentes Wesen im bekannten Bereich der Galaxis erreicht hatte.
    Im Laufe der Jahre hatte Crest sich daran gewöhnt, an der Entwicklung der Erde nahezu ebenso interessiert Anteil zu nehmen wie Rhodan selbst - wenn auch unter einem anderen Gesichtswinkel. Die erstaunlichen Vorfälle der vergangenen Nacht erregten ihn in demselben Maße wie Rhodan.
    „Haben Sie eine Vermutung?" fragte er ernst.
    Rhodan lächelte ein wenig verbissen.
    „Ich vermute nicht", antwortete er, „solange die Maschine noch am Auswerten ist." Crest winkte ab.
    „Erzählen Sie mir nicht, daß Ihnen noch keine Idee gekommen ist, wer Block G in die Luft gejagt und die Zerstörer entführt hat!"
    Rhodan tat eine Weile so, als habe er nicht zugehört. Dann jedoch hob er den Kopf und sah Crest an.
    „Doch", gab er zu: „Ich habe eine Idee!"
     
    *
     
    Die Logikauswertung bestätigte sie.
    Aus Gründen, die jedermann sofort einsehen konnte, wenn er das Ergebnis der Rechnungen betrachtete, teilte Rhodan die Ergebnisse nur dem engsten Führungsstab mit. Außer Reginald Bull, Oberst Freyt und den beiden Majoren Deringhouse und Nyssen nahmen an der kurzen Besprechung nur die beiden Arkoniden Crest und Thora teil.
    Crest mit besorgtem Gesicht, Thora im zuversichtlichen Glanz ihrer außerirdischen Schönheit, der auch die furchtbaren Tage auf Venus offenbar nichts anzuhaben vermocht hatten. Rhodan plazierte einen Stapel Impulsfolien vor sich auf den Tisch und sah seine Leute ernst an.
    „Obwohl als Erklärungen für die Ergebnisse der letzten Nacht", begann er, „von der Positronik zunächst mehrere tausend Möglichkeiten angegeben worden waren und deswegen heftig gesiebt werden mußte, kann an dem Ergebnis der Logikauswertung kaum gezweifelt werden.
    Das Unglück im Block G, dem zehn Menschen zum Opfer fielen, und die Entführung der drei neugebauten Zerstörer sind nicht die Taten außerirdischer Gegner. Nach dem Stande unseres Wissens kann sich kein Außerirdischer unserem Bereich nahem, ohne schon in sicherer Entfernung geortet zu werden. Das schließt die Möglichkeit, daß eine Rasse weit überlegener Intelligenz ihre Finger im

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