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0034 - Levtan, der Verräter

0034 - Levtan, der Verräter

Titel: 0034 - Levtan, der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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Mutanten! Tako Kakuta, der Teleporter, war gesprungen - ins Ungewisse, dem Posten nach, der ihre Karten in der Gehirnwäsche aufdecken mußte.
     
    *
     
    Etztak hatte mit den anderen Händlern noch vor dem Posten, der weggeschafft wurde, den Verhörraum verlassen. Draußen war er in einem Fahrzeug zu Goszul gejagt. Unangemeldet stürmte er bei ihm hinein.
    Er sprengte eine Versammlung. Etztak gab nichts darum. Er legte los mit dem Eifer eines Erregten und aus dem Wissen heraus, daß Perry Rhodan eine nicht zu unterschätzende Gefahr für sie alle war. Er hatte ihn kennengelernt! Da sah er Goszuls mitleidiges Grinsen.
    Plötzlich wurde Etztak ruhig. Abrupt brach er seinen Bericht ab. „Du glaubst mir nicht, Goszul?" fragte er kühl.
    „So wenig wie an den Stern des ewigen Lebens", erwiderte Goszul. „Du hast Rhodan kennengelernt, Etztak, deshalb kannst du nicht mehr objektiv urteilen. Du hast den Schock noch in den Gliedern. Ich stehe der Sache anders gegenüber, aber meinetwegen laß den Posten unter der Gehirnwäsche sein Wissen auspacken."
    Es rührte die Händler nicht, daß einer der ihren unter der Gehirnwäsche zum Idioten wurde. Da flog die Tür auf. Gaxtek schrie, als er noch auf der Schwelle stand: „Einer der Bewacher hat den Posten erschossen!"
    Wenn Etztak nicht in diesem Augenblick gerufen hätte: „Das war Rhodans Werk!" wäre manches anders gekommen. Patriarch Goszul lachte dröhnend und hielt sich den Bauch noch fest.
     
    *
     
    Tako Kakuta, der schmächtige japanische Teleporter, war wieder in der Zelle, aus der er eine Viertelstunde vorher lautlos verschwunden war. Er erschien an der gleichen Stelle wieder, die er vorher verlassen hatte. Unter der vorgewölbten Stirn sah sein Kindergesicht klein und überanstrengt aus. Immer wieder wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Sein Atem ging schnell. Mit übermenschlicher Geduld warteten seine Freunde auf den Bericht; nur John Marshall wußte schon, was er erlebt hatte, aber Marshall schwieg.
    Da sagte Tako Kakuta mit tonloser Stimme: „Er ist tot. Sie standen um ihn herum. Sie hatten ihn in die Mitte genommen. Als ich im Fahrzeug ankam und im gleichen Moment wieder verschwand, ging ein Strahler los..."
    Er erzählte nicht, daß er in einem halben Dutzend gefährlicher Sprünge verzweifelt nach dem gepanzerten Fahrzeug gesucht hatte. Er war der Meinung, daß es unwichtig sei, dies zu berichten. Er sagte ihnen auch nicht, daß er in der Raumschiffswerft nach seinem zweiten Sprung und der Landung auf dem Transparentdach der Werft Alarm ausgelöst hatte.
    Seine Freunde sahen ihn schweigend an. Sie konnten sich erklären, weshalb einer der sechs Bewacher mit dem Strahler geschossen hatte. Jeder der drei Zurückgebliebenen erinnerte sich des ersten Schocks, als der Teleporter aus dem Nichts erstmalig neben oder vor ihnen wie ein Schemen aufgetaucht war.
     
    *
     
    In der Nacht wurde Marshall plötzlich wach. Er schreckte auf; er empfing fremde Gedankenimpulse, stumme Schreie seelischer Not, konfuses Zeug, das er entziffern konnte. Endlich begriff er, woher diese Impulse kamen - von nebenan, aus ihrer Nachbarzelle. Ein zum Tode verurteilter Goszul verzweifelte!
    Marshall weckte seine Freunde. An sie gab er seine aufgefangenen Gedanken weiter. Goszuls Planet zeichnete sich den Mutanten als eine bedauernswerte, versklavte Welt ab. Unmenschlich hatten die Händler unter diesem friedfertigen, gutmütigen Volk gehaust.
    „Arkoniden-Abkömmlinge?" fragte Kitai Ishibashi sich verstört. „Diese Goszuls sind auch aus dem Stamm der Arkoniden?"
    Seine Frage war nicht befremdend, denn lange vor dem Untergang von ATLANTIS waren Arkoniden gleich Göttern auch zur Erde gekommen und danach nie mehr. Trotzdem hatten sie in den Sagen aller Völker weitergelebt Hier, auf Goszuls Planet, mußte das Schicksal ähnlich gehandelt haben. Und nun war dieses friedliche Volk von Brüdern der gleichen Spezies versklavt worden.
    „Diese Springer ...", knirschte Tama Yokida und lauschte dann wieder auf das, was Marshall ihnen zuflüsterte.
    Die Goszuls waren in Primitivität zurückgefallen, in Technik und Wissen nicht weiter, als es die Erde im 17. Jahrhundert gewesen war. Sie glaubten, Götter zu sehen, als der Patriarch Goszul mit seiner Sippe bei ihnen landete. Der aber sah in ihnen und ihrer Welt nur das Ausbeutungsobjekt - das beste Geschäft seines Lebens. Er nahm Besitz vom zweiten Planeten der Sonne 221-Tatlira; die Intelligenz des harmlosen Volkes zwang er durch

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