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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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und entsetzt, wie nur ein guterzogener englischer Butler geschraubt und entsetzt sein kann.
    »Der gnädige Herr haben!« schnappte ich bissig. »Du scheinst zu vergessen, daß der irre Atommensch noch immer frei herumläuft, Junge.«
    »Trotzdem, mir sagt mein Gefühl, daß wir den Burschen noch erwischen, Jerry«, erklärte Phil Decker, der buchstäblich um zwanzig Jahre gealtert war. Eine schlohweiße pomadige Mähne, eine ziemlich spitze Nase, die Brauenwülste über einer von Sorgen zerfurchten Stirn — es war der Diener James Holbrock, wie wir ihn von den Fotografien kannten, die uns Henry Blyth für den Maskenbildner zur Verfügung gestellt hatte.
    Phil — Verzeihung! — James war zum Fenster gegangen und spähte vorsichtig nach unten.
    »Es geht schon los, Jerry«, sagte er.
    Er schnappte sich meine Tasche und baute sich in erwartungsvoller Positur auf den Flur. Lange brauchten wir nicht zu lauern, bis es klingelte. Dreimal kurz, dreimal lang, wie verabredet. Phil marschierte zur Tür und hustete. Meiner Rolle getreu schlenderte ich gelangweilt nach vorn. Die Detektive von der City Police — die von Mr. High mit Absicht nicht eingeweiht worden waren, damit sie wie immer in solchen Fällen reagierten, nahmen mich in die Mitte, und wir fuhren mit dem Lift nach unten.
    »Ich hoffe, daß der gnädige Herr die Fahrt in der strahlenden Sonne trotzdem genießen werden«, sagte James, und die beiden Beamten warfen sich grinsend einen bedeutsamen Blick zu.
    James, mein vollendet erzogener Butler, starrte die beiden schlecht erzogenen Greifer mit unverhohlener Mißbilligung an.
    »Das Wetter verspricht morgen auch wieder herrlich zu werden«, knurrte er, zu mir gewandt.
    »Hoffentlich hält es sein Versprechen!« konnte sich der eine der beiden Detektive nicht zu murmeln verkneifen. James hatte es aber nicht nötig, den Rest der Fahrt in eisigem Schweigen zu verharren, denn wir waren bereits unten. Wir verließen den Lift und marschierten auf die Straße.
    Zwei Polizeilimousinen standen am Gehsteig, Wagen, denen man ihre amtliche Eigenschaft durchaus nicht ansah. James und ich kletterten hastig in den Fond des ersten. Wir fuhren ebenso hastig ab und wurden ebenso hastig von dem zweiten Wagen verfolgt. In einiger Entfernung von uns jagte wie zufällig eine Beiwagenmaschine der uniformierten City Police.
    Ich kam mir vor wie ein Senator oder sonst ein hohes Tier, während wir in schnellem Tempo nach Westen rollten. Wir brausten über den Hudson River, erreichten Jersey City und bogen scharf nach Norden ab.
    »Jetzt habe ich das Gefühl, daß wir vor der Endrunde stehen, Jerry«, flüsterte mir Phil zu, als wir vor dem Bungalow des jungen Millionärs bremsten.
    »Und sagt dir dein Gefühl auch, wie die Endrunde ausgeht?« fragte ich leise zurück.
    Phil Decker nickte bedächtig.
    »K. o. für Myers!« sagte er.
    ***
    Nachdem ich das Innere seines Stadtappartements gesehen hatte, konnte mich die Einrichtung des Bungalows von Henry Blyth nicht mehr sonderlich beeindrucken. Im Kino hatte ich so was schon oft gesehen, aber es fiel mir trotzdem schwer, plötzlich den Millionär zu spielen. Um aber in dieser Hinsicht keine Fehler zu begehen, wenn erst unser Gast anwesend war, hatten Phil und ich ausgemacht, sofort nach Verlassen der Stadtwohnung die übernommenen Rollen so echt wie irgend möglich auszufüllen. Der von der City Police gestellte Detektiverleichterte uns diese Aufgabe etwas.
    »Ich werde mich in den Flur setzen, Sir«, schlug er nach etlichen Vorbereitungen vor. »Wenn Sie mich brauchen, rufen Sie mich bitte.«
    »Schon recht«, sagte ich leutselig. »James, bring dem Herrn Limonade und was er sonst noch will.«
    Während James und mein amtlicher Gorilla in die Küche marschierten, sah ich mich erst einmal um. Die Rollos im Wohnzimmer waren heruntergelassen. Ich ließ sie auch unten. Nur für eine Minute schob ich das eine etwas zur Seite und spähte hinaus.
    Eine der beiden Limousinen war wieder abgefahren. Die andere stand noch am Gehsteig. Der Fahrer war ausgestiegen und räkelte sich im Liegestuhl unter einem Kirschbaum im Garten meines Bungalows. Der zweite Mann der Besatzung hockte auf der anderen Seite des Landhauses im Schatten eines Zierstrauches und tat, als ob er Zeitung lese. Der dritte und letzte Beamte der Besatzung stritt sich mit James über das Rezept einer wirklich erfrischenden Limonade. Ich hörte James näselnd seine Erfahrungen als Butler von sich geben.
    »Zitrone vertreibt den Durst,

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