Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
lagen nun acht freie Stunden. Es würde Nacht sein, ehe man erneut auf Wache zog.
    Vom Himmel herab brannte eine heiße Sonne. Kein Wölkchen war zu sehen. Harras konnte sich nichts Besseres vorstellen, als so schnell wie möglich die verschwitzte Uniform auszuziehen und sich mit einem Satz in das Schwimmbecken zu stürzen. Dort würde er so lange bleiben, bis der Hunger ihn zur Kantine trieb.
    Nur mit der Badehose angetan, verließ er sein Zimmer, das er mit zwei anderen Sergeanten teilte, schlenderte quer über die spärlichen Grasflächen und blieb vor dem Rand des Beckens stehen. Er atmete den belebenden Geruch des Wassers, in dem sich etwa dreißig Männer fröhlich tummelten und zu vergessen haben schienen, daß sie sich mitten in der Wüste aufhielten. Sie riefen sich gegenseitig Scherzworte zu und verschonten auch Harras nicht.
    „Hast du Angst?" grölte jemand ganz in der Nähe und schlug mit der flachen Hand so geschickt gegen die Wellen, daß Harras von einer Fontäne angespritzt wurde.
    „Herein, wenn du kein Frosch bist."
    Sergeant Harras zögerte plötzlich. Vor einer Sekunde noch hatte er sich darauf gefreut, mit einem Satz in das kühle Naß springen zu können, und nun hielt ihn irgendetwas davon ab. Aber sein Wunsch nach Erfrischung war stärker als alle dunklen Ahnungen. Er tat einen Schritt und ließ seine kräftige Gestalt in das Wasser fallen.
    „Das Bassin läuft über!" schrie jemand in komischem Entsetzen auf.
    Harras konnte es nicht hören. Er ließ sich auf den Grund des Beckens sinken und war froh, keine Stimmen mehr zu vernehmen. Für einen Augenblick war er dem Schicksal für die kurze Einsamkeit dankbar. Seltsame Gedanken und Wünsche ergriffen von ihm Besitz und schalteten sein normales Ich aus. Irgendwo im Kopf war ein merkwürdiger Druck. Er spürte Herzbeklemmungen. Vielleicht hielt er die Luft zu lange an.
    Er stieß sich vom Grund ab und durchbrach mit dem Kopf die Oberfläche. Was er sah, schien seine dunklen und unbegreiflichen Ahnungen zu bestätigen. Seine Kameraden strebten alle eiligst dem Beckenrand zu und kletterten an Land. Niemand sprach ein Wort, und es war, als hätten sie in der kurzen Zeit, da er unter Wasser geweilt hatte, einen Befehl erhalten. Den Befehl nämlich, das Bad sofort abzubrechen. Drüben am Ausgang des Gebäudes erschien Leutnant Becker. Er winkte mit beiden Armen und rief etwas. Harras konnte es nicht verstehen.
    Und doch wußte er, was Becker gerufen hatte: „Alarm! Sofort alles antreten. Kampfausrüstung!"
    Sergeant Harras lief in sein Zimmer, zog die noch warme Uniform wieder an, schnallte sich den Handstrahler um und rannte auf den Appellplatz. Die Hälfte der Kompanie stand bereits. Aus der Richtung der Grenzposten kamen die Raupenfahrzeuge. Mit Erstaunen registrierte Harras die Tatsache, daß man die Neutronenstrahler aus den Ständen geholt und auf die Fahrzeuge montiert hatte. Nun war die Grenze ohne Schutz. Vielleicht würden die Arkonidenroboter die Wache übernehmen.
    Leutnant Becker kümmerte sich nicht darum, daß die Kompanie nicht vollzählig angetreten war. Er schien von einer erregenden Unrast erfüllt zu sein und trieb seine Unteroffiziere zur Eile an. Kaum hatten sich die zehn Geschützwagen formiert, da gab er auch schon den Befehl zum Abmarsch.
    Sergeant Harras spürte, daß etwas nicht stimmte, aber er konnte sich nicht dazu aufraffen, über das Geschehen konzentriert nachzudenken. Der Druck im Kopf hatte nicht nachgelassen, war im Gegenteil stärker geworden. Irgend etwas zwang ihn, sich mechanisch in Bewegung zu setzen.
    Leutnant Becker nahm Richtung auf die kaum zwei Kilometer entfernten Werftanlagen der Dritten Macht, die sich innerhalb der eigentlichen Sperrzone erhoben. Mit gesenkten Rohren fuhren die Neutronenstrahler voran. Feuerbereit hockten die Schützen hinter den Kontrollen.
    Für einen Augenblick kam Harras der Gedanke, seinen Nebenmann zu fragen, was überhaupt geschehen sei, aber als er die zusammengekniffenen Lippen sah, verzichtete er darauf. Es mußte etwas Schreckliches passiert sein. Aber das war doch Unsinn ... Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt.
    Von den Werftanlagen her näherten sich drei Fahrzeuge, die eine dichte Staubwolke hinter sich herzogen. Als sie anhielten, entstiegen ihnen Kampfroboter der Arkoniden. Verstärkung, dachte Harras erleichtert und doch voller Unruhe. Wie alle anderen hatte er sich inzwischen daran gewöhnt, in diesen vollkommenen Maschinenwesen Verbündete und Freunde zu

Weitere Kostenlose Bücher