0034 - Levtan, der Verräter
Erde waren ihnen von den Kreuzern und der STARDUST II her vertraut. Die Galaktischen Händler hatten sich mit diesem Fort eine uneinnehmbare Niederlassung geschaffen, die stark genug war, jedem Angriff aus dem Raum Widerstand zu leisten.
Je länger die Fahrt mit den dicht über den Boden schwebenden Fahrzeugen dauerte, um so deutlicher erkannten die vier Mutanten, welch eine gewaltige, fast unlösbare Aufgabe vor ihnen lag.
Alles war hier zu finden: Raumschiffswerften, riesige Fabriken, tausende Roboter mit verschiedensten Aufgabenbereichen, und Geschöpfe mit rötlicher Haut. Fremdartig aussehende Wesen, trotzdem menschlich wirkend und sympathisch. Diese faulen Goszuls ... Das war das einzige, was John Marshall über die untersetzten rothäutigen Menschen mit dem auffallend dichten dunklen Haarwuchs durch Gedankenforschung erfahren hatte.
Goszuls wurden sie von den Händlern genannt - und verachtet.
Dann nahm sie das Gefängnis auf. Die vier Mutanten passierten ein dreifaches Feld, zwei hohe Mauersysteme, und an den Antennen darauf war zu erkennen, daß der First noch zusätzlich durch ein tödliches Strahlgitter abgesichert war.
John Marshall machte seiner Bewachung gegenüber die erste Bemerkung. Sie war voller Spott und zum Widerspruch aufreizend. „Na, unter euch Händlern scheint es auch genug schwarze Schafe zu geben! Das ist ja ein Monstrum an Gefängnis!"
Sein linker Bewacher brummte ihn an: „Ich gebe dir den Rat, in Zukunft nicht noch einmal den Mund so weit aufzureißen, du Paria! Du wirst schon sehen, wer hier sitzt ...", und er dachte an die Goszuls, an dieses faule Gesindel, das trotz der Hypno-Schulung falsch und hinterlistig blieb.
Hintereinander hielten die Fahrzeuge und setzten auf.
„Aussteigen!" wurde jeder aufgefordert.
Vor ihnen zerflatterte ein Strahlschirm. Ein Posten trat aus dem Portal und fragte mürrisch: „Sind das nun wirklich die letzten Verräter?"
So waren Levtans Leute von der ersten Minute der Landung auf Goszuls-Planet an genannt worden. Die Wachmannschaften waren froh, ihre Gefangenen abzuliefern, trotzdem erwiderte einer verärgert: „Du hast Grund, dich aufzuspielen! Deinen faulen Posten möchte ich auch einmal haben. Los, quittiere uns den Empfang und sieh zu, daß du uns mit den Burschen aus den Augen kommst!"
Die Mutanten sahen sich nur an. Das wurde beobachtet. Ein Händler trat nach Tako Kakuta und schleuderte den kleinen, schmächtigen Japaner gegen den Posten. Der wich mit einem Fluch im letzten Augenblick aus.
„Um ein Haar hätte ich draufgehalten, du Narr!" schrie er den Händler an. „Das werde ich melden. Wetten, daß du vor heute abend Besuch bekommst?"
John Marshall las die Gedanken, aber er erkannte auch, was Tako Kakuta plante. Tako brauchte absichtlich lange, um wieder auf die Beine zu kommen. Er stand nun hinter dem Posten, tief im Gefängnisgang.
„Hinein mit euch!" brummte der Posten die übrigen drei an, ließ sie passieren und quittierte danach den Empfang der Levtan-Männer.
Der brutale Händler hatte die Quittung in Empfang zu nehmen. Er war der letzte, der in eines der Fahrzeuge stieg. Der Posten sah ihm nach, drehte sich nach den vier Eingelieferten um und hörte einen Schrei!
John Marshall tat einen tiefen Atemzug und warf Tako Kakuta einen unauffälligen Blick zu. Für den Bruchteil einer Sekunde war der Japaner verschwunden gewesen, um im kurzen Teleportersprung dem brutalen Händler mit gleicher Münze heimzuzahlen hatte sich blitzschnell zurückteleportiert und stand, wo er vorher gestanden hatte - weit im Gang.
Fluchend raffte sich der Händler auf. Er hielt sich die Stirn fest. Im Sturz war er gegen eine Metallkante geschlagen.
„Du hast mich getreten!" schrie er sinnlos vor Wut den Posten an.
„Ich ?" rief dieser höhnisch zurück und richtete die Waffe auf ihn. „Glaubst du, ich kann Wundersprünge tun? Wo stehe Ich denn, und wo stehst du, du Narr! Du wirst über deine eigenen Beine gestolpert sein.
Andere treten, das kannst du, lerne erst einmal richtig laufen!" Tako Kakuta verzog keine Miene.
*
Levtan stand vor drei Händlern, die ihn voller Verachtung musterten. Frage auf Frage prasselte auf ihn ein. Fast ohne zu überlegen, antwortete der Paria.
„Zittere uns nichts vor, du Feigling!" schrie ihn plötzlich einer der vernehmenden Händler an. „Weißt du, wer ich bin? Ich bin Gaxteks Sohn! Ja, ich bin aus der Sippe, die du auf Casters Stern um die Arbeit dreier Umläufe gebracht hast! Erinnerst du
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