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0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

Titel: 0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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tun, Chef?« fragte Nicole beinahe erschrocken.
    »Was?«
    »Vielleicht kann ich das Funkgerät reparieren.«
    »Wenn das möglich wäre, hätte es doch schon Kolgrim getan«, meinte das Mädchen hoffnungslos.
    »Ich muß es wenigstens versuchen, Nicole!« knurrte Zamorra.
    Dann kletterte er erneut aus der Eishöhle. Von den Moschusochsen war nichts mehr zu sehen. Nur die beiden toten Stiere waren noch da. Wenn Zamorra sie nicht gesehen hätte, hätte er an der Realität des Abenteuers von vorhin gezweifelt.
    Eiskalt fauchte ihm der Schneesturm ins Gesicht. Er schwang sich in die zerschmetterte Helikopterkanzel.
    Das Funkgerät war arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Da hatte jemand sehr viel Gewalt angewandt, um den Apparat für alle Zeiten unbrauchbar zu machen. Teile davon fehlten überhaupt.
    So etwas tut kein Eisbär! dachte Professor Zamorra angewidert. So etwas tut nur Banrass! Und zwar mit einer ganz bestimmten Absicht!
    ***
    Sie hielten Pall Kolgrim mit dem Morphium im Dauerschlaf.
    Es war besser für ihn, wenn er keine Schmerzen spürte, wenn er nicht begriff, wie es um ihn stand.
    Zamorra war kein Mediziner. Er hatte sich aber trotzdem die Mühe gemacht, Kolgrim zu untersuchen. Der Brustkorb hatte einige böse Blutergüsse abbekommen. Vielleicht waren auch einige Rippen gebrochen. Ob in Kolgrims Brust alles in Ordnung war, vermochte Zamorra nicht mit Sicherheit zu sagen.
    Er hatte zwar sein Ohr auf die Brust des Schlafenden gelegt und er hatte ein Rasseln im Körper vernommen.
    Besorgniserregend? Er wußte es nicht. Er konnte nur hoffen, daß Kolgrim mit den Verletzungen davongekommen war, die man sehen konnte.
    »Was nun?« fragte Nicole Duval kleinlaut. »Der Mann stirbt uns unter den Händen, Chef.«
    »Ich sehe nur eine einzige Möglichkeit, den Mann zu retten, Nicole«, erwiderte Zamorra ernst.
    »Welche?« fragte das Mädchen schnell.
    »Ich muß versuchen, mich zu Fuß zu jener Depothütte durchzuschlagen, in der wir Bill Fleming treffen wollten.«
    »Das schaffen Sie nicht, Chef!« wandte Nicole Duval zaghaft ein.
    »Das ist zu weit!«
    »Es sind bloß zwanzig Kilometer. Ich kann es in zehn Stunden schaffen. Allerdings…«
    »Ja?«
    »Sie müßten allein hier zurückbleiben. Allein mit einem Mann, der mehr tot als lebendig ist, Nicole. Werden Sie diese schwere Belastung verkraften können?«
    Zamorras Sekretärin versuchte schwach zu lächeln. Es gelang ihr nicht.
    »Ich bin weit besser dran als Sie, Chef.«
    Zamorra legte dem Mädchen die Hand auf die Schulter.
    »Sie sind das prachtvollste Mädchen das ich kenne, Nicole.«
    »Wenn das hier gut vorbeigegangen ist, Chef… dann … dann …«
    »Was – dann?«
    »Dann fordere ich eine Gehaltserhöhung!« seufzte Nicole Duval erschöpft.
    »Ich glaube fast, daß Sie damit durchkommen werden.«
    Sie wachten abwechselnd an Kolgrims Krankenlager. Trotz des Morphiums, mit dem er vollgepumpt war, drangen, von den dicken Bandagen gedämpft, Schmerzlaute aus seinem Mund.
    Gegen drei Uhr morgens starb der Sturm.
    Zamorra kroch aus der Höhle und genoß die herrliche Stille.
    Ein sternenklarer Himmel wölbte sich über die schneebedeckte Weite, auf der der matte Glanz des Mondlichtes ruhte.
    Das Wetter ist auf meiner Seite! dachte Zamorra. Er dachte mit Unbehagen an das, was vor ihm lag. Der nächste Morgen würde ihm einen Kampf gegen die Uhr bescheren.
    Er würde antreten müssen zum Wettlauf mit dem Tod.
    War er zu langsam, dann mußte Pall Kolgrim sterben…
    ***
    Zamorra gab seiner Sekretärin die letzten Instruktionen.
    »Wenn Sie das Knattern eines Hubschraubers hören, dann raus aus dem Loch, verstanden? Ballern Sie diese Signalrakete in die Luft. Die Burschen können gar nicht an Ihnen vorbeifliegen.«
    »Und wenn doch?« fragte Nicole zaghaft.
    »Dann warten Sie auf das nächste Flugzeug. Leuchtraketen haben Sie genug.«
    »Passen Sie gut auf sich auf, Chef!« sagte Nicole gepreßt.
    Zamorra tat so, als fände er ihr trauriges Gesicht umwerfend komisch.
    »Nun tun Sie doch nicht so, als wäre das jetzt ein Abschied für alle Zeiten, Nicole. Ich bin morgen abend wieder bei Ihnen. Mit Bill Fleming und seinen Freunden. Und mit einem Arzt. Kopf hoch, Nicole. Es kann gar nichts schiefgehen. Ich habe eine ausgezeichnete Landkarte bei mir und einen Kompaß, der mir die genaue Richtung weist.«
    Nicole nickte stumm.
    Eigentlich hätte sie noch vieles sagen wollen. Gute Ratschläge.
    Aber wußte der Professor nicht selbst am besten, was er zu tun

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