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0030 - Tifflor, der Partisan

0030 - Tifflor, der Partisan

Titel: 0030 - Tifflor, der Partisan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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zweifelte.
    Orlgans war begierig darauf, diese Informationen für sich zu erbeuten. Es wäre das Geschäft seines Lebens gewesen!
    Er überfiel das Schiff, auf dem sich der Mann befand, und kettete es mit magnetomechanischen Bändern an sein eigenes Fahrzeug. Dann sprang er durch den Hyperraum in das Beta-Albireo-System, um sich aus der gefährlichen Umgebung der Erde so weit wie möglich zu entfernen.
    Er hatte den Mann - den Kadetten Julian Tifflor - mehrere Male verhört, aber Tifflor hatte behauptet, er besitze die Informationen nicht, die Orlgans von ihm haben wollte. Und schließlich war ein Pulk von drei Riesenschiffen der irdischen Flotte im Beta-Albireo-Sektor aufgetaucht. Orlgans hatte um Hilfe gefunkt, und die Hilfe war gekommen: dreißig Fahrzeuge der Springer-Kriegsflotte.
    Im allgemeinen Durcheinander war Tifflors kleines Schiff, das Orlgans gekapert hatte, entkommen. Das Schiff selbst war von einem irdischen Raumriesen aufgenommen worden; Tifflor jedoch hatte mit einem winzigen Fahrzeug das Schiff verlassen und war, da er unterwegs einen Treffer von einem der Springer- Kriegsschiffe bekam, auf dieser Welt notgelandet.
    Die drei irdischen Riesenraumer hatten die Springer-Flotte zur Flucht gezwungen. Die ORLA XI schob sich am Rand des Geschehens still und heimlich aus der gefährlichen Gegend.
    Orlgans hatte jedoch Tifflors Flucht und seine Landung auf dem Eisplaneten bemerkt. Nach dem Ende der Schlacht war er hierher zurückgekehrt und hatte nach dem Erdenmenschen zu suchen begonnen. Er hatte seine Spur entdeckt und festgestellt, daß Tifflor nicht allein war. Orlgans hatte ein Patrouillenboot hinter den Flüchtlingen hergeschickt. Sie hatten das Boot gekapert, die zweiköpfige Besatzung gefangen und später wieder freigelassen.
    Daraufhin hatte Orlgans seine Sippe zu Hilfe gerufen. Der Gewinn, nämlich Informationen über die galaktische Position der Welt des ewigen Lebens - war so groß, daß er auch dann noch ein reicher Mann sein würde, wenn er ihn mit allen anderen Kapitänen seiner Sippe teilen müßte.
    Etwas ungelegen kam Orlgans allerdings das plötzliche Auftauchen der neunzig Schiffe der Kriegsflotte.
    Natürlich hatte er damit rechnen müssen, daß die Kriegsflotte mit Verstärkung zurückkehrte, nachdem sie beim ersten Anlauf eine empfindliche Schlappe erlitten hatte. Aber Orlgans hatte nicht die Absicht, die Kriegskapitäne in die Dinge einzuweihen, die sich auf der Eiswelt abspielten.
    Gehorsam flog er mit einem Beiboot hinüber zu der mächtigen ETZ XXI. Wie kleine Mücken klebten die Männer des Reparaturtrupps an der Außenhaut dicht neben der Stelle, an der der Desintegratorschuß des irdischen Schlachtschiffes einfach ein Loch in den mächtigen Rumpf gefressen hatte.
    Orlgans betrat das Schiff durch die Bugschleuse, glitt durch den Schacht des Antigravlifts bis zum Zentralgang nach oben und nahm vor der Öffnung des Schachtes aus das Laufband, das den Gang in seiner ganzen Länge durcheilte.
    Nur zwanzig Minuten später, nachdem Etztak seine Bitte ausgesprochen hatte, stand Orlgans vor dem Patriarchen und machte das vorgeschriebene Zeichen der Ehrerbietung. Etztak war nicht der Mann, der lange Umschweife machte, auch dann nicht, wenn er Orlgans seit fünfzehn Jahren Bordzeit nur noch auf Hyperkom-Bildschirmen zu sehen bekommen hatte.
    „Wir müssen diese Sache zu Ende führen!" sagte er ziemlich schroff. „Dort oben lauern die Schiffe der Kriegsflotte, und wehe uns, wenn auch nur einer ihrer Kapitäne Wind davon bekommt, hinter welcher Sache wir her sind!"
    „Wie sollte er es erfahren?" wollte er wissen. „Wir müßten schon einen Verräter in unserer Sippe haben!"
    Etztak wischte den Einwand beiseite.
    „Gleichgültig, durch welchen Kanal er es erfahren kann: die Gefahr wird größer, je länger wir brauchen, um zum Ziel zu kommen. Ich habe deinen Bericht sorgfältig studiert. Du glaubst, du könntest aus diesem Fremden Informationen über die Position der Welt des ewigen Lebens herauspressen, nicht wahr?"
    „Ja", antwortete Orlgans. „Wie bist du daraufgekommen?" wollte Etztak wissen.
    „Durch Zufall", gab Orlgans zurück.
    Dann erzählte er noch einmal dieselbe Geschichte, die er schon an den Anfang seines schriftlichen Berichtes gestellt hatte. Die Geschichte von dem Gefangenen, den er gemacht hatte - und die Geschichte von den Transitionserschütterungen, die er im Wega-System wahrgenommen hatte.
    Orlgans kannte des Patriarchen Art: Durch Vergleich des mündlichen mit

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