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0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

Titel: 0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sich!« kreischte Evans ohrenbetäubend schrill. »Sie schließt sich! Wir sind verloren! Sie schließt sich!«
    Nun sahen es auch die beiden anderen.
    Die Gletscherspalte schloß sich tatsächlich. Man konnte es sehen.
    Es ging ziemlich schnell.
    Sie schrien.
    Sie kletterten um ihr Leben.
    Die Gletscherspalte wurde immer enger.
    Oben tobten die Hunde, die sie zu warnen versucht hatten. Doch die Männer hatten diese Warnung nicht verstanden.
    Nun, wo sie selbst die drohende Gefahr erkannt hatten, gab es keine Rettung mehr für sie.
    »Wir schaffen es nicht!« plärrte Loomis.
    »Halt’s Maul!« brüllte Blatty. »Wir müssen es schaffen. Wir müssen!«
    Knirschend und knackend, wie die Backen eines mächtigen Schraubstocks, näherten sich die beiden Eiswände.
    Zwanzig Meter wären noch hochzuklettern gewesen.
    »Das schaffen wir nicht mehr!« ächzte Harold Loomis verzweifelt.
    »Weiter!« schrie Blatty. »Weiter.«
    »Ich kann nicht so schnell…« jammerte Loomis.
    »Weiter!« schrie Blatty.
    »Ich kann nicht!« wimmerte Loomis.
    »Ich auch nicht!« schrie Evans.
    Da riß Blatty sein Messer heraus und kappte das Seil. Er wollte nicht länger mit den beiden zusammen sein. Wenn sie es schon nicht schafften, dann wollte er es allein versuchen.
    Jetzt war sich jeder selbst der nächste. Er konnte auf die beiden keine Rücksicht mehr nehmen.
    Kreischend und splitternd kam die gegenüberliegende Eiswand näher.
    Zwei Meter noch.
    Pete Blatty kletterte wie verrückt.
    Ich muß es schaffen! Ich muß hier raus! schrie es in ihm.
    Oben kläfften die Hunde. Unter ihm schrien die Freunde, die er im Stich gelassen hatte. Er scherte sich nicht mehr um sie. Er wollte sein Leben retten. Wenigstens seines.
    Ein Meter nur noch.
    In wenigen Sekunden würde sich die Spalte ganz geschlossen haben.
    Blattys fiebernder Blick suchte den Spaltenrand. Er hatte noch zehn Meter vor sich.
    Das war eine geradezu unüberwindliche Distanz. Er begriff, daß er verloren war, aber er kämpfte verbissen weiter.
    Er wollte nicht aufgeben, hoffte noch auf ein Wunder.
    Vielleicht klappte es noch. Vielleicht hatte er das kleine Quentchen Glück, das er jetzt so dringend brauchte.
    Als sich die Eiswände auf einen halben Meter zusammengeschoben hatten, konnte sich Blatty kaum noch bewegen.
    Augenblicke später spürte er den beginnenden Druck, der sich nun immer mehr verstärken würde und ihn schließlich zerquetschte.
    Drei Meter noch.
    Er schaffte sie nicht mehr.
    Aber er gab nicht auf.
    Er kroch sogar dann noch weiter, als ihm der gnadenlose Druck die Luft zu nehmen begann.
    Unter ihm brüllten Loomis und Evans grauenvoll auf.
    Dann entrang sich auch seiner Kehle ein wahnsinniger Schrei. Das Eis zerquetschte seinen Brustkorb, brach ihm alle Knochen…
    Augenblicke später hatte sich die Gletscherspalte vollends geschlossen.
    Die Hunde rannten weg.
    In größter Hast rissen sie den Schlitten mit sich und jagten über die nicht mehr vorhandene Spalte hinweg.
    ***
    »Ihr seid verloren!« schrie Banrass draußen vor der Eishöhle, in der sich Nicole Duval mit dem schwerverletzten Piloten befand. »Ihr seid verloren!« Sie kicherte und kreischte. Sie fegte wie ein Wirbelsturm am Höhleneingang vorbei, und wenn Nicole mit dem Gewehr erschien, sauste sie davon und war nicht mehr zu sehen.
    Doch sobald Nicole wieder auf dem Höhlenboden saß, war Banrass wieder da und trieb ihr nervenzerreißendes Spiel weiter.
    »Sie soll aufhören!« brüllte Pall Kolgrim verzweifelt. »Ich halte ihr Geschrei nicht mehr aus. Sie soll doch endlich damit aufhören, Nicole.«
    Sie konnte nichts gegen Banrass ausrichten. Absolut nichts.
    Aber wie sollte sie das dem verzweifelten Mann klarmachen.
    Er hatte wahnsinnige Schmerzen.
    Sein Fieber war in beängstigende Regionen hinaufgeklettert.
    Er jammerte und stöhnte. Er röchelte und schrie. Er bettelte um schmerzstillende Tabletten, um Morphium, aber es war nichts mehr da, was Nicole dem schwer gefolterten Mann hätte geben können.
    Erschüttert hockte sie neben ihm.
    Sie konnte ihm nicht helfen. Das zermürbte sie am meisten.
    Und dann dauernd dieses Geschrei der verfluchten Hexe, die draußen vor der Höhle herumtobte.
    Es war beinahe zuviel für Nicole Duval.
    Verzweifelt lauschte Nicole nach Flugzeuggeräuschen. Sie hoffte, daß man nach dem verschollenen Hubschrauber suchte.
    Aber sie hörte nichts.
    Nur Banrass, die kicherte und kreischte, die sie verspottete, verhöhnte und ihnen gräßliche Angst machte.
    »Verloren

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