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0032 - Wir setzten drei Millionen ein

0032 - Wir setzten drei Millionen ein

Titel: 0032 - Wir setzten drei Millionen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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die Pistole gab, würden wir den Rest schon herausfinden.«
    »Ich denke an etwas anderes«, antwortete ich. »Fast bis zum letzten Augenblick war er fest davon überzeugt, dass er entweder begnadigt oder herausgeholt werden würde. Chapper besaß nicht viel Erfahrungen mit großen Bossen. Er hat auf eigene Faust oder mit Halbstarken-Banden gearbeitet. Er glaubte, wunders wie mächtig sein Chef sei, und er wusste nicht, dass ein Boss für seinen Mann, wenn er in der Tinte sitzt, nur dann seine Finger rührt, wenn der Mann ihm gefährlich werden kann. Von Chapper glaubten die Männer im Hintergrund, dass er ihnen nicht gefährlich werden konnte, selbst wenn er sang. Chapper aber glaubte, dass sie sein treues Schweigen belohnen würden, indem sie für ihn das Staatsgefängnis stürmten.« Ich lachte bitter.
    »Ein wenig sieht’s so aus, als hätten sie doch versucht zu stürmen«, sagte Phil.
    »Der Knall am Haupttor? Ich glaube, dass der Direktor recht hat. Eher war es der alberne Scherz betrunkener Ex-Sträflinge als ein ernsthafter Befreiungsversuch für Glen Chapper.«
    ***
    Die Mittagszeitungen brachten den Bericht über die Urteilsvollstreckung an Glen Chapper ohne großen Aufwand. Fast alle Zeitungen begnügten sich mit ein paar Zeilen auf der letzten Seite.
    Als wir Chapper verhafteten, war das eine mittlere Sensation gewesen, allerdings nur, weil Chapper sich gut verbarrikadiert hatte und absolut keine Vernunft annehmen wollte, sodass sich die Schießerei mit ihm solange hinzog, dass ein paar Reporter davon Wind bekamen und dem letzten Teil des Feuergefechtes beiwohnen konnten, was ihnen Stoff für saftige und reichlich übertriebene Schilderungen bot. Infolgedessen war auch über den Prozess mehr berichtet worden, obwohl es vom journalistischen Standpunkt aus ein langweiliger und sensationsarmer Prozess war, wie sich in New Yorks Gerichtssälen täglich mehrere Dutzend abspielen. Auf diese Weise waren auch unsere Namen ein paar Mal in den Zeitungen erschienen. Ein paar Blätter hatten sogar Bilder von Phil und mir gebracht, versehen mit lobvollen Sprüchen, die uns peinlich waren, aber gegen die wir nichts tun konnten.
    Am späten Nachmittag des gleichen Tages kam ein Kollege von der Zentrale herauf.
    »Ein Brief für euch«, sagte er. »An euch gemeinsam gerichtet. Habt ihr ein Mädchen, das ihr beide verehrt?«
    Im Allgemeinen bekommt das Hauptquartier des FBI wenig Briefe mit der normalen Post. Der innerdienstliche Verkehr spielt sich auf anderen Wegen ab, und das Publikum wendet sich gewöhnlich erst an die örtliche Kriminalpolizei, die uns ihre Akten weitergibt, wenn der Fall überregionale Bedeutung hat, oder wenn die Distriktbeamten nicht recht damit fertig werden.
    Ich nahm den Brief, den der Kollege auf den Tisch geworfen hatte. Ein grauer, zerknitterter Umschlag mit einer schief aufgeklebten Marke. Die Anschrift war mit Bleistift geschrieben und offensichtlich von einer ungeübten und ungelenken Hand.
    An die G-men J. Cotton und P. Decker, Zentrale des FBI, New York
    lautete der Text.
    Ich öffnete vorsichtig den Umschlag und zog einen grauen Bogen hervor, der aus einem linierten Schreibheft gerissen zu sein schien. Phil sah mir über die Schulter.
    Auch das Blatt war mit Bleistift beschrieben, in Buchstaben, die sorgfältig, aber ungeschickt hingemalt waren, deren Größe ständig wechselte und die mal nach links, mal nach rechts standen. Außerdem war der Bogen mit ein paar Fettflecken verziert.
    Ihr habt Glen Chapper auf dem Gewissen, und ihr werdet für seinen Tod bezahlen. - Ich erwische euch, und dann sorge ich dafür, dass ihr zur Hölle fahrt, ihr verfluchten Hunde.
    Der Brief wimmelte von orthografischen Fehlern.
    Phil und ich sahen uns an.
    »Nach der Schreibweise könnte der Wisch direkt von Chapper selbst stammen«, sagte Phil.
    Ich nahm den Telefonhörer ab und rief die Abdruckabteilung an. »Könnt ihr mir gleich ein paar Abdrücke von einem Brief machen, vorausgesetzt, es sind welche darauf zu finden.«
    »Komm nur herüber! Du kannst darauf warten«, antwortete unser Fingerabdruckexperte.
    ***
    Eine knappe Stunde später stand ich in der Kartei unseres Archivs und sah zu, wie der Beamte mit gewandten Fingern in seinen Karten blätterte. Hin und wieder zog er einen Bogen heraus und verglich ihn mit den Fingerabdrücken, die die Abdruckabteilung in rauen Mengen auf dem Bogen gefunden hatte.
    »Nein, Jerry«, sagte der Archivverwalter, »den Burschen haben wir hier nicht.«
    Da unsere

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