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0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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zweite Karte zeigte eine Vergrößerung. Die wenigen Sonnensysteme bestanden nun nicht mehr bloß aus winzigen Punkten, sondern in der Tat aus Sonnen und den dazugehörigen Planeten. Es war nun nicht mehr sehr schwer, eines dieser Systeme zu identifizieren. Besonders deshalb nicht, weil ein rotes Kreuz es deutlich hervorhob.
    Mit einem Blick erkannte Gucky, daß Ralgor sich für die Sonne und ihren Planeten Erde interessiert hatte. Hinter Gucky war ein Geräusch. Noch ehe er sich umdrehen konnte, wußte er, daß er in den vergangenen Sekunden nicht genügend aufgepaßt hatte. Ralgor war zurückgekehrt.
    Der Springer stieß einen erstaunten Ruf aus, als er das merkwürdige Wesen über seine Karten gebeugt vorfand. Es dauerte mindestens zwei Sekunden, ehe er seiner Überraschung Herr wurde. Seine Rechte fuhr zum Gürtel und kam mit dem Strahler wieder hoch. Der Lauf richtete sich auf den Mausbiber. Gucky hätte teleportieren können, aber es wäre ihm wie ein feiger Rückzug vorgekommen. Außerdem dauerte es mindestens eine Sekunde, ehe er entmaterialisierte. Der Springer würde seinen tödlichen Schuß noch anbringen können. Da gab es auch andere und bessere Mittel.
    „Guten Tag“, sagte Gucky in reinem Interkosmo und entblößte freundlich seinen Nagezahn. „Wie geht es dir, Ralgor?“
    Der war so verblüfft, daß sein Unterkiefer um einige Zentimeter nach unten sank.
    „Du... sprichst? Wer bist du?“
    „Du sprichst ja auch, nicht wahr?“ erkundigte sich Gucky versöhnlich und konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf die Pistole. Seihe telekinetischen Geistesströme erfaßten die Materie behutsam, und der Lauf der Waffe zeigte plötzlich gegen die Decke.
    Der Springer war derart überrascht, als ein unbelebter Gegenstand plötzlich Neigung zeigte, sich selbständig zu machen, daß er keiner Aktion fähig war. Staunend sah er zu, wie der Strahler seinen verkrampften Fingern entglitt und gegen die Decke schwebte, als sei er ein Ballon geworden. An der Decke angekommen, hielt der Strahler an und richtete seinen Lauf auf Ralgors Kopf.
    „Nun, jetzt bist du aber artig?“ fragte Gucky und zwitscherte wie ein irdischer Vogel.
    „Mach die Tür zu!“
    Ralgor fiel nicht ein, dem Befehl Folge zu leisten. Er stieß einen zweiten, diesmal aber wutentbrannten Schrei aus und stürzte sich auf den Eindringling. Gucky dachte an die ernsten Ermahnungen John Marshalls und verzichtete auf weitere Experimente. Er entmaterialisierte und verpaßte somit den eigentlich amüsanten Teil des Abenteuers.
    Ralgor wurde von der Wucht des Sprunges jäh nach vorn gerissen, als seine mächtigen Fäuste ins Leere griffen. Er prallte mit dem Schädel gegen den Bordkommunikator und holte sich eine farbenprächtige Beule, deren Vorhandensein er später bei mitfühlenden Fragen seiner Sippengenossen niemals befriedigend erklären konnte.
    Fassungslos starrte er auf die Karten. Mit brummendem Schädel und einer unwilligen Handbewegung wischte er sie vom Tisch. Dann sank er schwer in den Stuhl, auf dem noch vor drei Sekunden Gucky gestanden hatte.
    Verdammt! Es gab also doch Geister!
     
    6.
     
    „Die haben etwas mit der Erde vor!“
    John sah ungläubig aus.
    „Ich denke, den Gedanken haben sie längst aufgegeben, Gucky. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie es noch einmal versuchen werden. Die erste Lehre sollte ihnen genügt haben.“
    „Der Kerl hatte Karten, auf denen die Erde besonders auffällig markiert worden war. Ich wette, sie werden heute Abend über diesen Punkt verhandeln. Wir sollten nicht versäumen, einen Beobachter zu der Konferenz zu entsenden.“
    „Enzally wird uns berichten.“
    „Das genügt nicht, ganz abgesehen davon, daß wir mit unserem Besuch einen sehr positiven Zweck erfüllen können.“
    „Und der wäre?“ beugte sich John interessiert vor.
    „Wir werden die Patriarchenversammlung verseuchen“, sagte Gucky.
    Der Telepath wollte gerade eine abwehrende Geste machen, als er mitten in der Bewegung anhielt. Ein nachdenklicher Zug huschte über sein Gesicht. Schließlich nickte er zögernd.
    „Ein wahrhaft toller Gedanke, Gucky. Aber ich glaube doch, daß ich dazu die Erlaubnis Rhodans einholen muß. Ohne jede Anweisung können wir nicht jene Springer mit einer Krankheit infizieren, die nicht auf Goszuls Planet stationiert sind. Die Seuche ist ansteckend; sie würden sie in den Raum hinaustragen. Und ich wehre mich dagegen, das Universum absichtlich zu verseuchen.“
    „Frage doch Rhodan“, schlug

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