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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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zu verschließen. Martens schloß doch sicher in jeder Nacht die Läden, nicht wahr?«
    »Ich glaube, daß er es tat.«
    »Gesehen haben Sie es nicht?«
    »Nein.«
    »Wußten Sie, daß Martens viel Geld im Haus hatte?«
    »So? Das höre ich jetzt zum erstenmal.«
    »Es war so. Martens hatte weit über eine Million Dollar in barem Gelä im Haus. Nach seinem Tod konnte es jedoch nicht gefunden werden.«
    Father Holy nickte. »Jetzt verstehe ich endlich, warum man ihn ermordet hat. Ich grübelte schon lange darüber nach und konnte keinen Grund finden. Aber wenn es um so viel Geld ging… Das ist wohl ein handfestes Motiv, nicht wahr?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    Phil kam mit einem Tablett aus der Küche. Er setzte Tassen vor uns hin und servierte einen duftenden Kaffee.
    »Ich wünsch? Ihnen allen erdenklichen Erfolg bei Ihren Nachforschungen«, sagte Father Holy. Dabei hielt er die Kaffeetasse so, als ob er uns zuprosten wollte.
    »Vielen Dank, Father Holy«, erwiderte ich. »Was an uns liegt, soll jedenfalls geschehen.«
    Wir tranken den Kaffee und unterhielten uns noch über eine Menge belangloser Dinge. Gegen acht Uhr abends verließ uns der Geistliche. Phil und ich fanden, daß er ein herzensguter Kerl sein mußte.
    ***
    Wir waren gegen elf Uhr ins Bett gegangen.
    Plötzlich wurde ich munter. Ich sah auf das Leuchtzifferblatt meiner Armbanduhr. Es .war zwei Uhr.
    Was mich eigentlich munter gemacht hatte, kann ich nicht genau sagen. Ich erwachte jedenfalls mit dem beklemmenden Gefühl, daß außer Phil und mir noch jemand im Haus war.
    Leise schob ich meine Decke zurück und ließ mich aus dem Bett gleiten. Phil wollte ich nicht wecken, weil es zuviel Lärm gemacht hätte. Phil gehört zu den Leuten, die sehr geräuschvoll munter werden.
    Auf Zehenspitzen tapste ich zur Schlafstubentür, bückte mich und sah durch das Schlüsselloch. Aus dem Wohnzimmer, dessen Tür offenstand, fiel ein Lichtschein.
    Ich richtete mich wieder auf und legte die Hand auf die Türklinke. Millimeterweise drückte ich sie nieder, bis sie ihren tiefsten Punkt erreicht hatte. Die Tür war geölt und verursachte zum Glück kein Geräusch, als ich sie langsam öffnete.
    Ich ließ sie offenstehen und huschte durch den kleinen Flur zwischen Schlaf- und Wohnzimmer.
    »Verdammt!« entfuhr es mir ganz gegen meinen Willen, als ich mit dem Schienbein gegen ein Schränkchen rannte. Ich verfluchte gleich darauf meine Unvorsichtigkeit, aber es war zu spät. Während mir der jähe Schmerz für eine Sekunde die Beherrschung nahm, hörte ich aus dem Wohnzimmer ein kleines Geräusch. Ich warf mich herum, und in dieser Sekunde bekam ich auch schon ein Ding auf den Hinterkopf, daß mir Hören und Sehen restlos vergingen.
    Ich wurde wieder munter, weil mir etwas Eiskaltes ins Gesicht klatschte. Ich öffnete die Augen und sah Phil mit einem Eimer vor mir stehen.
    »Bleib hier«, sagte Phil und hieb mir zwei Ohrfeigen rechts und links ins Gesicht, als er sah, daß mein Blick wieder glasig wurde und eine neue Ohnmachtswelle drohte.
    Dieses robuste Mittel hilft meistens gegen drohende Bewußtlosigkeit, und auch bei mir erfüllte es seinen Zweck, hinzu kam das kalte Gefühl im Gesicht und auf der Brust. Das Quellwasser hinter dem Haus hatte nicht gerade Badetemperatur.
    »Was war eigentlich los?« fragte Phil und erschien mit einer Flasche, die Jod enthielt. Er pinselte mir den Hinterkopf ein.
    »Was soll schon los gewesen sein?« stöhnte ich. »Wehn du fauler Bursche schnarchst, muß wenigstens ich nach dem Rechten sehen.«
    »Hattest du etwas gehört?« erkundigte sich Phil und hielt mir die Whiskyflasche an den Mund.
    Ich nahm einen tüchtigen Schluck, der wie Feuer durch die Kehle rieselte. Dann sagte ich: »Nein. Ich wurde plötzlich wach, weil ich das Gefühl hatte, daß jemand im Haus war. Ich wollte nachsehen. Dann bin ich im Flur mit dem Schienbein gegen irgend etwas gerannt. Das muß der Kerl gehört haben. Bevor ich kapierte, was los war, hatte ich eins auf dem Schädel.«
    Phil nickte und setzte sich der Einfachheit halber neben mir in den Flur. Er nahm ebenfalls einen Schluck aus der Flasche und sagte grinsend: »Na, jedenfalls fängt die Sache jetzt langsam an, lebhaft zu werden.«
    Ich betastete meine Beule auf dem Schädel und brummte: »Vielen Dank, ich käme auch ohne lebhafte Zwischenfälle aus.«
    Plötzlich schoß mir ein Gedanke durch den Kopf.
    »Phil!« rief ich. »Was hat der Kerl hier gesucht?«
    »Woher soll ich das wissen?«

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