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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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dem schriftlichen Bericht versuchte er zu erfahren, ob ein Kapitän seiner Sippe es gewagt habe, ihm etwas zu verheimlichen.
    „Gut", brummte Etztak schließlich. „Wie ist das mit dem Gefangenen? Was für ein Mann ist er?"
    „Ein Gegner des Mannes, der die wichtigste Rolle auf jenem fremden Planeten spielt. Wir nahmen ihn auf, als er vor jenem Mann auf der Flucht war."
    „Wie heißt er?" Auch das stand in Orlgans Bericht. Trotzdem antwortete Orlgans gehorsam: „Mouselet."
    Etztak furchte die Stirn. „Was weiß er?"
    „So gut wie nichts. Er kennt die Organisation unserer Feinde und weiß ihre Namen. Aber von der Welt des ewigen Lebens hat er nicht einmal gehört!"
    „Sagt er!" Orlgans horchte auf. „Ich habe ihn bisher noch keinem Psychoverhör unterzogen, weil er es vielleicht nicht überstehen würde. Aber ich glaube nicht, daß er mich belogen hat."
    „Laß ihn herbringen! Wir wollen aus ihm herausholen, was er weiß. Wir haben keine Zeit mehr, auf einen Fremden Rücksicht zu nehmen."
    Orlgans erhob keinen Widerspruch. Von Etztaks Raum aus ließ er sich mit der ORLA XI verbinden und befahl dreien seiner Leute, den Gefangenen herüberzubringen - und zwar auf dem schnellsten Wege.
     
    *
     
    Jean-Pierre Mouselet, vor wenigen Monaten noch Gefolgsmann des Overhead, jenes mächtigen, seelenlosen Mutanten, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, Rhodan zu vernichten und selbst die Herrschaft über die Erde und später über das ganze Universum zu erlangen, hauste seit seiner Gefangennahme in einer der Heckkabinen der ORLA XI.
    Mouselet verfluchte den Tag, an dem er an Bord dieses Schiffes gegangen war, und - in Verfolgung dieses Gedankens - die Stunde, in der ihn der Overhead in seinen Dienst gepreßt hatte.
    Zugegeben, sehr stark war der Druck seitens des Overhead in diesem Falle nicht gewesen, denn Mouselet war recht gern zu ihm gekommen, da er sich eine gutbezahlte Position erhofft hatte. Mit einem der letzten Schiffe, die der Overhead noch besaß, war Mouselet geflohen. Im letzten Augenblick, kurz bevor ihn die Häscher schnappten, hatte er das fremde Fahrzeug entdeckt, hatte es angeflogen und war an Bord gegangen. Und da war er nun. Hätte er doch nie ...! Das Schott der kleinen Kabine öffnete sich ohne vorherige Warnung. Mouselet fuhr von seinem Stuhl in die Höhe.
    Ein hochgewachsener, stoppelbärtiger Springer stand in der Öffnung, die Thermowaffe in unmißverständlicher Drohung auf den Franzosen gerichtet. Der Springer sagte etwas Unverständliches, und zwei Sekunden später gab das kleine Gerät, das er sich neben den Halsausschnitt seines Umhanges geheftet hatte, in gut verständlichem Französisch den Befehl wieder: „Komm mit!"
    Mouselets Augen begannen zu glänzen. Er stürmte vorwärts, achtete nicht auf die Waffe, die der Springer in der Hand hielt, und stammelte: „Hast du ... eine Zigarette für mich?"
    Er blieb stehen und wartete zitternd, bis der kleine Translator die Frage in die fremde Sprache übersetzt hatte. Der Springer runzelte die Stirn und antwortete etwas, was das Gerät kurze Zeit später übersetzte: „Was ist das ... eine Zigarette?" Mouselet ließ die Schultern sinken. Er hatte die Frage schon so oft gestellt, und immer dieselbe Antwort darauf bekommen. Er glaubte nicht mehr daran, daß er jemals in seinem Leben noch eine Zigarette bekommen würde - wenn sie ihn nicht zur Erde zurückbrachten.
    Mit gesenktem Kopf trat er durch das Schott und ließ sich von dem Wärter den Gang entlang dirigieren.
     
    *
     
    Sie stießen ihn ziemlich grob in einen Raum, in dem zwei Männer saßen, von denen Mouselet nur den einen kannte. Mouselet war mit drei Wächtern gekommen. Zwei von ihnen blieben draußen im Gang stehen, aber der mit dem kleinen Translator am Aufschlag kam mit herein.
    „Was weißt du über die Welt des ewigen Lebens?" fragte Etztak grob, und das winzige Gerät übersetzte die Frage.
    Mouselet schaute überrascht auf. Mit einer Mischung aus Schreck und Verblüffung bestaunte er den weißhaarigen, mächtigen Patriarchen. Nach einer Weile glitt sein Blick hilfesuchend hinüber zu Orlgans, den er kannte, aber Orlgans zeigte ein unbewegtes Gesicht. „Ich ... ich weiß nicht einmal ... wovon Sie reden", antwortete Mouselet stammelnd, und ebenso stammelnd übersetzte das Gerät die Antwort.
    Etztak stand mit einem Ruck auf, und die Wucht der breitschultrigen Hünengestalt setzte Mouselet noch mehr in Schrecken und Erstaunen.
    „Psychoverhör", ordnete Etztak an, und auch

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