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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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glaubten, es sei alles nicht so schlimm, im Unrecht, hatten den Alten über die Reihe seiner Corr-Patriarchen hinausgehoben.
    Man hörte auf ihn. Und man begann sich zu fragen, was an Etztaks Vermutung wahr sein könne, daß es sich bei den Urhebern der unerfreulichen Zwischenfälle um jene Sorte von Wesen handelte, die der Kapitän Orlgans vor einiger Zeit in einem Seitenarm der Galaxis entdeckt hatte. Eine Vermutung übrigens, die bis vor wenigen Stunden noch jeder für närrisch gehalten hatte. Etztak war ein uralter Mann, aber ein außerordentlich kluger Kopf.
    „Die Gefangenen abermals entwichen", dröhnte er, und Vallingar und Wovton, die beiden Patriarchen, die neben ihm in dem weiten Arbeitsraum standen, zogen die Hälse ein, als seien sie selbst für diesen Fehlschlag verantwortlich, „einer unserer kostbarsten Agenten bis zur Unbrauchbarkeit demoliert, einer unserer Leute verschleppt, ein Beiboot zerstört und zwei gekapert, drei Mann getötet und drei weitere ebenfalls verschleppt, und jetzt noch mindestens einer der heimtückischen Fremden mit der FRER LXXII hier mitten in unserem Stützpunkt gelandet! Und wir haben ihn nicht gefunden!"
    „Noch nicht gefunden", verbesserte Vallingar sanft. „Die Suche ist noch nicht beendet."
    Etztak machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Wenn er unter unseren Augen vom ebenen Flugfeld verschwinden konnte, wie gut wird er sich dann erst in den Bergen verstecken können!"
    Als habe der Mann in der Zentrale auf dieses Stichwort gewartet, begann das Bordsprechgerät zu summen, als Etztak das letzte Wort gerade gesprochen hatte. Etztak schaltete ein. „Was?" fragte er zornig.
    „Die Suchboote haben etwas entdeckt, Herr", antwortete der Mann furchtsam und hastig.
    „Was haben sie entdeckt?" schrie Etztak ungeduldig.
    „Streustrahlung fünfdimensionaler Natur, allerdings nur sehr schwach. Man weiß nicht, was der Grund für eine solche Ausstrahlung sein könnte, aber man hält es auf jeden Fall für verdächtig."
    „So, tut man das!" lachte Etztak höhnisch. „Die Kerle sollen landen und sich die Sache ansehen, oder sie bekommen es mit mir zu tun!"
    Eingeschüchtert versicherte der Mann, er wolle den Befehl sofort weitergeben. Triumphierend, obwohl er selbst ein paar Sekunden zuvor noch der Meinung gewesen war, die Suche würde ein Mißerfolg bleiben, wandte sich Etztak an die beiden Patriarchen: „Es ist noch nicht alles verloren! In ein paar Minuten werden wir ihn oder sie am Kragen haben."
     
    *
     
    Gucky wurde von dem erstaunlich schnellen Erfolg der Suchboote überrascht. Er hatte Marshalls Meldung im Rafferspruch über Minikom an Rhodan weitergeleitet und die Bestätigung für den Empfang bekommen. Und als er das Gerät behutsam auf den Boden legte, um es wieder einzupacken, sah er den Schatten des ersten Bootes über sich hinweggleiten.
    Fluchtartig wich er ein paar Meter weiter in den Schutz der Deckung zurück und sah sich um. Das Boot war nicht das einzige, das sich seinem Versteck näherte. Von anderen Seiten kamen andere, fünfzehn, zwanzig, fünfundzwanzig. Gucky saß in der Falle. Zwar betraf sie nicht ihn persönlich. Er hatte selbst dann, wenn der Gegner die Hand schon nach ihm ausstreckte, die Möglichkeit, sich durch Teleportationssprung in Sicherheit zu bringen.
    Aber die Ausrüstung! Sie war nicht nur wertvoll - sie würde zudem noch den Springern verraten, mit wem sie es zu tun hatten. Und das gerade galt es vorläufig noch zu vermeiden.
    Gucky huschte noch einmal nach vorn, einen Meter weit aus der Deckung der Felswand hinaus, um den Minikom mitsamt seinem Behälter zurückzuholen. Hastig verschloß er das Gerät, machte sich dann an einem anderen Packen zu schaffen und brachte den automatischen Desintegrator wieder zum Vorschein.
    Dann fing er an, die ersten Behälter in Sicherheit zu bringen. Er erinnerte sich an den Verlauf des Flusses, der am jenseitigen Rand der Hochebene zu Füßen der Berge dahinlief und durch ein beeindruckendes Felsentor in die Küstenebene hinaustrat. Er war tief genug für Guckys Zweck - tief genug sogar, um die ständige Inertstrahlung der Minikoms nach oben hin abzuschirmen.
    Gucky hatte nur eine winzige Chance, sich des ganzen Gepäcks zu entledigen, bevor die Springer herankamen, aber sie erfüllte sich nicht. Gucky kauerte sich über den Lauf des schweren Desintegrators und schoß fünf von den Springern kampfunfähig, die inzwischen ausgestiegen waren und mit Meßgeräten in der Hand - Waffen in der anderen

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