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0025 - Der Satansdiener

0025 - Der Satansdiener

Titel: 0025 - Der Satansdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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aufgesprungen.
    Geduckt stand er da, das Schwert in der Rechten. Die gelben Raubtieraugen funkelten, und die Lippen verzerrten sich zu einem wilden Grinsen.
    Langsam, Schritt für Schritt kam er auf Zamorra zu. Der Professor wich ebenso langsam zurück. Er wusste, dass er es mit einem Dämon zu tun hatte, er spürte mit jeder Faser die Strahlung, mit der das Amulett reagierte – aber er wusste nicht, ob ihn der Talisman auch vor dem Schwert des Feuers schützen würde.
    Seine Muskeln spannten sich, als sein Gegner ausholte.
    Das Schwert sauste auf ihn zu. Mit einem blitzschnellen Sprung hechtete er zur Seite – und die breite Klinge schnitt zischend durch die Luft.
    Zamorra wollte sich herumwerfen – doch im gleichen Moment verhakte sich sein Fuß hinter einer Baumwurzel.
    Er stolperte.
    Noch im Sturz versuchte er, seinen Körper zusammenzuziehen, doch er schaffte es nicht. Sein Kopf streifte einen Stein, hart schlug er mit der verletzten Schulter auf, und für ein paar Sekunden paralysierte ihn der Schmerz.
    Wie einen drohenden Schatten sah er den Maskierten über sich.
    Das Schwert gleißte im Mondlicht. Unerbittlich stieß die Klinge herab, zielte auf Zamorras Herz – und er konnte nur noch die linke Hand mit dem Amulett hochreißen.
    Es war, als habe eine gläserne Wand den Angriff gestoppt.
    Der Maskierte erstarrte. Ein paar Zoll vor Zamorras Augen glitzerte die nadelscharfe Spitze des Schwertes. Das Gesicht des Unheimlichen verzerrte sich. Er keuchte. Mit verbissener Anstrengung versuchte er, zuzustoßen – aber das Schwert ließ sich nicht einmal um eine Winzigkeit bewegen.
    Mit einem wütenden Fauchen riss er es zurück.
    Blitzartig stieß er es in die Scheide. Seine Arme breiteten sich aus, der Umhang bauschte sich um seine Schultern, und ein paar hohe, singende Worte in einer fremden Sprache kamen über seine Lippen.
    Von einer Sekunde zur anderen begann sein Körper zu leuchten.
    Schwefliger Nebel umgab ihn, verhüllte die hoch aufgerichtete Gestalt. Für Sekunden war sie noch als schattenhafter Umriss zu erkennen, dann verschwand sie völlig, und auch der seltsame messingglänzende Schein begann zu verblassen.
    Innerhalb einer einzigen Sekunde hatte sich der Dämon mit dem Schwert in Luft aufgelöst…
    ***
    Bill Fleming rieb sich mit dem Handrücken über die Augen.
    Er kauerte auf einem Stein und sog an einer Zigarette. Sein kräftiges, markantes Gesicht sah blass aus. Gerade eben hatte er einmal mehr den Beweis erhalten, dass es die lange Zeit von ihm weggeleugneten dämonischen Wesen tatsächlich gab – und für ihn war das jedes Mal ein Erlebnis, das ihn bis in die Tiefen erschütterte.
    Jetzt jedoch gab es noch einen zweiten Grund für seine Erregung.
    Er starrte Zamorra an. »Du bist verrückt«, sagte er. »Wenn das alles stimmt, was du mir von diesem Alban de Bayard erzählt hast, kannst du unmöglich jetzt in die verdammte Gruft hinabsteigen. Dieser – dieser Geist wird sich rächen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Zamorra ruhig.
    »Du glaubst das nicht? Und wenn du dich irrst?«
    Zamorra hob die Schultern. Ihm machte weniger seine eigene als Bills Sicherheit Sorgen, denn der Dämon, der das Schwert geraubt hatte, konnte zurückkommen. Der Professor trat seine Zigarettenkippe aus.
    »Begleite mich in die Kapelle«, schlug er vor. »Es ist besser, wenn wir zusammenbleiben.«
    »Und wenn etwas passiert? Soll ich dann etwa ›Abrakadabra‹ rufen oder etwas ähnliches?«
    »Im Zweifelsfalle kann es nie schaden, das Kreuz zu schlagen«, sagte Zamorra trocken. »Kommst du?«
    Bill warf ebenfalls seine Zigarettenkippe weg und stand auf. Sein Gesicht wirkte kantig. Hintereinander stiegen die beiden Männer den schmalen Pfad hinauf. Zamorra verzog das Gesicht, weil die Prellung an seiner Schulter immer noch schmerzte, aber er sorgte dafür, dass Bill nichts davon merkte, weil sein Freund sonst erst recht gegen den bevorstehenden Besuch in der Gruft protestiert hätte.
    In wenigen Minuten hatten sie erneut die Kuppe des Hügels erreicht.
    Von der Adlerburg standen nur noch Mauerreste. Unkraut und niedriges Buschwerk hatten von dem früheren Wassergraben aus das gesamte Gelände überwuchert. Die kleine, halb verfallene Kapelle duckte sich in den Schatten des einzigen Baumes, der auf der Hügelkuppe wuchs und dessen Krone als schwarzes Filigran in den mondhellen Himmel ragte.
    Das Eisengitter, das den Kuppelbau der Kapelle verschloss, knarrte in den Angeln, als Zamorra es aufzog. Vom Rand der

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