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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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getan: Es war ins Freie geflohen. Erschreckt hatte sie feststellen
müssen, dass der Wagen ihres Großvaters nicht in der Garage stand. Einen
Zweitwagen gab es nicht, und die Zeit, erst ein Taxi zu rufen, hatte sie nicht.
Kurz entschlossen hatte sie sich auf das alte Damenrad geschwungen, das hin und
wieder sogar noch von Grandma Helen benutzt wurde. Die kalte, feuchte Luft
drang Jane bis auf die Haut. Das Mädchen trat so schnell es ging in die Pedale.
Auf der einsamen, nächtlichen Straße kam sie dennoch nur langsam voran, weil
der kalte Wind sie hinderte.
    Immer
wieder warf Jane einen angstvollen Blick zurück. Wurde sie verfolgt? Sie konnte
nichts erkennen. Sie war froh, als sie das nächste, mehr als eine Meile
entfernte Wohnhaus erreichte, in dem noch Licht brannte. Auf ihr Rufen und
Klingeln wurde sie eingelassen. Sie war den Menschen hier nicht unbekannt. Wer
den alten Sir Harold Perkins kannte, wusste auch um seine Kinder und Enkel
Bescheid, die ihn gelegentlich besuchten.
    Jane
war völlig durchnässt und am Ende ihrer Kraft. Sie konnte nicht viel erzählen,
sie bat nur darum, telefonieren zu dürfen. Die nächste Polizeistation nahm
ihren Hilferuf entgegen. Und schon eine Viertelstunde später trafen die Gerufenen
im Haus von Sir Harold Perkins ein. Sie fanden alles so, wie von Jane Perkins
beschrieben. Für den alten Herrn wurde noch ein Arzt gerufen. Die Hilfe kam zur
rechten Zeit. Die Polizisten durchkämmten das Haus und die Umgebung. Von Derry
Cromfield fanden sie keine Spur ...
     
    ●
     
    Larry
Brent fühlte ein Dröhnen in seinem Schädel.
    Er
wusste, dass irgendetwas geschehen war und er in Gefahr schwebte. Minuten
vergingen, ehe er wieder völlig klar zu denken vermochte und seine Situation
erkannte.
    Larry
zerrte an seinen Fesseln. Er stellte fest, dass sie ihm kein großer Könner
angelegt hatte.
    X-RAY-3
war schon mit anderen Fesseln fertig geworden. Er bewegte sich wie eine
Schlange, verdrehte seinen Körper, und ein Entfesselungskünstler wie Houdini
wäre begeistert gewesen, hätte er Larry beobachten können. Der brachte es
fertig, die gebundenen Hände in die Nähe seiner Absätze zu bringen. Die Kante
aus Edelstahl, scharf wie ein Rasiermesser, schnitt die Schnur durch. Die Hände
waren frei. Das Lösen der Fußfesseln war eine Sache von Sekunden. Sogar seine
Taschenlampe brannte noch! X-RAY-3 griff danach und ließ den Strahl über den
Boden wandern. Er nahm die vor rund einer halben Stunde unterbrochene Tätigkeit
wieder da auf, wo er aufgehört hatte.
    Rechts,
ganz rechts – hatte McCortney gesagt. Und X-RAY-3 befand sich ganz rechts. Eine
Klappe im Boden?
    Larry
ließ den Kegel der Taschenlampe kreisen. Da sah er den quadratischen
Einschnitt, direkt neben der äußersten Truhe.
    Die
Klappe war nicht einmal in die Sicherung zurückgerastet. Larry warf den
Einstiegsdeckel zurück, und federnd schwang die schwere Metallklappe in den
Scharnieren. Eine steile, steinerne Treppe führte in die Tiefe.
    Rasch
stieg Larry nach unten. Dunkelheit, Feuchtigkeit und Moder schlugen ihm
entgegen. Die Lampe erhellte den schmalen Weg, der scharf nach rechts abbog.
Ein Kellergang, der sich langsam zu einer Art unterirdischer Rumpelkammer
verbreiterte. Mannsdicke Rohre führten aus der unverputzten Decke, liefen unter
ihr hinweg, kreuzten sich und führten aus dem Boden der Kammer hinaus, in der
Larry Brent sich bewegte. Er hatte das Gefühl, in einem Heizungskeller zu sein.
Alte, verrostete Behälter standen in einer Ecke übereinandergeschichtet, ein
Bottich lag umgekippt neben einer Tür, die in den nachfolgenden Gang führte.
    Dunkelheit,
Stille, kahle, feuchte Wände. Der Taschenlampenkegel kreiste. Vorn führte eine
Treppe steil und schmal in die Höhe.
    Larry
Brent lauschte.
    Kein
Geräusch. Kein Rufen. Hatte sich der Chiefinspektor geirrt, hatte er
phantasiert? Das war in seinem Zustand nicht ausgeschlossen.
    Larry
stieg die Treppe hinauf, es waren mehr als zwanzig Stufen. Dann stand er vor
der einstmals weißen Tür, an der die Lackschicht abgeplatzt war; das blanke,
helle Holz zeigte sich darunter. Hinter der Tür hörte Larry das Geräusch. Es
klang, als ob eine Pumpe arbeitete. Er drückte die Tür auf. Licht schlug ihm
entgegen, und Larry hatte im ersten Augenblick das Gefühl, gegen eine Wand zu
rennen. Es dauerte Sekunden, ehe er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte.
    Dann
sah er, dass er in einem Labor war.
    Glasröhren
kreuzten sich über ihm in der Luft und bildeten ein wirres

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