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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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hatten niemanden kommen hören.
    »Ja, herein!« rief ich.
    Die Tür öffnete sich, und ein mittelgroßer Mann mit schlohweißem Haar trat ein. Er trug einen einreihigen schwarzen Anzug und darunter eine schwarze Weste, die bis zum Hals hinauf zugeknöpft war, so daß man oben gerade noch einen schmalen Schreifen von einem weißen Kragen des Hemdes sah. Es war ganz offensichtlich ein Geistlicher.
    »Guten Abend, meine Herren«, sagte der alte Herr mit einer sympathischen Stimme. »Ich bin Father Holy. Darf ich eintreten?«
    »Natürlich, Father. Kommen Sie nur herein. Ich heiße Jerry Cotton, das ist mein Freund Phil Decker. Wir sind Journalisten.«
    Wir schüttelten uns die Hände. Father Holy setzte sich zu uns an den Tisch. Er lehnte Whisky und Zigaretten ab und fragte, ob wir etwas dagegen hätten, wenn er seine Pfeife rauchte. Natürlich hatten wir nichts dagegen.
    »Wissen Sie«, sagte er, »ich bin nicht mehr im Amt, aber ich kann mich nicht daran gewöhnen. Wenn ich höre, daß wir Zuwachs im Dorf bekommen haben, zieht es mich hin, um die Menschen kennenzulernen. Ganz so wie früher, als ich ja die neuen Mitglieder meiner Gemeinde schon des Amtes wegen aufsuchen mußte. Aber fürchten Sie nicht, daß ich mit Ihnen über religiöse Fragen sprechen möchte. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich Ihnen gern behilflich sein möchte, wenn Sie hier in dieser Einsamkeit mit irgend etwas nicht fertig werden können.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Father. Wir werden an Sie denken, wenn ein Problem auftaucht, das wir nicht lösen können. Mögen Sie eine Tasse Kaffee?«
    »O ja, Kaffee trinke ich sehr gern, aber nur, wenn ich Ihnen keine große Mühe damit mache.«
    »Aber gar nicht«, meinte Phil und verschwand in der Küche, um für den Kaffee zu sorgen.
    »Sie sind beruflich hier?« fragte Father Holy.
    Ich zuckte die Achseln. - »Teil, teils. Wir wollten unseren Urlaub sowieso in einer ländlichen Gegend verbringen. Und dann hörten wir von dem Mord, der hier passiert ist. Da dachten wir, wir könnten hier Ferien machen und dabei gleichzeitig ein bißchen herumschnüffeln. Auch Journalisten müssen leben, nicht wahr? Und ein Mord an einem ehemaligen Börsenmakler mit Millionenvermögen ist immer eine interessante Story.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen. Die Leute lesen ja leider gern solche fürchterlichen Dinge in den Zeitungen.«
    »Kannten Sie Martens?« fragte ich.
    Er nickte.
    »Ein bißchen. Ich war der einzige Mensch im Dorf, der ihn aufsuchen durfte, ohne befürchten zu müssen, nicht eingelassen zu werden. Martens hatte sich ja sehr zurückgezogen.«
    »Wegen der Geschichte mit seiner Frau, nicht wahr? Sie soll ihm weggelaufen sein, hörte ich.«
    »Das scheint zu stimmen. Ich hörte es auch, und Martens machte einmal Andeutungen, die darauf hinausliefen.«
    »Hatten Sie den Eindruck, daß Martens mit seinem Tod rechnete?«
    »Wie meinen Sie das, Mr. Cotton?«
    »Fühlte er sich vielleicht bedroht? Sprach er mal davon, daß er Feinde habe? War er irgendwie besonders vorsichtig?«
    »Ich habe nichts dergleichen gemerkt. Er war ja auch ein sehr kräftiger Mann, der vor keinem anderen Angst zu haben brauchte.«
    »Wissen Sie, ob er eine Schußwaffe im Haus hatte?«
    »Er hatte eine Schrotflinte, denn er ging manchmal auf die Jagd.«
    »Wann waren Sie denn zum letztenmal mit Martens zusammen?«
    »Am letzten Abend seines Lebens, wenige Stunden, bevor er ermordet wurde.«
    Ich war wie elektrisiert.
    »Das ist ja sehr interessant. Wie benahm sich Martens? War er anders als sonst?«
    »Nein. Mir ist wenigstens nichts dergleichen aufgefallen.«
    »Um wieviel Uhr etwa verließen Sie ihn?«
    »Es muß ziemlich spät gewesen sein, denn der Orion stand schon über den Tannen. Wissen Sie, ich interessiere mich ein bißchen für Astronomie und lese mir die Zeit meistens am Stand der Sonne oder der Gestirne ab.«
    »Könnten Sie mir ungefähr den Zeitpunkt nennen, als Sie Martens verließen?«
    »Das mag gegen Mitternacht gewesen sein.«
    »Ich will, nicht aufdringlich sein, Father Holy, aber das war doch ziemlich spät. Was haben Sie denn mit Martens besprochen?«
    »Oh, wir haben ein gemeinsames Interesse gehabt: die Beobachtung der Waldtiere. Und wenn wir dann ins Erzählen kamen, gab es oft erst am frühen Morgen ein Ende.«
    »Als Sie ihn verließen, was tat Martens da?«
    »Ich nehme an, er wird zu Bett gegangen sein.«
    »Die Fenster sind hier mit dicken Laden, starken Stahlschienen und dicken Schraubbolzen

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