0033 - Eiswelt in Flammen
es wußte auch niemand, wie alt er war. Der einen Meter große Mausbiber stammte von einem weit entfernten Planeten, wo er es verstanden hatte, sich in Rhodans Schiff zu schleichen. Seitdem wich er nicht mehr von dessen Seite, es sei denn, ein wichtiger Auftrag zwang ihn dazu. Rein äußerlich erinnerte Gucky an eine ins Riesenhafte vergrößerte Maus mit einem breitflächigen Biberschwanz. Besondere Beachtung verdiente der einsame Nagezahn, der insbesondere dann in Erscheinung trat, wenn Gucky grinste. Im Augenblick bestand dazu allerdings keine Veranlassung.
Gucky zeichnete sich vor allem durch seine fast unglaublich anmutenden Fähigkeiten aus, die ihn zum erstaunlichsten aller Parabegabten machten. Der so harmlos aussehende und possierliche Mausbiber war ein ausgezeichneter Telepath und somit auch in der Lage, die üblichen Sprachen schnellstens zu erlernen. Außerdem beherrschte er die Teleportation, das heißt, er konnte sich selbst jederzeit an jeden beliebigen Ort versetzen. Und schließlich war Gucky Telekinet. Allein kraft seines Geistes konnte er somit Gegenstände - und damit auch Menschen - bewegen, ohne sie berühren zu müssen.
Alle diese Fähigkeiten waren erst im Verlauf der vergangenen Monate so recht zur Geltung gekommen, denn zu Beginn seiner Freundschaft mit Rhodan - und vor allen Dingen mit Bully - kannte er nur die Telekinese. Aber dann, in ständigem Kontakt mit den Angehörigen des Mutantenkorps, hatte Gucky an sich arbeiten können. Er war davon überzeugt, im Laufe der Zeit noch weitere Fähigkeiten an sich zu entdecken, die jetzt noch schlummerten.
Dieses seltsame Pelzwesen besaß eine verblüffende Anpassungsfähigkeit. Die eisige Kälte des toten Planeten machte ihm fast nichts aus. Ohne Raumanzug konnte er sich für kurze Zeit im Freien aufhalten und die eisige Luft atmen. Es gab auf der Eiswelt nur noch ein Wesen, das es ihm in dieser Hinsicht gleichtat.
Aber - konnte man einen Roboter als „Wesen" bezeichnen?
RB-013 war 2,30 Meter hoch, hatte zwei mächtige Beine und vier Arme, von denen die beiden unteren vollwertige Energiestrahler waren. Er gehörte zur ständigen Ausrüstung der Drei-Mann-Zerstörer und war das einzige, was die Schiffbrüchigen hatten retten können, als sie hier notlandeten. Nur mit seiner Hilfe war es gelungen, eine wohnliche Höhle in die eisige Oberfläche des Todesplaneten zu schmelzen. RB- 013 konnte nicht nur kämpfen, sondern war auch ein ausgezeichneter und unermüdlicher Arbeiter.
Seit Gucky von Bully in einem waghalsigen Husarenstückchen auf der Eiswelt abgesetzt worden war, um Tiff und seinen Leuten zu helfen, war die Situation erträglicher geworden, wenn die ständigen Angriffe der Springer auch an den Nerven zehrten. Immerhin besaßen sie nun genügend Lebensmittel und Ausrüstung, um noch einige Zeit hier auszuhalten.
Gucky hockte in einer Ecke auf einer Kiste und ließ sich von der gutmütigen Felicita Kergonen den pelzigen Bauch kraulen.
„Du bist ein Engel", zirpte er mit seiner unwahrscheinlich hohen Stimme. „Der Mann, der dich einmal bekommen wird, ist schon jetzt zu beneiden."
„Hoffentlich gibt der sich mit Bauchkraulen zufrieden", sagte Humpry Hifield gehässig aus einer anderen Ecke.
„Neidhammel!" bemerkte Klaus Eberhardt, der diesmal erstaunlich schnell geschaltet hatte. „Wäre ich ein Mädchen, ich würde dir auch nicht ..."
„Du bist keins!" konterte Humpry kalt. Seiner Stimme fehlte jede Wärme, obwohl es in der Höhle einigermaßen warm war. Der Roboter hatte eine kleine Luftschleuse eingebaut, so, daß sie hier wenigstens den Helm öffnen konnten.
„Könnt ihr denn nicht einmal euren Mund halten!" mischte sich Tiff nun ein. „Wir sollten wirklich andere Sorgen haben, als uns ewig herumzustreiten. Wenn es den Springern gelingt, den Robot zu orten, vergasen sie uns. Sie haben schon den halben Planeten von der Eisdecke befreit und wir können froh sein, daß wir noch nicht ertrunken sind."
„Gott sei Dank liegt die Höhle auf einem Berg, oder nicht?" fragte Humpry patzig.
„Und wenn sie den Berg mit ihren Bordkanonen bestreichen, Hump, was dann?"
Hump gab keine Antwort. In seiner Ecke seufzte Gucky: „Wie gut, daß ich hier der einzige Telepath bin!"
Tiff warf ihm einen schnellen Blick zu und beachtete dann Hump nicht mehr. Er wurde die Sache langsam leid und beschloß, Rhodan gegenüber kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn ... Ja, wenn!
Gucky richtete sich plötzlich auf. Sein Nackenfell sträubte
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