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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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angewiesenen Positionen und schärfte ihnen ein, den heranbrausenden Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen.
    Diese Warnung erwies sich als gerechtfertigt, denn aus einer Entfernung, über die hinweg sich ein Springer-Kapitän niemals zu feuern getraut hätte, löste das feindliche Schiff die erste Salve aus und verwandelte sozusagen im ersten Anlauf zwei von Harlgas Schiffen in Staub und Asche.
     
    *
     
    Der Zerstörer löste sich planmäßig vom Boot und schoß in den Raum hinaus. Tiff beschleunigte mit mäßigen Werten. „Wohin?" fragte Hump. „Deringhouse hat gesagt, wir sollten mit Rhodan Verbindung aufnehmen", antwortete Tiff. „Ich habe zwar keine Ahnung, wo Rhodan steckt, aber ..."
    „... aber wenn Deringhouse etwas sagt", unterbrach ihn Hump, „dann glaubst du ebenso fest daran, als hättest du's in der Bibel gelesen, nicht wahr?" Tiff blieb ruhig. „Nicht ganz so fest", gab er zurück. „Aber Deringhouse muß wissen, was er sagt."
    Der Platz in der Kanzel war knapp bemessen. Es gab nur drei Sitze, und der Bequemlichkeit halber hatten Hump und Eberhardt je eines der Mädchen auf den Schoß nehmen müssen.
    Wegen der drohenden Gefahr blieben die Raumanzüge geschlossen, und die Verständigung ging den Umweg über die Helm-Sende- und Empfangsgeräte. Tiff hörte Felicita leise vor sich hinweinen.
    Er wollte ihr Mut zureden, als das Bild auf dem Tasterschirm in Bewegung geriet. Der Taster war bisher der Bewegung der feindlichen Flotte gefolgt und hatte sie als Schwarm bewegungsloser Punkte abgebildet. Jetzt jedoch lösten sich zwei Punkte aus dem Schwarm und begannen auf das Zentrum des Schirms zuzurücken.
    Tiff änderte den Kurs und beschleunigte mit höheren Werten.
    „Wir bekommen zu tun", sagte er trocken. „Sie verfolgen uns!"
     
    *
     
    „Kümmern Sie sich um die K-9, McClears!" sagte Rhodan. „Nehmen Sie sie an Bord!"
    Die TERRA scherte aus und näherte sich dem Boot. Die STARDUST hielt weiter auf die feindliche Flotte zu. Sie stand etwa zehntausend Kilometer hinter der SOLAR SYSTEM, und die SOLAR SYSTEM wußte, daß sie inzwischen Hilfe bekommen hatte.
    „Nicht zu nahe herangehen, Nyssen!" rief Rhodan. „Im Nahkampf sind wir ihnen wahrscheinlich unterlegen."
    Die Gaswolken der beiden mit Desintegratorsalven zerstörten Springer-Schiffe hielten sich im Raum. Zwei Sekunden nach Nyssens Feuereröffnung waren die STARDUST und die SOLAR SYSTEM aus dem Hyperraum aufgetaucht.
    Rhodan hielt seinen Plan bei. Von Anfang an - von jenem Tag an, da Kadett Julian Tifflor den Auftrag erhielt, nach New York zu fliegen und sich bei Homer G. Adams zu melden - war es Rhodan auf nichts anderes angekommen als darauf, eines der Fremden habhaft zu werden.
    Es lag ihm nichts daran, den Gegner zu vernichten und seine Mannschaften zu töten. Er wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte. In diesem Sinne gingen die beiden Schiffe vor, während sich die TERRA um die K-9 kümmerte.
     
    *
     
    Für Kapitän Harlgas wurde die Situation immer verworrener. Der Strukturtaster zeigte eine Transition an, die so stark war, daß Harlgas eine Weile lang glaubte, das Gerät sei nicht mehr in Ordnung. Aber die übrigen Schiffe seiner Gruppe meldeten dasselbe Meßergebnis, und wenige Sekunden später wurde Harlgas darüber informiert, daß hinter dem angreifenden Feindschiff zwei weitere Einheiten aufgetaucht seien - eine davon ein wahrer Schiffsriese mit ungefähr der gleichen Tonnage wie alle Schiffe aus Harlgas Gruppe zusammengenommen.
    Harlgas befahl den Rückzug. Die Springer-Gruppe nahm Fahrt auf und begann, sich ebenso wie die ORLA XI aus dem System zu entfernen.
    In die Transition zu gehen, wagte Harlgas jedoch nicht. Zwei seiner Schiffe waren nach jenem winzigen Fahrzeug unterwegs, das sich von dem kleinen Boot getrennt hatte. Harlgas wußte, daß sie dem Feind ein billiges Opfer sein würden, wenn sie den Anschluß an die Gruppe verloren.
     
    *
     
    Die beiden Springer-Schiffe waren, was das Beschleunigungsmanöver anbelangte, dem kleinen Zerstörer etwa ebenbürtig. Das bedeutete: sie rückten meterweise auf.
    Tiff hatte die Posten verteilt: Hump beobachtete über Felicitas Schulter hinweg die Tasterschirme und machte Meldung, sobald sich eine Veränderung zeigte. Eberhardt bediente die Geschütze. Das war eine schwere Aufgabe, wenn man bedachte, daß er zu jeder Handreichung um Mildred Orsons herumgreifen mußte.
    Mildred versuchte, ihm seine Arbeit zu erleichtern. Aber es gab keinen Platz mehr, wohin man hätte

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