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0030 - Hexentanz

0030 - Hexentanz

Titel: 0030 - Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ich ihm mit diesem einen kraftvollen Hieb den Todesstoß versetzt hatte. Ihm und seinen drei gemeinen Hexen, die innerhalb weniger Stunden die ganze Stadt in Panik und Hysterie versetzt hatten.
    Gespannt wartete ich auf ihr Ende…
    Zunächst zerschmolzen die magischen Zeichen. Wie brennende Phosphortropfen rollten sie über den Tisch und steckten diesen in Brand. Prasselnd leckten die Feuerzungen bis zur Decke hoch.
    Und plötzlich standen auch Cora, Ann und Gwendy in Flammen.
    Die brennenden Hexen stimmten ein furchtbares Geschrei an. Sie drehten sich wie Kreisel und schlugen mit ihren Armen wie verrückt um sich.
    Schon nach wenigen Augenblicken fielen die brennenden Körper auseinander. Ich sah einen bleichen Knochenhaufen, der von den roten Flammen gierig aufgefressen wurde.
    Nur Oxoran hatte überlebt. Er war stärker als die Hexen. Er war widerstandsfähiger.
    Ich fragte mich, ob er auch ohne die unterstützende Kraft der magischen Symbole leben konnte. Er starrte mich hasserfüllt an. »Das wirst du büßen, Sinclair!« zischte er.
    Wie sollte ich ihm den Rest geben? Warum war er nicht mit seinen Hexen zur Hölle gefahren? Was nagelte ihn noch auf der Welt fest? Welche Verbindung mußte ich trennen, um ihn für immer von der Erde zu verbannen?
    Da riß mich ein donnernder Krach aus meinen Überlegungen. Ich wurde von einer eiskalten Druckwelle erfaßt und zurückgeschleudert. Ich prallte gegen Suko, der mich auffing.
    Und dann sahen wir ihn wieder – ihn, der Oxoran wiedererstarken ließ. Ihn, mit dem ich mich einmal verbündet hatte, um dem Schwarzen Tod, der auch sein erbittertster Feind war, das Dämonenauge zu entreißen. Das Auge, das eine der gefährlichsten Waffen des Schwarzen Tods gewesen war. [1] Ich hatte es vernichtet.
    Mit seiner Hilfe.
    Aber er war nicht unser Freund. Er war genauso unser Feind wie der schwarze Superdämon.
    Er… Myxin, der mächtige Magier!
    Myxin war von zwergenhaftem Wuchs. Er trug ein dunkelgrünes Gewand, seine Finger erinnerten an Spinnenbeine. Auf dem Kopf trug er eine Art Kappe, die sein Haar verdeckte. Sie war aus schwarzem Stoff und mit Goldfäden durchwebt.
    Myxin, der mächtigste Mann des versunkenen Kontinents Atlantis.
    Er hatte im Hintergrund die Fäden gezogen. Er hatte Oxoran zu neuen Kräften verhelfen, damit dieser die Macht in dieser Stadt an sich riß, was letzten Endes bedeutet hätte, daß der Magier die Stadt beherrscht hätte.
    Myxin stand auf dem verkohlten Tisch.
    Oxoran rang entsetzt die Hände. »Gnade!« winselte er. »Gnade, großer Myxin!«
    »Du hast jämmerlich versagt!« fauchte der Magier.
    »Ich habe Sinclair unterschätzt.«
    »Ich habe dich vor ihm gewarnt!«
    »Ja«, stöhnte Oxoran. »Ja…«
    Myxin streckte die Hand nach Oxoran aus. Er riß den Hexenmeister an sich, wandte mir sein Gesicht zu und sagte: »Diese Niederlage trifft mich nicht sonderlich hart, Sinclair. Ich habe noch mehr Eisen im Feuer. Du kannst sie nicht alle zerstören!«
    »Ich werde mir aber die größte Mühe damit geben!« versicherte ich dem zwergenhaften Magier, der in der nächsten Sekunde Oxoran mit sich in die Tiefen der Unterwelt fortriss, aus der es für Versager keine Rückkehr mehr gibt.
    Suko legte mir seine Tatze auf die Schulter und sagte anerkennend: »Gute Arbeit, John.«
    Ich entspannte mich und nickte. »Und das alles habe ich ohne Netz gemacht.«
    »Wie leicht hättest du dabei abstürzen können.«
    »Das«, sagte ich, während ich mit meinem Freund die Kellertreppe hochging, »war mein Risiko…«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 17 »Das Dämonenauge«

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