0034 - Levtan, der Verräter
führen."
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Perry Rhodans Mutanten standen in der großen Schleuse der LEV XIV und sahen zu, wie ein Besatzungsmitglied nach dem anderen von den Händlern in Empfang genommen wurde und nach der Durchsuchung unter Bewachung in ein Fahrzeug einzusteigen hatte.
„Das sieht nicht gut für uns aus", stellte Tako Kakuta fest.
In diesem Augenblick brüllte ein Händler sie an: „Sollen wir euch eine besondere Einladung schicken?"
Kitai Ishibashi setzte sich als erster in Bewegung. Ruhig ließ er sich auf Waffen durchsuchen; gelassen schritt er zwischen zwei schwerbewaffneten Händlern auf sein Fahrzeug zu, das ihn gleich wegbringen sollte. „Wenn du eine dumme Bewegung machst, schießen wir!" war ihm angedroht worden.
Ohne Erwiderung hatte er das zur Kenntnis genommen. Aber dann war es sein Fahrzeug, das nicht sofort abfuhr, als er mit der Wache Platz genommen hatte.
„Warum fährst du nicht los?" brüllte sein Bewacher an der rechten Seite nach vorn, wo der Mann keinen Finger rührte, um auf Fahren zu schalten.
„Ich soll warten, bis die drei Letzten auch eingestiegen sind", erwiderte der junge Händler ruhig und wunderte sich nicht, als der Brüller plötzlich gemütlich sagte: „Stimmt, wir sollen ja auf diese Verräter warten."
Kitai Ishibashi grinste nach innen. Er war mit dieser kleinen Leistung zufrieden. Es war wenigstens ein Trost, die Freunde in der Nähe zu wissen.
*
Etztak hielt mit seiner Sippe eine Besprechung ab.
„Haltet morgen die Augen auf, wenn Levtan von der Großen Versammlung verhört wird. Vergeßt nicht, daß Rhodan uns um ein Haar vernichtet hätte. Bis jetzt habe ich Goszul noch nicht beibringen können, wie gefährlich Rhodan ist ..."
Sein Sohn unterbrach ihn. Die Unterbrechung war ein grober Verstoß gegen die Sitten, aber Etztak ließ es durchgehen.
„Wenn du von Levtan sprichst, meinst du dann gleichzeitig auch Rhodan?"
„Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?" herrschte der Patriarch seinen Sohn an. „Levtan behauptet, aus Rhodans Rüstungszentrum entkommen zu sein. Ich weiß, was es kostet, diesem Wesen zu entkommen. Ich glaube Levtan nicht. Er hat schon immer gelogen, um uns Rhodan auszuliefern."
„Dann glaubst du doch Levtans Behauptungen, daß Rhodan zweiundzwanzig Superschlachtschiffe ..."
„Wenn du mich noch einmal unterbrichst, lasse ich dich Lager drei reinigen!" schrie Etztak jetzt seinen Sohn an. „Nein - damit nachher keiner dumme Fragen stellt - nein, ich glaube Levtans Angaben nicht. Rhodan besitzt nur zwei Kugelriesen, aber keine zweiundzwanzig, und auch keine hundert Kreuzer! Aber Rhodan hat sich den Paria gekauft und versucht nun durch ihn zu erfahren, was wir beschließen! Er weiß, daß er schwach ist ..."
Selbst auf die Gefahr hin, die riesige Lagerhalle im Schiff des Vaters auf den Knien liegend säubern zu müssen, unterbrach der Sohn ihn nun ein drittes Mal: „...so schwach, daß Rhodan unsere Flotte aufrieb? Vater, ist das Schwäche?"
Es wühlte in dem alten Etztak, aber die Vernunft siegte über seinen Zorn. Sein Sohn hatte ihn an ein Phänomen erinnert, von dem er in den zurückliegenden vier Monaten schon oft geträumt hatte und das ihn dann schweißnaß gebadet hatte wach werden lassen.
Widerwillig entgegnete er: „Ich habe es heute Goszul noch einmal gesagt: Perry Rhodan war auf der Welt des ewigen Lebens! Er hat sich von dort diese unheimliche Waffe mitgebracht, die Schiffe einfach verschwinden läßt, aber Goszul glaubt nicht daran. Für ihn sind die Gerüchte ein Märchen."
„Oder er will nicht zugeben, daß er in Perry Rhodan eine Bedrohung sieht", warf sein Sohn schon wieder ein. „Ich glaube, Goszul hat noch nie eine Niederlage einstecken müssen."
Alle waren überrascht, als Etztak seinem Sohn freundlich zunickte und dabei erklärte: „Ich habe ihm im stillen schon oft eine Begegnung mit Rhodan gewünscht. Eine einzige nur, dann würde er anders denken und reden. Aber du ... du und du …"
Er deutete auf drei Mann. „Ihr nehmt morgen an der Versammlung als Beobachter teil. Haltet die Augen auf, wenn Levtan seine Aussagen machen muß und dafür Beweise zu erbringen hat! Denkt daran, daß er von Rhodan kommt, und vergeßt nie, was Rhodan mit unseren Schiffen gemacht hat!"
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Aufmerksam hatten Rhodans vier Mutanten auf der Fahrt zum Gefängnis draußen jede Einheit registriert, die sich ihnen im Vorbeifahren zeigte. Sie befanden sich in einer Festung. Die schweren Geschützstände in der
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