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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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ins Dorf fahren und wieder zurückbringen, werden wir Whisky haben«, schlug Phil vor.
    Grynoon stand schon in der Tür.
    »Na los!« bellte er. »Worauf warten Sie noch, Menschenskind? Glauben Sie, ein armer Officer von der State Police macht den ganzen weiten Weg bis in diese Einöde, wenn er nicht die Hoffnung hätte, einen anständigen Schluck zu kriegen?«
    Wir lachten. Grynoon wurde uns sympathisch. In aller Eile stellten wir eine Liste der Dinge zusammen, die wir brauchten. Der Officer von der State Police war uns dabei mit manch wertvollem Ratschlag behilflich.
    Dann brauste er mit Phil ab. Ich sah mich inzwischen noch ein bißchen im Haus um.
    Neben dem Ofen stand eine große Kiste, auf die jemand in ungelenken Buchstaben »Abfälle« gemalt hatte. Ich hob den Deckel und sah hinein. Die ganze Kiste war voller alter illustrierter Zeitschriften.
    Da ich ohnehin nicht wußte, was ich bis zu Phils Rückkehr anfangen sollte, griff ich mir den Stapel Zeitschriften und blätterte sie mit wenig Interesse durch.
    In einer Nummer von »Colliers« lag ein kleiner Briefbogen. Er war mit Schreibmaschine beschrieben und hatte folgenden Text:
    Werter Mr. Martens, ich weiß, so sich Ihre Frau aufhält. Vielleicht schreibe ich’s Ihnen mal. Ihr…
    Das war alles.
    Das Briefpapier war nicht von der ganz billigen Qualität. Ich hielt es gegen das Fenster und sah, daß es ein Wasserzeichen hatte, aber ich konnte nicht erkennen, was das Wasserzeichen darstellte.
    Mit den Fingerspitzen ließ ich den Bogen in meine Brieftasche gleiten. Auf jeden Fall wollte ich ihn in unser Büro schicken und auf Fingerabdrücke untersuchen lassen.
    Danach blätterte ich weiter in den Zeitschriften. Jedes vierte Heft war ein »Colliers Magazine«. Und in jedem Heft von »Colliers« lag ein Brief. Die Texte waren immer ein bißchen anders. Insgesamt fand ich fünf dieser Briefe. Im letzten war klar und deutlich gesagt, daß der Absender, der jedoch nicht seinen Namen nannte, für zehntausend Dollar bereit wäre, Martens die jetzige Adresse seiner ihm durchgebrannten Frau zu geben.
    Man konnte das fast eine Erpressung nennen.
    Ich wühlte schnell den Rest der Zeitschriften durch, ohne aber noch etwas Interessantes zu finden. Gerade als ich die Zeitungen wieder in die Abfallkiste packte, hörte ich Phil mit Grynoon zurückkommen.
    Sie schleppten eine Menge Pakete, Tüten und Beutel mit sich.
    »Hallo, da wären wir!« rief Grynoon, als er ins Haus kam. Er war über und über beladen wie ein Maulesel.
    Wir packten die Sachen gleich in den kleinen Vorratsschrank oder in den Kühlschrank. Dann suchten wir uns Gläser und einen Korkenzieher und setzten uns im Wohnzimmer um den großen Tisch.
    Wir prosteten uns zu. Als wir das erste Glas ausgetrunken hatten, kam Grynoon plötzlich auf den Fall zu sprechen. »Sie haben eine undankbare Sache übernommen«, sagte er.
    »Wieso?«
    »Daß es ein Mord war, steht fest. Aber ich glaube nicht, daß Sie den Mörder finden werden. Und vor allem werden Sie ihn nicht überführen können. Soweit ich die Arbeit unserer Mordkommission verfolgt habe, fehlen alle Voraussetzungen dafür, handfeste Beweise zu gewinnen. Und ohne Beweise…« Er machte eine vage Handbewegung.
    »Tja, ohne Beweise ist es natürlich nichts«, nickte Phil. »Aber wir werden ja sehen.«
    »Ich habe übrigens die Akten der Mordkommission mitgebracht«, sagte Grynoon, während ich unsere Gläser neu füllte. »Ich gebe sie Ihnen nachher. Ihr Chef sagte, daß ich sie für Sie mitbringen sollte.«
    »Womit ist Martens eigentlich umgebracht worden?« fragte ich.
    »Schuß aus einem heute kaum noch gebräuchlichen Schießeisen: aus einem' alten Automatic Colt.«
    Das war eine recht interessante Mitteilung, aber ich hütete mich, irgend etwas zu sagen.
    ***
    Grynoon blieb noch ungefähr eine Stunde. Bevor er ging, sagte er: »Ich habe euch ein Walkie-talkie mitgebracht, so ein kleines tragbares Feldtelefon. Es soll drahtlos für Entfernungen bis fünfzehn Kilometer ausreichen. Die sieben Kilometer bis zu unserer Police Station wird es bestimmt überbrücken. Wenn mal irgend etwas ist, brauchen Sie nur den Knopf zu drücken. Sie kriegen dann sofort Verbindung mit uns.«
    »Okay, das war ein guter Gedanke. Vielen Dank, Grynoon.«
    Phil begleitete ihn den Weg hinauf zum Wagen und brachte auf dem Rückweg das Walkie-talkie und die Akten der Mordkommission mit.
    Wir saßen noch keine halbe Stunde über den Akten, als es bei uns an die Haustür klopfte. Wir

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