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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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hinaus, und jeder in Kleins Büro wurde Zeuge der Vorgänge. Mehr als tausend Kampfroboter quollen aus den Toren der Mehrzweckhalle und überfluteten den weiten Vorplatz. Ihre Truppenspitzen hatten sich bereits zu drei Keilen formiert, die nach Norden, Westen und Osten vordrangen.
    „Geben Sie Rückzugsbefehl an alle militärischen Stellen, Captain!" schrie Rhodan. „Alles, was im Gebiet der Halle noch lebt, soll sich mindestens fünfhundert Meter weit zurückziehen und formieren... Mutanten ins Hauptquartier zu Oberst Freyt! Los, sofort absetzen, Oberst! Bully, du kommst mit mir!"
    Die beiden Freunde stürzten sich in Rhodans Wagen und jagten in Richtung der Positronik davon. Die Fahrt dauerte nicht viel länger als hundertundfünfzig Sekunden. Hundertundfünfzig wertvolle Sekunden, dachten beide. Doch sie wußten, daß dieser Verlust wieder wettgemacht wurde.
    Freilich war es Rhodan möglich, von jeder Stelle aus einen Alarm zu geben. Dazu genügten schon ihre Armbandallzweckgeräte. Aber die Verkündung einer bestimmten Alarmstufe allein genügte bei der heutigen Katastrophe nicht. Im Positronensystem waren mehrere tausend Möglichkeiten programmiert und für den Ernstfall bereits vorgeschaltet. Auf diese Weise konnten gleichzeitig alle Spezialreaktionen bestimmt und ausgestrahlt werden.
    Rhodan hatte kaum die letzte Sperre geöffnet, als das System durch sein bloßes Erscheinen sich bereits auf den Befehlsempfang aktivierte.
    „Bully! Kasten drei! Her damit!" Aus einem Wandschrank glitt eine Schienenlade, die bis zum Rand mit Lochkarten gefüllt war. Rhodan riß dem Freunde ein Bündel Karten aus der Hand und warf es in den drei Meter langen Aufnahmeschlitz. Bully reichte ihm weitere Päckchen, die wahllos in der Vorderstufe des Selektors verschwanden. Rhodan drückte nacheinander neun Knöpfe, deren Kombination er auswendig kannte.
    „Jetzt dreimal tief Luft holen! Und ganz langsam durchatmen!"
    Das dauerte kaum länger als fünfzehn Sekunden und fiel mit der ersten Auswertung zusammen. Rhodan hielt eine Karte von vielen in der Hand.
    „Das ist sie! Alarmreaktionen für das gesamte Staatsgebiet der Dritten Macht unter Berücksichtigung des Ausfalls aller rein individuellen Roboter, verbunden mit einer Gefahr von innen..."
    Die Karte war längst in einem anderen Sektor des Computers verschwunden. Das überdimensionale Gerät begann an hundert Enden lebendig zu werden. Jede Grundreaktion löste mehrere neue aus. Blitzartig erfaßten die positronischen Impulse das gesamte Aufgabengebiet und übernahmen anschließend selbständig die komplizierte und vielseitige Befehlsausgabe.
    Rhodan und Bull konnten nur dabeistehen und erneut dreimal tief durchatmen. Die Befehlsausgabe erfaßte auch den zivilen Sektor. Leitende Beamte erhielten die Benachrichtigung mit Verhaltensvorschrift auf direktem Wege über die Haus- und Büroanschlüsse des Visiphons. Allgemeine Anordnungen erfolgten über den Staatsrundfunk, dessen normales Programm automatisch unterbrochen wurde.
    Als die Positronik zur ersten Wiederholung ansetzte, schaltete sich Rhodan persönlich ein. Seine Worte wurden über ein Netz von Lautsprechern verbreitet, das vor allem im Freien installiert war. Auf diese Weise hörten alle Menschen mit, die sich im Territorium der Dritten Macht aufhielten ... und auch der Gegner. Doch war das im Augenblick nicht zu vermeiden.
    Perry faßte sich bewundernswert kurz. In wenigen Sätzen hatte er die spezielle Lage umrissen und damit geschlossen, daß weitere Spezialanweisungen geheim erfolgen werden.
    Sie verließen das Computergebäude. Als sie auf die Straße traten, rollten die ersten LKWs mit Truppen an, die zur Bewachung der wichtigsten technischen Anlage des Staates bestimmt waren. Soldaten sprangen ab und verteilten sich um den Block. Rhodan winkte ihnen optimistisch zu und erntete überall vertrauende Blicke. Auf diese Männer konnte er sich verlassen. Das wußte er.
    Bully stellte dasselbe fest. „Ein gutes Betriebsklima bei uns, nicht wahr?"
    Er grinste und beeilte sich, zu Rhodan in den bereits anfahrenden Wagen zu springen. Zurück ins Hauptquartier! Hier hatte man bereits befehlsgemäß gehandelt. Der engere Stab stand in der plumpen Kleidung der arkonidischen Einsatzanzüge bereit.
    „Auch wir sollten endlich diese Dinger anlegen", verlangte Bull. „Mit einem konservativen Auto werden wir das nicht lange durchhalten."
    „Eines Tages entwickelst du dich noch zum Gedankenleser", spottete Rhodan

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