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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Plattform hin ab. Nyssen hatte ihn aus dem Gang heraus erwartet. Er schrie vor Überraschung, als Rhodan mit sanftem Schwung durch das vom Neutralisator aufgebaute Feld tauchte und mit leichtem Ruck auf der Plattform landete.
    „In Ordnung, Nyssen! Wir fahren nach Hause!"
     
    *
     
    Tiff verbrauchte neunundneunzig Prozent seiner Energiereserve, um den Zerstörer abzubremsen und in eine Umlaufbahn um den fremden Planeten zu bringen. Es war deutlich zu sehen, daß diese Welt eine Atmosphäre hatte. Ob sie atembar war, würde sich später herausstellen. Die Registriergeräte arbeiteten nicht mehr.
    Aber etwas anderes hatte Tiff festgestellt: der Planet war fast eine Milliarde Kilometer von dem blauen Zwerg entfernt, und 1,3 Milliarden von der orangefarbenen Sonne.
    Er schwieg aber darüber. Bevor es nicht unbedingt notwendig war, wollte er niemandem Schrecken einjagen. Der blaue Zwerg war in Wirklichkeit ein Riese, was seine Strahlkraft anbelangte. Es mochte sein, daß auf einer Welt, die eine Milliarde Kilometer entfernt war - also fast siebenmal so weit wie die Erde von der Sonne - trotzdem noch erträgliche Lebensbedingungen herrschten.
    Als Tiff zur ersten Bremsellipse ansetzte, sahen sie, daß die Oberfläche des Planeten von Eis und Schnee bedeckt war. Tiff hatte nicht einmal herausfinden können, in welcher Richtung die Achse lag. Aber er nahm an, daß dort, wo die Eis- und Schneemassen dunklere Färbung hatten, etwa der Äquator lag.
    Mildred fing an zu stöhnen. „Mein Gott, das ist doch noch schlimmer als Grönland!"
    Es war das erstemal, daß sie überhaupt etwas sagte, seitdem der Zerstörer den Treffer bekommen hatte. Hump verfolgte den Kurs, den Tiff flog, mit zusammengekniffenen Augen.
    „Dort, wo es dunkel ist, liegt wahrscheinlich der Äquator", sagte er.
    „Danke", antwortete Tiff bissig. „Das habe ich mir schon selbst gedacht."
    Im nächsten Augenblick reute ihn die heftige Antwort. Er war am Ende mit seinen Nerven.
    „Warum hältst du nicht darauf zu?" fragte Hump. „Wahrscheinlich ist es Äquator am wenigsten kalt!"
    „Ich kann nicht", antwortete Tiff. „Wenn ich nur noch eine einzige Wendung mache, dann reicht die Energie nicht mehr zu einer vernünftigen Landung." Hump erhitzte sich. „Warum hast du nicht früher daran gedacht, du Narr? Jetzt werden wir deinetwegen erfrieren müssen."
    Es raschelte, als Eberhardt den Kopf wandte. Bevor Tiff noch antworten konnte, knurrte Eberhardt: „Noch einmal redest du einen solchen Blödsinn, Hump, und ich schlage dir trotz der Enge den Schädel ein!"
    Er sagte nicht mehr, aber es war so zornig gesagt, daß Hump den Kopf einzog und von jetzt an den Mund hielt.
    Tiff freute sich mehr über Humps Ausfall, als er sich darüber ärgerte. Es war bewiesen, daß Hump ebenso sehr am Rande seiner Nervenkraft war wie er selbst. Als Kadett konnte er sich selbst ausrechnen, daß jemand, der nur noch einen geringen Bruchteil der üblichen Meßgeräte zur Verfügung hatte, die Lage der Äquatorebene eines fremden Planeten nicht rechtzeitig genug feststellen konnte, um seine aerodynamische Landung danach einzurichten.
    Bei der ersten Bremsellipse tauchte Tiff gefährlich tief in die Atmosphäre der fremden Welt ein. Das Außenthermometer - von keinerlei Energiezufuhr abhängig und deswegen nach wie vor intakt - kletterte auf mehr als viertausend Grad. Aber der Arkon-Stahl behielt seine Festigkeit, und selbst die auf Notleistung geschaltete Klimaanlage brachte es noch fertig, die Temperaturerhöhung im Innern der Kabine bei nur zwei Grad zu halten.
    Die Geschwindigkeit des Zerstörers, im Laufe des Einlenkmanövers schon auf acht Kilometer pro Sekunde reduziert, verringerte sich auf die Hälfte. Der Zerstörer schoß aus der eisigen Atmosphärenhülle wieder hinaus, gewann an Höhe, überschritt ein Maximum und senkte sich dem Luftmantel schließlich aufs neue entgegen.
    „Achtung!" sagte Tiff. „Zweite Bremsung!"
     
    *
     
    „Verschiedene von Ihnen", sagte Rhodan nachdenklich und sah dabei vor sich hin auf den Boden - auf den sicheren Boden des Kommandostandes in der STARDUST - „werden meine Pläne schon erraten haben. Weil wir es in unserer Situation aber nicht länger auf das Erraten ankommen lassen wollen, möchte ich Ihnen jetzt endlich detaillierte Aufklärung geben."
    Seine Zuhörer waren die Offiziere der STARDUST, TERRA und SOLAR SYSTEM - die Mutanten eingeschlossen - und die beiden Arkoniden Crest und Thora.
    Crest, noch erschöpft von dem kaum

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