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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Boden nieder und legte sich flach auf den Rücken. Dabei bemühte er sich, seinen Atem zu regulieren.
    Der Versuch gelang. Rhodan empfand stechende Schmerzen bei jeder Bewegung der Lunge, aber der Atem floß, und mit ihm blieb das Leben. Rhodan versuchte sich zu erinnern, was er über Gravitations-Zeitbomben wußte.
    Gravitations-Zeitbomben waren heimtückische Waffen und hatten keinen anderen Zweck, als entweder den Gegner so lange festzuhalten, bis der, der die Bombe gelegt hatte, mit ausreichender Verstärkung zurückkehrte, oder ihn auf möglichst langsame Art und Weise umzubringen.
    Du Narr, dachte Rhodan und wunderte sich im gleichen Augenblick, wie eigenartig langsam unter dem Zwang der erhöhten Schwerkraft das Gehirn arbeitete, du hättest daran denken sollen, daß sie in das Wrack eine Falle eingebaut haben.
    Unter unsäglicher Mühe drehte er den Kopf ein wenig beiseite, so, daß er die Bombe sehen konnte. Crest und dem Soldaten waren ihre Scheinwerfer aus der Hand gefallen und am Boden zerbrochen.
    Rhodans Lampe lag neben ihm auf dem Boden und leuchtete noch. Zwar nicht gerade zu der Bombe hin, aber ihr Schein erhellte den ganzen Raum.
    Das Gehäuse der Bombe war nicht einmal ganz einen Meter lang. Es war zylindrisch und hatte einen Durchmesser von etwa dreißig Zentimetern. So ein lächerlich kleines Ding, dachte Rhodan, und produziert doch eine solche Menge Gravitationsenergie.
    Er schätzte den Andruck, der in dem kleinen Raum herrschte, auf fünfzehn bis zwanzig g. Auf jeden Fall war es zu viel, als, daß man auch nur die Hand hätte rühren können. Rhodan stellte fest, daß der Gravitationseinfluß immer noch wuchs. Er versuchte, die Zuwachsrate zu ermitteln und kam - dem Gefühl nach auf etwa 0,1 g pro Minute.
    Es konnte sein, daß er sich um einen Faktor 2 oder 3 irrte. Auf jeden Fall würde bald der Zeitpunkt kommen, da - und bei seiner Überlegung dachte er plötzlich an Nyssen.
    Nyssen! Nyssen kroch in dem anderen Schiff herum. Er lief in diesem Augenblick vielleicht in die gleiche Falle!
    Er sammelte alle Kräfte und begann: „Hier spricht... Rhodan! Nyssen ... in dem Wrack ... ist eine ... Gravitations-Zeitbombe ... versteckt.
    Nehmen ... Sie sich ... in acht!"
    Schweiß trat ihm auf die Stirn und lief ihm in die Augen. Stöhnend drehte er den Kopf in die ursprüngliche Lage zurück. Im Helmempfänger knackste es. „Hier Nyssen! Nyssen an Kommandant! Wir haben nichts gefunden, Sir. Was ist mit Ihnen los? Sollen wir zu Hilfe kommen?"
    Du Narr, dachte Rhodan zornig. Du weißt ja nicht einmal, wie eine Gravitations-Zeitbombe aussieht!
    „Achten Sie ...", begann er von neuem, „auf einen ... zylindrischen Gegenstand ... einen Meter lang … dreißig Zentimeter Durchmesser. Nehmen ... Sie sich ... in acht!" Er hörte Nyssen schnaufen. „Zylindrisch? Einen Meter lang und dreißig Zentimeter Durchmesser?"
    Pause. Dann Nyssens überschnappender Schrei: „Kommandant! Das Ding haben wir gerade auf die Plattform geladen!"
    Rhodan verlor für Augenblicke die Besinnung. Als er wieder zu sich kam, hörte er Nyssen wieder reden: „... Keine Antwort mehr? Hallo Kommandant! Warum geben Sie keine Antwort mehr?"
    Rhodan knurrte etwas. Artikulierte Geräusche konnten seine Stimmbänder kaum mehr formen. Nyssen schien zu begreifen. „Wir haben das Ding im letzten Augenblick von der Plattform herunterstoßen können, Sir", erklärte er. „Das war unser Glück. Als es etwa hundert Meter weit entfernt war, ging es los und riß die Plattform ein Stück weit hinter sich her. Das Triebwerk kam gerade noch dagegen an. Die Bombe treibt jetzt in den freien Raum hinaus."
    Rhodans Gehirn sträubte sich gegen die Untätigkeit, zu der sein Körper verdammt war. Mit lauter Stimme schrie er: „Halten Sie die Bombe in der Nähe!"
    Dann verlor er das Bewußtsein aufs neue. Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als er wieder zu sich kam. Auf jeden Fall aber hörte er Nyssens drängende Stimme: „Melden Sie sich bitte, Sir! Melden Sie sich! Wir haben die Bombe fest. Sie treibt an Seilen etwa zweihundert Meter vor uns her."
    Rhodan hätte ihm um den Hals fallen mögen. „Bravo!" flüsterte er. Er spürte, wie die Kräfte ihn verließen. Die Schwerkraft, die die Bombe ausstrahlte, war längst über 20 g hinaus gestiegen. Er hatte nur noch ein paar Minuten Zeit, um Nyssen klarzumachen, was er tun sollte.
    „Kommen Sie ... an unser Wrack heran ...!" keuchte er. „Wir sind ... im Bug... des Schiffes. Lancieren Sie

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