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0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

Titel: 0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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brauchte er eine volle Stunde.
    Hatte Kolgrim doch recht? Lag der Durchschnitt wirklich nur bei zwei Kilometern in der Stunde?
    Erschöpft legte er eine kurze Rast ein.
    Plötzlich hörte er ein verräterisches Knirschen.
    Der Wolf! dachte er sofort, und er holte die Büchse mit einer blitzschnellen Bewegung von der Schulter.
    Da tauchte das weiße Fell des blutgierigen Räubers auch schon auf. Ganz nahe war ihm der Wolf schon gekommen. Er dachte wohl, jetzt könne er den ersten Angriff wagen.
    Zamorra schoß sofort.
    Die Kugel strich knapp an dem gesträubten Fell, des Tieres vorbei.
    Mit einem wilden Knurren zog sich daraufhin das hungrige Raubtier zurück.
    »Das war nur ein Warnschuß«, knurrte Zamorra. »Nochmal schie- ße ich nicht daneben.«
    ***
    Wie ein kleines Atoll in der Weite eines erbarmungslosen Ozeans mit seinen unzähligen Gefahren, so tauchte vor Bill Fleming und den anderen Expeditionsteilnehmern plötzlich die Depothütte auf, die als Treffpunkt für Zamorra bestimmt worden war.
    Die Hütte war in verhältnismäßig gutem Zustand.
    Die Schlittenhunde begannen erfreut zu kläffen, zogen kräftiger an, strebten der Hütte zu, als wüßten sie, daß sie dort für länger rasten durften.
    »Damit wäre das Ziel, das wir uns vorerst gesteckt hatten, erreicht«, lachte Steinunn Snorre.
    Bill Fleming nickte.
    »Sind Sie froh, daß wir es geschafft haben?«
    »Ehrlich gesagt, mir fällt ein Stein vom Herzen«, gab der Norweger zurück. »Nach unserem Erlebnis mit Carter Tamarr habe ich noch einiges erwartet. Wir können von Glück sagen, daß es nicht eintraf.«
    »Was haben Sie denn erwartet?« wollte Bill wissen.
    »Nun ja…«
    »Angriffe von Banrass?«
    Snorre hob die Schultern.
    »Vielleicht, Bill. Denken wir nicht mehr daran. Freuen wir uns erst mal, daß wir die Hütte erreicht haben.«
    Bill kniff die Augen zusammen.
    »Seltsam…«
    »Was ist seltsam, Bill?«
    »Zamorra müßte eigentlich schon hier sein.«
    »Denken Sie an den Sturm, Bill.«
    »Der hat ihn aufgehalten«, nickte Fleming. »Das kann sein. Aber der Sturm hat sich doch heute nacht gelegt. Der Helikopter hätte längst weiterfliegen und hier eintreffen können.«
    »Vielleicht ist Zamorra in der Hütte. Kommen Sie. Wir sehen mal nach.«
    Während die anderen Expeditionsteilnehmer die Hunde ausspannten und die Schlitten abzuladen begannen, begaben sich Steinunn Snorre und Bill Fleming zur Hüttentür.
    Sie war zugefroren.
    Die Männer mußten sie mit Gewalt aufbrechen.
    »Leer!« sagte Bill Fleming sofort. »Er ist noch nicht da.«
    »Wird er allein kommen?« fragte Snorre.
    »Ich bin sicher, daß er seine Sekretärin mitbringt, wenn er kommt.«
    Snorre starrte Bill verblüfft an.
    »Er bringt ein Mädchen mit, Bill? Ist er denn noch zu retten? Ein Mädchen hat doch in dieser verteufelten Wildnis nichts zu suchen!«
    »Nicole Duval ist kein gewöhnliches Mädchen«, erwiderte Bill Fleming. »Was sie zu leisten imstande ist, schafft mancher Mann nicht.«
    Snorre lächelte mit herabgezogenen Mundwinkeln.
    »Ist wohl so eine Art Superfrau, was?«
    »Sie ist mutig, hat einen eisernen Willen und ist äußerst zuverlässig.«
    »Mann, aber sie bleibt ein Mädchen, das können Sie noch so drehen und wenden. Sie bleibt ein schwaches Mädchen, das den Strapazen hier oben im Norden nicht gewachsen ist!«
    »Nicole Duval wird Sie selbst vom Gegenteil überzeugen, Steinunn!« erwiderte Bill.
    Sie begannen ein wenig Ordnung in der Hütte zu machen.
    Die Konserven, die sie in einem Schrank fanden, waren zum Teil nicht mehr genießbar. Sie entdeckten in einem kojenähnlichen Raum fünf Stockbetten. Also Platz zum Schlafen für zehn Mann.
    Alles, was auf die Schlitten gepackt gewesen war, wurde in die Hütte geschleppt und da aufgestapelt, wo es am wenigsten im Wege war.
    Floyd Emerson machte Feuer.
    Da wo die Bretterwand zu Bruch gegangen war, flickte sie Steinunn Snorre gekonnt zusammen.
    Bald war es so warm in der Hütte, daß sie ihre Jacken ausziehen konnten.
    Fleming setzte sich auf einen Stuhl und stützte den Kopf nachdenklich in die Hände. Allmählich machte er sich Sorgen um Nicole Duval und um den Professor.
    Sie hätten längst hiersein müssen.
    Am Ende sitzt er immer noch auf Château de Montagne, dachte Bill. Vielleicht kommt er gar nicht.
    »Er kommt!« brummte er dann aber unwillig vor sich hin. »Ich bin sicher, daß er kommt.«
    Snorre gesellte sich zu ihm.
    »Na, Bill. Alles okay mit Ihnen?«
    »Ich fühle mich ausgezeichnet.

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