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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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Verrückten waren wir mit unserem vorschnellen Urteil. O’Brien zog nämlich tatsächlich die Fichte beiseite.
    Da merkten wir, daß sie in einem Topf wuchs, der raffiniert zwischen die anderen Bäume gestellt worden war, um den winzigen Pfad zu verdecken, der mitten in den dichten Nadelwald hineinführte.
    Wir marschierten hinter dem knurrigen Kaufmann her. Der Pfad war so breit, daß ein Mann darauf gehen konnte, wenn er die Äste der Bäume rechts und links beiseite schob. Zuerst ging es ein paar Meter schräg in den Wald hinein, dann machte der Weg eine scharfe Kurve und führte nun den Talhang hinab. Stufen waren roh in den Waldboden gegraben und mit Knüppeln abgesteift. Es ging ungefähr zwanzig solcher steilen Stufen hinab, dann machte der Weg abermals eine Kurve nach links, und plötzlich befanden wir uns auf einer Lichtung, auf der das Haus stand.
    Wir blieben stehen und staunten.
    Das war tatsächlich ein Märchen. Das Holzhaus lugte an seiner Stirnseite nur eben über die Spitzen der Fichten und Tannen. Im Rücken wurde es um einige Meter von ihnen überragt. Hinter dem Haus hörten wir das Plätschern einer Quelle. Sie war in weiße Kieselsteine gefaßt und sandte ihren Strahl in ein kleines Becken, das ebenfalls aus weißen Kieseln bestand. Es sah alles sehr hübsch und sehr romantisch aus.
    »Da ist der Schlüssel«, knurrte John O’Brien und fischte in seinen Anzugtaschen.
    Ich dachte einen Augenblick lang nach. Dann sagte ich: »Haben Sie im Dorf eine Garage?«
    »Ich könnte meinen Schuppen frei machen.«
    »Fein, dann möchte ich den Wagen zurück ins Dorf fahren und bei Ihnen unterstellen.«
    »Geben Sie mir die Wagenschlüssel, dann fahre ich ihn. Ich muß ja sowieso wieder zurück.«
    Mir lag auf der Zunge, ihn zu fragen, ob er überhaupt mit einem Jaguar fertig werden könnte, aber ich bremste mich noch rechtzeitig. Er würde ja merken, wenn er mit dem Wagen nicht zu Rande kam.
    Wir sahen uns kurz das Haus an. Es war wirklich sehr nett und auch tatsächlich mit allem eingerichtet.
    Als uns O’Brien den Ölfeuerungsofen im Wohnzimmer erklärte, mußte er sich bücken, um uns die Einstellung der Ölzufuhr zu erklären. Dabei fiel ihm sein Kneifer herunter.
    Ich bückte mich und hob ihm das altmodische Ding schnell auf. Er sagte nicht einmal danke.
    Wir gingen zusammen wieder hinauf zum Weg. .
    »Warum sind Sie eigentlich hier?« fragte er plötzlich. »Sie haben doch einen Grund, ausgerechnet nach Green Woods zu kommen, nicht?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Hier soll doch vor ein paar Tagen einer umgebracht worden sein«, sagte Phil. »Wir wollten uns mal ein bißchen darum kümmern. Vielleicht kommt dabei eine gute Story für uns heraus.«
    »Soso«, brummte O’Brien nur.
    Als wir dann unsere Koffer aus dem Wagen geladen hatten, sagte er in seiner schroffen Art: »Der Mann, den man umgebracht hat, hieß Buster S. Martens. Und wenn es Sie interessiert, er starb in dem Haus, in dem Sie jetzt wohnen.«
    Damit setzte er sich ans Steuer und brauste in einem Tempo davon, das ich mir auf diesem schmalen Feldweg nicht zugetraut hätte.
    »Komischer Kerl«, meinte Phil nachdenklich.
    »Ja«, nickte ich, »ganz eigenartiger Bursche. Am eigenartigsten vielleicht, daß er einen Kneifer trägt, dessen Gläser aus ganz gewöhnlichem Fensterglas bestehen!«
    ***
    Wir hatten unsere Sachen in den Schränken und Kommoden verstaut und überlegten gerade, daß einer von uns beiden noch mal ins Dorf mußte, um Lebensmittel für die nächsten Tage einzukaufen, als wir oben auf dem Weg das laute Schlagen einer Autotür hörten.
    Im Nu standen wir vor der Hütte und starrten auf die Mündung des Weges. Man hörte deutlich Schritte. Nach einer halben Minute trat ein wahrer Bär von einem Mann vor uns. Er trug die Uniform der State Police.
    »Na, ihr Gangsterjäger«, sagte der Riese und hieb uns freundschaftlich auf die Schultern. »Ich bin Lieutenant Grynoon von der New York State Police. Meine Abteilung ist für das Nest hier und die Umgebung zuständig. Euer Chef rief mich an und sagte, daß ihr Galgenvögel in den nächsten Tagen diese Gegend unsicher machen würdet. Herzlich willkommen!«
    Wir baten ihn natürlich ins Haus.
    »Tut mir leid, Grynoon«, sagte ich. »Wir können Ihnen keinen Schluck anbieten, weil wir unsere Vorräte noch nicht geholt haben.«
    Er machte ein betroffenes Gesicht.
    »Kein Whisky im Haus?« sagte er kopfschüttelnd. »Na, das fängt ja gut an mit euch beiden.«
    »Wenn Sie mich eben

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