Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
schaffen wir das in knapp einer Stunde."
    „Ich habe nicht die Absicht, auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, obwohl das möglich wäre. In drei Stunden werden wir auf Nevada Fields landen."
    Diesmal irrte sich Captain Hawk gewaltig, aber das konnte er noch nicht wissen. Hätte er jedenfalls auf Tifflors Nachturlaub Rücksicht genommen, wäre vielleicht alles anders gekommen, und die Ereignisse der folgenden Tage hätten ein anderes Gesicht erhalten.
    „Haben Sie die Berechnungen?" fragte Hawk.
    „Wir nehmen an, unser Navigationsroboter ist ausgefallen, und Sie müssen den schnellsten Kurs zur Erde bestimmen. Ohne Geräte. Von dieser Stelle aus.
    Wie lange benötigen Sie dafür?"
    Tiff seufzte und sah sich um. In der Sichtluke stand der inzwischen zusammengeschrumpfte Mars und wurde ständig kleiner. Man konnte schon deutlich das Netz der Kanäle erkennen, die aber in Wirklichkeit keine Kanäle, sondern etwas tiefer gelegene Täler mit kargem Pflanzenwuchs waren. Die Wurzeln erreichten hier das seltene Grundwasser. Mitten in der Frontscheibe stand die grünblaue Erde als kleiner Stern. Sie war kaum zu erkennen. Kein Wunder, daß Tiff etwas verzagt seufzte und die Schultern zuckte.
    „Natürlich ist die Berechnung des Kurses nicht so einfach, aber sie ist zu schaffen. Doch ich halte dies für überflüssig. Bei unseren Geschwindigkeiten können wir ohne weiteres auf Sicht steuern."
    Captain Hawk begann mit den Händen zu fuchteln.
    „Kadett Tifflor, Sie befinden sich in einem Schulschiff! Ich weiß auch, daß wir auf Sicht steuern können, aber darum geht es hier nicht. Ich will wissen, ob Sie sich ohne Instrumente auch in einem unbekannten Raum zurechtfinden. Also los, berechnen Sie."
    Tiff warf einen melancholischen Blick zum entschwindenden Mars und bemerkte plötzlich, wie sich das Bild auf der Sichtluke veränderte. Auch die Erde glitt seitlich aus dem Sichtbereich heraus. Hawk ließ Z-82 „wild laufen", damit die Aufgabe, die Tiff zu lösen hatte, Schwieriger wurde. Auch das hätte er besser nicht tun sollen, aber wer kennt schon die Zukunft? Captain Hawk jedenfalls kannte sie nicht. Z-82 raste dahin und beschleunigte ständig. Von einem Andruck war nichts zu spüren, denn automatische Gravitationsfelder kompensierten jede Veränderung der Flugrichtung oder Beschleunigung.
    Eberhardt sah voller Mitleid zu, wie Tiff sich daran machte. Zahlen auf ein Blatt Papier zu werfen, Captain Hawk lag gemütlich in seinem Sessel und ließ das Schiff in den Raum hineinrasen, ohne sich um den Kurs zu kümmern. Es würde bald die Aufgabe seines Schülers sein, Z-82 wieder auf den richtigen Kurs zu bringen und später sicher auf dem Feld zu landen. Niemand achtete auf die Instrumente. Außer Eberhardt. Leider war es aber gerade seine Langsamkeit, die ihm immer wieder zu schaffen machte. Im Vergleich zu einem normalen Erdenbürger, das muß bei dieser Gelegenheit klargestellt werden, war er immer noch ziemlich schnell. Er war eben nur hinsichtlich der Qualitäten eines ordentlichen Raumfahrers zu langsam.
    So dauerte es volle drei lebenswichtige Sekunden, bis er den Ausschlag des Tasters bemerkte. Dieser Taster war ein Gerät, das ständig Radarstrahlen nach allen Richtungen ausschickte und eventuelle Reflexe registrierte. Solche Reflexe im leeren Raum waren bei der verhältnismäßig geringen Reichweite des Gerätes äußerst selten. Sie traten nur dann auf, wenn Asteroiden oder größere Meteore nahe beim Schiff vorbeigingen - oder wenn eben ein Schiff in die Nachbarschaft geriet.
    Kadett Eberhardt streckte den rechten Arm aus und zeigte auf den winzigen Bildschirm über der Tasterskala.
    „Da ist etwas", sagte er verblüfft. „Hübscher Brocken."
    Captain Hawk räkelte sich mühsam hoch und starrte dann wie gebannt auf das Instrument. Auf dem winzigen Bildschirm schwebte ein fast runder Fleck, der sich schnell vergrößerte. Der fragliche Gegenstand näherte sich in ihrer Richtung. Mit einem Ruck war Hawk hoch. Mit flinken Augen las er die Daten auf der Skala ab und schüttelte dann den Kopf.
    „Ein Zerstörer ...? Ganz unmöglich! Wir sind der einzige Zerstörer zwischen Mars und Erde. Wenn wir die Richtung nicht ändern, ist er in wenigen Sekunden heran. Da, er verlangsamt. Merkwürdig!"
    Jetzt wurde die schlanke Form des Schwesterschiffes auch mit freiem Auge sichtbar. In weitem Bogen zog das Schiff eine Schleife und näherte sich erneut von vorn.
    „Vielleicht, hat die Dritte Macht ...", begann Tiff, aber

Weitere Kostenlose Bücher