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0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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gewünschte Sternkarte.“ Aha, das mußte der Navigator sein, vermutete Gucky. „Die Sprungkoordinaten sind errechnet. Und Sie glauben, wir schaffen das?“

„Bestimmt!“ entgegnete Ralgor, dachte aber mit keinem Gedanken an das, was geschafft werden sollte und etwas mit einem Hypersprung zu tun hatte. „Geben Sie diesen Zettel dem Funker. Er soll sofort einen verschlüsselten Spruch an die beiden Schiffe der Sippe absenden. Sobald die Antwort eintrifft, möchte ich unterrichtet werden.“
    Dann war er wieder allein, aber Guckys Hoffnungen erfüllten sich nicht. Ralgor kam nicht auf seine geheimsten Pläne zurück. Eins jedoch war Gucky klar: Ralgors beabsichtigte Plünderung des Goszul-Planeten stand in engem Zusammenhang mit seinen Plänen für Terra und den eben gebrachten Sternkarten. Auch das Herbeiholen der Springerschiffe seiner eigenen Sippe war ein Teil seines gefaßten Planes. Wie dieser Plan jedoch im einzelnen aussah, wußte auch Gucky nicht. Er mußte es erfahren.
    Hm, dieser Ralgor kannte ihn nicht und hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Wenn er ihm also in der Tat begegnete, war das weiter nicht so gefährlich. Außerdem würde Ralgor vorsichtig sein müssen, um seine geheimen Pläne seinen Rassegefährten nicht zu verraten. Wenn er also ahnte, daß Gucky etwas mit diesem Perry Rhodan und Terra zu tun hatte, würde er erst recht eine Begegnung verschweigen müssen.
    Gucky holte tief Luft und teleportierte. Er landete haargenau in Ralgors Zentrale, hatte aber Glück. Der Springer wandte ihm gerade den Rücken zu und studierte die vom Navigator überbrachte Sternkarte. Er saß auf einem Stuhl und ahnte nicht, daß knapp einen Meter hinter ihm ein kleines unscheinbares Etwas aus dem Nichts entstand und blitzschnell hinter die geöffnete Tür des Wandschrankes schlüpfte. Von hier aus hatte Gucky eine gute Übersicht und war gleichzeitig gut getarnt. Er mußte unbedingt feststellen, für welchen Sektor der Galaxis Ralgor so großes Interesse zeigte.
    Ralgor dachte in fremden Begriffen, und da Gucky keine Ahnung hatte, mit welchen Namen die Springer Sterne und Sonnensysteme bedacht hatten, fand er natürlich auch auf Anhieb nicht heraus, mit welchen Systemen Ralgor sich so intensiv befaßte.
    Plötzlich spürte Gucky das Näherkommen anderer Gedanken. Draußen vor der Tür blieb jemand stehen und trat dann nach kurzem Anklopfen ein. Es mußte der Navigator von vorhin sein.
    „Der Funkspruch wurde ordnungsgemäß aufgefangen, und die Antwort traf soeben ein, Herr. Die RAL III und RAL V treffen noch diese Nacht hier ein. Befehlsgemäß werden sie in zwei Lichttagen Entfernung das System Goszuls umkreisen.“
    Ralgor sah auf und grinste hämisch.
    „Es ist die längste Zeit Goszuls System gewesen“, verriet er einen Teil seines geheimsten Planes. „Vielleicht wird man es eines Tages Ralgors System nennen.“
    Der Navigator grinste zurück.
    „Ein gutes Geschäft?“
    „Natürlich, würde ich mich sonst damit befassen?“ Das Gesicht des Navigators wurde ernst.
    „Was soll unsere Sippe mit einem verseuchten Planeten anfangen?“
    Ralgor reagierte unerwartet abweisend.
    „Ich bin froh, daß du auf diese Frage selbst keine Antwort findest. Dieser Umstand beweist mir nämlich, daß auch die anderen Patriarchen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht hinter meine Absichten kommen. Sie können gehen, Gromsk. Um Sonnenuntergang herum möchte ich das Schiff verlassen. Sie sorgen für die notwendigen Wachablösungen. Ich möchte, daß die RAL II startbereit wartet, bis ich an Bord zurückkehre.“
    Der Navigator zog sich ohne Antwort zurück. Noch zehn Minuten hockte Ralgor an seinem Tisch über den Sternkarten und überprüfte die aufgezeichneten Sprungkoordinaten, dann stand er plötzlich auf, blickte auf den in der Wand eingelassenen Zeitmesser und verließ die Kabine. Er schloß nicht einmal die Tür, sondern ließ sie angelehnt.
    Gucky wartete einen Augenblick, dann huschte er hinter seinem Versteck hervor und eilte zum Schreibtisch. Er war so klein, daß er sich auf den Stuhl stellen mußte, um einen Blick auf die Karten werfen zu können. Sternenkarten sind schwer zu lesende Schriftstücke. Man muß sie gründlich studieren, um aus ihnen klug zu werden, besonders dann, wenn die Bezeichnungen unverständlich sind.
    Gucky erblickte ein Gewimmel winziger Punkte, die miteinander durch gestrichelte Linien verbunden waren. Daran standen Zahlen, dicht darunter Namen, die keine Bedeutung für ihn hatten. Eine

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