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0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

Titel: 0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Lethargie hatte sich über ihn gebreitet. Ihm war alles gleichgültig geworden. Die Schmerzen, das Leben, der Tod. Es gab nichts mehr, was für ihn noch einen Wert gehabt hätte.
    ***
    Sie hatte sich vorgenommen, nicht zu weinen.
    Aber dann war sie Zamorra doch heulend und schluchzend in die Arme gesunken.
    Steinunn Snorre und Dr. Goss holten den schwer verletzten Piloten aus der Höhle.
    Nicole umarmte Zamorra und Bill Fleming auf einmal. Sie küßte sie beide. Sie ließ ihr Glück in Form von unzähligen Worten über die bebenden Lippen sprudeln.
    Dr. Goss half dem Piloten inzwischen, so gut er konnte.
    Zamorra wollte wissen, wie es Nicole ergangen sei.
    Sie erzählte von dem Bären, der sie anzugreifen versucht hatte. Sie berichtete von Kolgrims schlimmem Krankheitsverlauf. Und sie erzählte von Banrass, die hier schrecklich gewütet hatte.
    Plötzlich hörten sie ein leises Knattern.
    »Ein Hubschrauber!« brüllte Bill Fleming begeistert.
    Sie konnten den Helikopter noch nicht sehen.
    »Den schickt uns der Himmel!« rief Nicole lachend aus.
    Sie schossen Leuchtraketen in die Luft, um sich bemerkbar zu machen. Wenige Augenblicke später sank die knatternde Libelle aus dem strahlendblauen Himmel auf sie herab.
    Das Rotorblatt entfachte einen kurzen Schneesturm.
    Es stand noch nicht still, da wurde die Kanzeltür bereits aufgerissen. Ein baumlanger Kerl sprang aus dem Hubschrauber.
    Sie fielen aufgeregt schnatternd über ihn her. Er erfuhr von allen zugleich, was passiert war. Der Mann holte eine Trage. Sie legten Kolgrim darauf und verfrachteten ihn in den Hubschrauber. Der Pilot sagte, er würde seinen Kollegen im nächstgelegenen Krankenhaus abliefern. Also in Angmagssalik.
    Dann würde er Meldung machen, was mit dem verschollenen Hubschrauber, den er gesucht hatte, passiert war.
    Hinterher wäre er bereit gewesen, zurückzukommen. Doch die Männer lehnten dankend ab. Das wäre nicht nötig, meinten sie.
    Wichtig war nur, daß Pall Kolgrim ins Krankenhaus gebracht wurde. Alle anderen wären nicht nur wohlauf. Sie wollten sogar die Expedition fortsetzen. Auch Nicole Duval schlug das Angebot aus, sofort mit dem Hubschrauber aus der Eiswüste geflogen zu werden.
    Der Pilot wünschte den Männern auf ihrer Weiterreise viel Erfolg.
    Dann kletterte er in die Hubschrauberkanzel.
    Augenblicke später schraubte sich das Rotorblatt in den Himmel hinein.
    Sie winkten eine Weile hinter dem Flugzeug her.
    Dann atmeten sie erleichtert auf.
    Sie waren eine große Sorge losgeworden.
    ***
    Doch schon kam der nächste Schock auf sie zu.
    Nicole Duval sah den herrenlosen Hundeschlitten als erste.
    Die Tiere kamen aufgeregt kläffend angerannt. Steinunn Snorre riß verdattert die Augen auf. Sie wußten alle augenblicklich, daß dies nichts Gutes zu bedeuten hatte.
    Irgend etwas war schiefgelaufen.
    Loomis, Blatty und Evans mußte etwas Schlimmes zugestoßen sein, sonst wären die Hunde nicht einfach durchgegangen.
    Beunruhigt beratschlagten die Männer.
    Schon nach wenigen Minuten stand ihr Beschluß fest: Umkehren!
    Nach Loomis, Blatty und Evans suchen!
    Nicole Duval durfte sich auf einen der beiden Schlitten setzen.
    Steinunn Snorre trieb die Hunde zu größter Eile an. Die Männer stapften den weiten Weg zurück. Wenn sie zu tief in den Schnee einzusinken drohten, sprangen sie auf die Schlitten.
    Ansonsten liefen sie daneben her, um die Hunde nicht zu überfordern.
    Ziemlich ausgepumpt erreichten sie die Stelle, wo sich die riesige Gletscherspalte befunden hatte.
    »Ahnst du was?« fragte Zamorra seinen Freund Bill Fleming.
    »Ich kann mir vorstellen, was du dir denkst!« knurrte Bill.
    »Und?«
    »Ich halte es für absurd.«
    Die Hunde fanden einen Handschuh im Schnee. Es war ein brauner Pelzhandschuh mit norwegischer Stickerei.
    »Wem gehört der?« fragte Steinunn Snorre.
    »Loomis!« sagte Bill. »Das ist einer von Harold Loomis’ Handschuhen. Er muß ihn beim Abstieg in die Spalte verloren haben.«
    »Verdammt, wo ist sie? Wo ist die Spalte?« fragte Snorre aufgeregt.
    »Ich nehme an, wir stehen darauf!« sagte Professor Zamorra ernst.
    »Sie machen Witze, Zamorra.«
    »Keineswegs. Ich bin davon überzeugt, daß sich die Spalte geschlossen hat, sobald die drei Männer tief genug unten waren. Das war nämlich keine gewöhnliche Gletscherspalte. Das war eine Falle!«
    »Das ist doch verrückt!« rief Steinunn Snorre aus.
    »Dann sind Banrass und der silberne Dämon auch verrückt!« gab Zamorra zurück. »Diese

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