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0028 - Wir - in den Katakomben von Paris

0028 - Wir - in den Katakomben von Paris

Titel: 0028 - Wir - in den Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Ejodem.
    Die Kriminalbeamten folgten meinem Beispiel. Sie drückten auf die Knöpfe der Taschenlampen. Von allen Seiten erfaßten die Lichtkegel die Algerier.
    Langsam hob einer die Arme, die beiden anderen folgten. Der Vierte lag langgestreckt auf dem Boden.
    »Wir ergeben uns!« rief eine harte Stimme.
    Ich kümmerte mich nicht mehr um sie. Als die vielen Lampen aufblitzten, hatte ich den fliehenden Al Ejodem aus dem Schein meines Lichtes verloren.
    Ich setzte mich in Trab, stieß zwei von den Algeriern zur Seite und stürzte mich in die Dunkelheit.
    Ich war vorsichtig genug, die Lampe zunächst auszulassen. Die Biegung trennte mich von den anderen. Rings um mich war jetzt Dunkelheit.
    Ich blieb stehen, um zu lauschen, ging langsam weiter, die Füße möglichst geräuschlos aufsetzend.
    Links von mir klapperte etwas. Ich ging in Stellung, bereit, mich jeden Augenblick fallen zu lassen. Schließlich wagte ich es, Licht zu machen.
    Der Schein tastete über die Wand, kroch weiter nach links, blieb für einen Augenblick an einem großen Haufen grinsender Schädel hängen, schwenkte weiter. Stopp! Ich hielt die Hand an.
    Waren das wirklich alles Schädel? War das dort oben nicht ein Gesicht, ein schreckliches, verzerrtes Gesicht? Zollweise bewegte ich die Hand nach links. Noch einmal faßte der Schein den Schädelhaufen, und jetzt sah ich es. Unter all diesen leeren, schwarzen Augenhöhlen starrten mich zwei lebendige, vorquellende und böse funkelnde Augen an. Und im nächsten Augenblick fuhr Al Ejodem mit merkwürdig schlenkernden Bewegungen und doch schnell wie eine Natter auf mich los.
    Er hatte den linken Arm hochgerissen, und in seiner Faust funkelte ein langes, schmales Messer.
    Als er zustieß, wich ich nach hinten aus. Zischend fuhr die Faust mit der Waffe nahe an meinem Gesicht vorbei. Ich war durch das Zurückweichen an die Gangwand geraten, und als der Algerier jetzt erneut angriff, konnte ich nicht mehr ausweichen.
    Als er zustieß, riß ich die rechte Hand hoch, in der ich noch den 38er trug. Der Lauf traf mit voller Wucht sein Handgelenk. Er gab einen Schmerzenslaut von sich, und ich hörte das Messer auf den Boden klirren, aber durch die Wucht des Anpralls verlor auch ich den Revolver.
    Im nächsten Augenblick feuerte ich die Taschenlampe hinterher und warf mich nach vorn über den Bandenführer.
    Ich kriegte ihn gut zu fassen, warf ihn zurück, aber trotz seiner Körperfehler war er ungeheuer stark und sehr gewandt. Er glitt mir unter den Händen weg, wollte in der Dunkelheit verschwinden, aber ich erwischte seinen rechten Arm und riß ihn zurück. Er schlug links nach mir und traf genau meine Kinnspitze. Ich hielt trotzdem fest und probierte auf gut Glück, was ich landen konnte. Plötzlich legten sich seine kräftigen Finger um meinen Hals, und mir schoß der Gedanke durch den Kopf, ob er vielleicht wirklich in der Dunkelheit mehr sah als ich.
    Ich geriet in einige Bedrängnis. Er gab mir 'ne Menge zu schlucken, und es gelang mir nicht, einen meiner Griffe so anzusetzen, daß ich ihm ernsthaft schaden konnte.
    Dann plötzlich sah ich ihn. Die französischen Kriminalisten waren mir gefolgt. Ihre Taschenlampen erhellten die Katakomben. Al Ejodems entstelltes Gesicht war nah vor mir. Sein klaffender Mund keuchte.
    Ich besann mich auf alles, was ich je beim FBI gelernt hatte. Mit einer Kraftanstrengung riß ich mich aus seinen Fäusten los, tauchte nach links, pendelte rechts wieder hoch und schlug mit dem ganzen Körpergewicht rechts und links. Und ich traf. Er taumelte rückwärts und fiel, schon mit geschlossenen Augen, in den Schädelberg. Mit schauerlichem Klappern rollten die Totenköpfe nach allen Seiten.
    ***
    Auf dem Achterdeck der ›Serenite‹ waren die Lichter angezündet. Der Abend hatte kaum die Hitze des Tages abgekühlt. In der Feme über dem Hügel von Montmartre flackerte von Zeit zu Zeit ein Wetterleuchten.
    John F. Starp lag im weißen Borddreß in seinem Liegestuhl, wie immer außerordentlich korrekt gekleidet. Akam Ghergieff hatte sogar einen schwarzen Smoking an, nur Frederic Bower hatte sich nicht entschließen können, bei der Hitze eine lange Hose anzuziehen. Seine knochigen Beine stachen seltsam aus den kurzen, ungebügelten Röhren hervor. Dean Leading, der Altertumsforscher, war im Straßenanzug erschienen.
    Die Männer hielten Gläser in den Händen.
    Starp schüttelte langsam sein Glas, daß die Eisstückchen leise gegen die Wände klirrten.
    »Ich hoffe, daß ich in Kürze

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