0034 - Levtan, der Verräter
Angeln heben wollte. Ein Posten und zwei Goszuls blickten zu ihnen herein.
„Rauskommen!" befahl der Posten. In der Hand hielt er einen schweren Strahler.
Sie verließen die Zelle, nur Tako Kakuta bummelte. Er und Marshall hatten sich soeben verabredet. Als die drei Mutanten an den Goszuls vorübergingen, sahen diese sie merkwürdig neugierig an. Kitai Ishibashi entdeckte Mitleid und Bedauern in ihren Augen, in denen aber auch irgend etwas fehlte.
John Marshall durchforschte den Gedankenwirrwarr des Postens. Der Mann wußte nur, daß sie verhört werden sollten und die gesamte Festung nur das Thema „Levtan" kannte.
Der große, schmalgesichtige Australier schaltete sich in die Gedanken der Goszuls ein. Was Kitai Ishibashi in ihren Augen entdeckt hatte, fand er in ihren Gedanken, und die stumme Frage: Warum seid ihr nur auf unsere Welt gekommen? Wißt ihr nicht, daß ihr sie nie mehr verlassen dürft ... wie wir?
*
In diesem Augenblick grinste John Marshall unbeabsichtigt. Er hatte Takos Gedanken aufgenommen. Sie bestanden nur aus einer einzigen Frage: Tritt mich dieser Bursche gleich auch ins Kreuz?"
Der Posten sah Marshalls Grinsen und bezog es auf sich. Ruckartig ließ er den schwarzen Strahler hochkommen, schlug ihn auf Marshall an und drohte mit gefährlichem Funkeln in den Augen: „Gib das Grinsen auf oder...!"
Da schaltete sich Kitai Ishibashi ein. Sein Wille nahm vom Posten Besitz. John Marshalls Gesichtsmuskeln erstarrten gerade, als der Posten die Waffe sinken ließ und gemütlich zu Tako Kakuta sagte: „Nun komm schon, Freund. Laß uns nicht warten!"
Kitai Ishibashi schaltete ab. Diese kurze Behandlung genügte, den Posten bis zum Verhörraum freundlich bleiben zu lassen. Da fühlte er den Blick der beiden Goszuls auf sich ruhen. Gleichzeitig verstand er Marshalls Geste. Beide Goszuls besaßen demnach telepathische Fähigkeiten, die allerdings durch Hypnose geblockt waren.
Kitai Ishibashi fühlte, wie ihm auf Grund dieser Erkenntnis der Schweiß ausbrach. Hatte Perry Rhodan bei der Aufstellung seines Planes damit gerechnet, daß sie auf Goszuls Planet auf Telepathen stoßen könnten?
Mit einigen Schritten Abstand folgten ihnen die beiden. Dann öffnete ihnen der freundlich gewordene Posten eigenhändig die Tür und lud sie mit einer Bitte ein, einzutreten. Etztak starrte den Posten entgeistert an. Die vier anderen Händler zeigten ausgesprochen menschliche Fassungslosigkeit.
„Hinaus mit den Burschen!" schrie Etztak plötzlich mit überschlagender Stimme! „Hinaus mit ihnen und in die Zellen zurück!"
Der Posten wollte sie zurückführen.
„Du bleibst!" schnauzte Etztak ihn an und hatte seine schwere Waffe auf ihn gerichtet. „Gaxtek und Hör, ihr bringt sie zurück, bringt sie sofort zurück in ihre alte Zelle!"
Das hatte Kitai Ishibashi gerade noch geschafft, dem Patriarchen der Etztak-Sippe aufzuzwingen, sie in ihre alte Zelle zurückbringen zu lassen, als sie schon von Gaxtek und Hör wieder hinausgetrieben wurden.
John Marshall erkannte sofort die Gefahr. Er horchte sich in Etztaks Gedanken hinein, nahm jeden auf und war plötzlich von großer Besorgnis erfüllt. Erst in der Zelle, als die Magnetschlösser wieder zugeschnappt waren und auch die Sprechluke verriegelt worden war, packte er mit seinem Wissen aus.
Kitai Ishibashi wurde blaß. „Was?" flüsterte er. „Etztak will an dem Posten eine Gehirnwäsche durchführen lassen?"
Da rührte sich Tako Kakuta, der Teleporter.
„John, sage mir schnell, wo der Posten ist!"
Marshall konzentrierte sich. Keiner in der Zelle wagte laut zu atmen. Fand er ihn nicht wieder? Warum dauerte es so lange? Da hob John Marshall sein schweißüberströmtes Gesicht. Seine Augen hatten den Glanz verloren, sein Gesicht wirkte noch schmaler als sonst. „Er wird unter Bewachung von sechs Mann in einem panzerartigen Fahrzeug fortgeschafft."
„Wo ist er, Marshall?" verlangte Tako Kakuta zu wissen und war schon zum Sprung bereit. Müde schüttelte der Telepath den Kopf. „Ich empfange viele Gedanken, aber jeder einzelne ist für dich der Tod, wenn du springst, Tako. Diese sechs Mann, die unseren Posten zur Gehirnwäsche bringen, haben alle den Finger am Kontakt. Ich fühle es; sie drücken ab ..."
„Wo ist er?" fragte der kleine schmächtige Japaner mit unheimlicher Kälte in der Stimme. Da sagte Marshall ihm, daß einer der Bewacher soeben an die große Werft denke, an der sein Fahrzeug vorbeiglitt. In der Zelle gab es nur noch drei
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