0034 - Levtan, der Verräter
dich meiner nicht mehr?"
Wie unter Peitschenhieben duckte sich der Paria, aber das tückische Leuchten in seinen Augen verglomm nicht.
Er schrie: „Ihr seid mir zu klein, als, daß ich vor euch aussage. Ich habe verlangt, vor die Große Versammlung gebracht zu werden; das ist mein gutes Recht. Das Recht des Ausgestoßenen! - Ich bin gekommen, um Informationen zu liefern, die uns alle vor dem Untergang bewahren!"
„Schwätzer!" fauchte Gaxtek ihn an und ballte die Hände. „Ich habe Beweise!" höhnte Levtan zurück, im nächsten Augenblick jedoch bettelte er: „Wenn ihr mich und meine Sippe gut behandelt ..."
Gaxtek lachte ihm ins Gesicht. „Der Bursche kann doch nur lügen", meinte er.
Der große, schlanke Händler nickte. Der zweite, ein etwas untersetzter Mann, der während des pausenlosen Verhörs nur hin und wieder eine Frage gestellt hatte, meinte: „Was er ausgesagt hat, werden wir Goszul melden. Soll der Patriarch entscheiden, was Lüge und Wahrheit ist. Ich bin dafür, daß er wieder in die Zelle kommt!"
Levtan grinste sie böse an. Er war überzeugt, daß er morgen der gefeierte Mann sein würde. Diese drei Händler waren dann die ersten, die seine Rache zu spüren bekämen. Mit verschlagenen Augen blickte er sich noch einmal nach Gaxtek um, bevor er von zwei Posten zu seiner Zelle zurückgebracht wurde.
„Hast du den Blick gesehen, Gaxtek?" wurde dieser gefragt, als sie allein waren.
Nachdenklich blickte der Händler von einem zum anderen. „Ja", erwiderte er schwer, „den Blick habe ich gesehen und verstanden. Und wenn Levtan nun doch die Wahrheit gesagt hat und seine Behauptungen morgen beweisen kann, was dann? Ich werde jetzt den Patriarchen Etztak besuchen ..."
„Was willst du denn bei dem jähzornigen Alten?" fragte der große schlanke Händler überrascht.
Gaxteks Gesicht erstarrte. „Ich gehe zu Etztak, um Mißtrauen zu säen, Mißtrauen gegen Levtans Aussagen! Etztak ist der einzige Patriarch, der schon einmal gegen Perry Rhodan gekämpft hat. Er mußte vor Rhodan fliehen. Topthor, der Überschwere, verlor seine Flotte ... Begreift ihr langsam, wer Levtan ist?"
Sie hatten es nicht begriffen. Sie starrten ihn nur an. „Dann will ich es euch sagen, und ich sage es auch Etztak: Levtan ist Perry Rhodans Höllenbombe, mit der er uns alle ins Verderben jagt!"
6.
Kitai Ishibashi hatte mit seinem Willen dafür gesorgt, daß sie allein in einer Zelle saßen und nicht in die große Massenzelle kamen, in der der Großteil der LEV-Besatzung untergebracht war. Nur Levtan steckte in einer Einzelzelle. Er war nach Ansicht der Händler und ihrer Patriarchen der wichtige Mann. Die Besatzung spielte eine Rolle von zweitrangiger Bedeutung.
Zum Erstaunen der Mutanten versahen auch Goszuls im Gefängnis ihren Dienst. Zweimal war es John Marshall gelungen, mit einem Goszul durch die Sprechluke der Zellentür ins Gespräch zu kommen, aber immer wieder war ein Händler-Posten überraschend aufgetaucht und hatte den gerade geschlossenen Kontakt wieder unterbrochen.
Trotzdem hatte John Marshall mit seinen telepathischen Fähigkeiten sehr viel erfahren. Flüsternd informierte er seine Freunde, nachdem Yokida, der Telekinet, ihre Zelle nach Abhörmikrophonen gründlich untersucht hatte.
„Die Goszuls sind alle geblockt: Das heißt versklavt! Keiner darf zu seinen Angehörigen zurück. Und wißt ihr, warum? Damit dieses Goszul-Volk nicht erfährt, daß es Raumschiffahrt gibt!"
Tako Kakuta, der Teleporter, mißtraute Marshalls Angaben. „Und die Raumer, welche die Goszuls landen und starten sehen, was ist damit? Sind die Leute vielleicht blind?"
John nahm ihm die Frage nicht übel. „Als Levtan noch im Pilotensitz saß und sein Schliff führte, habe ich etwas von einer Einflugschneise erfahren. Jetzt verstehe ich diese Vorsichtsmaßnahme der Händler ..."
„Eine reizende Sippe aus dem Stamm der Arkoniden ...", knurrte Tama Yokida. „Ich fühle mich hier ausgesprochen ungemütlich."
Ihm war anzusehen, daß er mit der Idee liebäugelte, die massive Zellentür mittels seiner telekinetischen Fähigkeiten aus den Angeln zu heben. Aus den Umständen hatte es sich ergeben, daß Marshall zum Anführer der kleinen Einsatzgruppe geworden war. Er sah Tama Yokida nur an. Danach atmete dieser einmal tief durch und sagte: „Dann eben nicht...!"
Im gleichen Augenblick kamen Schritte über den Gang. Ihre Zellentür öffnete sich, die Yokida gerade noch mit seinen telekinetischen Kräften aus den
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