Esther Friesner
Kurzbeschreibung & Rezension:
Der Roman scheint der Auftakt zu einer neuen Reihe um einen bestimmten Magier auf einer gewissen Welt zu sein, der so seine Abenteuer erlebt. Nicht zu vergessen den Humor dabei. Fun-Fantasy also. Auf den ersten Blick erinnert das alles sehr an Robert Asprins Zauberlehrling Skeeve, der mit seinen Dämonen das Multiversum unsicher macht. Aber dann ist es doch wieder etwas eigenständiges…
Der Zaubererstudent Kendar ist so etwas wie der Prototyp einer dummen Nuß, ziemlich naiv, fast schon blöde. Er ist jedenfalls zu dämlich, um auch nur die untersten Stufen des Zaubererdaseins zu erklimmen. Er taugt in der Uni eigentlich nur dazu, Ratten zu erschlagen. Und nicht mal das kann er richtig. Eines Tages, der Oberzauberer liegt gerade im Sterben und schickt sich an, seine Magik (die Essenz des Zauberns sozusagen) an seine Schüler weiterzugeben, kommt so eine komische Riesenratte aus einem Loch geflitzt. Kendar verfolgt sie und rennt genau in die Magikwolke des Alten.
Nun hat er die ganze Zaubermacht und weiß nicht, was er damit soll.
Das Abenteuer kann beginnen. Die Ratte entpuppt sich bald als Fabelwesen, eine Katze nämlich, eigentlich ein Kater namens Scandal.
Auf der brezelartigen Welt Orbix unbekannt, kommt dieser Kater geradewegs aus Los Angeles. Er liefert das für eine derartige Geschichte noch fehlende Element: den Anachronismus, oder wie man das auch immer nennen mag (Analocismus etwa?). Scandals ätzender Sarkasmus und seine von der irdischen (Fernseh-) Welt geprägten Kommentare sind das Salz in der Suppe dieses Buches.
Denn er kann dank der auch auf ihn übergegangenen Magik auch sprechen. Einer seiner ersten Sätze ist folgender: “»Absicht hin, Absicht her«, sagte der Dämon. »Mit Absicht allein schnitzt man sich keine Kerben in die Uzi. …” (S. 74) Und in diesem Stil geht es mit coolen Sprüchen und völlig unpassenden Bemerkungen immer weiter!
Irgendwo hat dadurch auch der vom Original abweichende deutsche Titel eine Berechtigung. Der Kater ist fast wichtiger als der IchErzähler Kendar, der manchmal die Schmerzgrenze der Dämlichkeit doch überschreitet. Später entwickelt er sich natürlich, wie das bei solchen Typen immer der Fall ist.
Rückseite:
Nie war MAGIK witziger - selbst bei ROBERT ASPRIN nicht!
Kendar gehört nicht eben zu den besten Zauberlehrlingen der Akademie
des großen Magiers Thengor auf Orbix - ganz im Gegenteil.
Meistens
wird er daher bei einer völlig unverfänglichen Tätigkeit eingesetzt: beim Rattenfangen. Eines Tages jedoch schlüpft eine recht seltsame
“Ratte” aus dem Loch in der Küchenwand: ein sonderbares Tier mit getigertem Fell und Schnurrharren - eine mythische Gestalt aus den alten Legenden von Orbix: eine Katze! …
KAPITEL l
»Da bist du also, du nichtsnutziger Rattenklopper!« sagte Velma Chefköchin. Ihre schwere Hand legte sich wie ein Sack Kartoffeln auf meine Schulter. Der große Saal der Thengorianischen Akademie für Hochzauberei hallte von ihrer barschen Stimme wieder, die den Kristallüster an der Decke ins Schwanken brachte und die zaghaften Irrwische in ihren getrennten Glaszellen furchtsam flackern ließ.
Selbst die großen, in Messingrahmen eingefassten Türen zu den Zimmerfluchten des mächtigen Meisters Thengor bebten in ihren Angeln.
»Was hast du hier oben zu suchen, hm?« wollte Velma wissen und schüttelte mich durch, bis mir die Zähne klapperten, um mich schließlich bis auf Daumenbreite vor ihre rote Nase zu ziehen und mir ihren würzigen Knoblauchatem ins Gesicht zu hauchen.
»Bitte, gnädige Frau, es ist eine Aufforderung an alle Studenten ergangen, sich im Saal einzufinden und dort weitere Anweisungen abzuwarten«, keuchte ich. Aber Velma war nicht zufrieden.
»Wirklich ein prachtvoller Haufen Abschaum! Die einzigen Male, da du dich selbst als Student bezeichnest, Kendar Gangle, sind die Gelegenheiten, bei denen du eine Entschuldigung suchst, um deine Pflichten zu vernachlässigen.
Du bist eine Schande für die ganze Akademie für Hochzauberei, jawohl, das bist du, du talentloser, tolpatschiger Zauberstümper. Du wirst doch hier nur noch geduldet, weil Meister Thengor so ein gütiges Herz hat! Na, mich kann man jedenfalls nicht so leicht um den Finger wickeln wie den Meister. Meinst du etwa, du könntest mir entkommen, wenn es unten ehrliche Arbeit zu tun gilt? Das war ein schlimmer Tag, als du geboren wurdest, und ein noch viel schlimmerer wird der Tag deines Todes sein, du
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