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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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verfügt. Sie alle haben die für Doppelsysteme kennzeichnende exzentrische und komplizierte Bahn. Die Welt, die Tifflor ansteuert, ist vom Schwerpunkt des Systems mehr als eine Milliarde Kilometer entfernt. Es gibt keinen Zweifel, daß die Lebensbedingungen dort im Augenblick sehr ungünstig sind. Wir wollen jedoch Tifflor mit dem Nötigsten versorgen und seinen Standort im übrigen bald publik machen, damit er so schnell wie möglich gefunden wird."
    Ratloses Staunen. Gemurmel ging durch die Reihen der Offiziere. Rhodan lächelte.
    „Lassen Sie es mich Ihnen erklären, meine Herren! Das Schwerefeld, das die beiden Zeitbomben ausstrahlen, hat, worüber wir durch Messungen informiert sind, nur noch einen sehr schwachen zeitlichen Gradienten. Es ist anzunehmen, daß die Bomben gelegt wurden, um unsere Suchkommandos an Bord des Wracks festzuhalten. Hätte man sie umbringen wollen, wäre der zeitliche Gradient stärker gewesen. Daraus läßt sich einfach und dennoch folgerichtig schließen, daß wir mit der Rückkehr der Springerflotte in nächster Zeit zu rechnen haben. Wahrscheinlich wird sie mit beachtlicher Verstärkung zurückkehren. Wir werden uns auf einen Kampf nicht einlassen. Sie erinnern sich an das, was ich über den technischen Stand der Springer gesagt habe. Mit unseren drei Schiffen wären wir in einem massierten Angriff wahrscheinlich unterlegen. Die Springer wissen jetzt, daß sie es mit einem Super-Raumschiff zu tun haben, und werden sich darauf einrichten. Die Springer werden sich um Tifflor kümmern, und Tifflor wirdhoffentlich - alle Informationen sammeln können, die wir brauchen. Wir selbst, meine Herren, haben etwas anderes vor. Ich werde Sie bei Gelegenheit darüber aufklären. Damit wären wir also ..."
    Er unterbrach sich, sah sich um und lächelte.
    „Oh nein, wir haben noch etwas Wichtiges vergessen! Sie kennen Major Deringhouses Bericht, wonach die K-9 bis vor wenigen Stunden durch magnetomechanische Bänder an jenes Springer-Schiff mit dem Namen ORLA XI gefesselt war, von dem sie auf der Höhe der Plutobahn gekapert wurde. Die ORLA XI hat sich, als der Kampf begann, leise und unauffällig aus dem System hinausgeschlichen. Wir dürfen nicht daran zweifeln, daß die ORLA als erste erfahren wird, wo der in Springer-Augen so unerhört wichtige Mann Tifflor gelandet ist. Damit wäre für Tifflors Kontakt schon von vornherein gesorgt!"
    Er entließ seine Offiziere mit lächelndem Nicken. Sie gingen langsam und nachdenklich hinaus. Lediglich Reginald Bull und die beiden Arkoniden blieben zurück.
    Bull stand vor Rhodan und sah ihn von unten herauf an.
    „Na, großer Zauberer?" fragte er, und seine Stimme klang nach Spott und Hochachtung gleichzeitig.
     
    *
     
    Nach der fünften Bremsung tauchte die Maschine nicht mehr aus der eisigen Lufthülle der fremden Welt heraus. Die Geschwindigkeit des Zerstörers betrug noch Mach 5 - immer noch zu viel, um aus der Anzeige des Außenthermometers auf die wahre Temperatur der ungestörten Atmosphäre zu schließen.
    Die weiße Fläche unter der Maschine bot niemandem einen Anhaltspunkt zum Schätzen von Entfernungen. Vor der ersten Bremsellipse hatte Tiff zu erkennen geglaubt, daß der Planet etwa von der Größe der Erde sei - vielleicht ein wenig kleiner.
    Aber jetzt wußte er nicht mehr, ob die Geschwindigkeit noch ausreichte, um antriebslos die Polzone der Welt einmal zu umrunden. Er wollte Eberhardt anweisen, nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau zu halten. Aber was nützte ein geeigneter Landeplatz, solange er den Zerstörer noch nicht zur Landung bringen konnte?
    Die Geschwindigkeit mußte sich selbst aufzehren. Mach 5 - Mach 4,5 - Mach 4 ...
    „Langt die Energie zum Abbremsen?" fragte Hump plötzlich.
    Er hatte eine belegte Stimme. Jetzt, da es um wirklich ernste Dinge ging, schien er mehr Sorge um sein Leben zu empfinden als Lust, sich mit Tiff zu streiten.
    „Ich bremse bei halber Schallgeschwindigkeit", antwortete Tiff trocken. Hump stöhnte entsetzt. „Die Atmosphäre kann die antriebslose Maschine nur bis Mach eins halten; dann sackt sie durch!"
    Er hatte recht. Die Tragflächen des Zerstörers waren nur als Steuerhilfe bei Geschwindigkeiten von mehr als Mach 1 in Atmosphären von der Dichte etwa der irdischen gedacht.
    In diesem Sinne waren sie also keine Tragflächen. In der Luft hielt sich die Maschine, so hatte man sich bei der Konstruktion entschlossen, kraft ihres Antriebs, der bei der unbeschädigten Maschine nach allen

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