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0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

Titel: 0036 - Wir spielten hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten hinter den Kulissen
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erschrocken.
    »Ist ein Arzt hier?«, rief ich laut. »Schnell, verdammt noch mal! Ein Arzt?«
    »Hier, ich!«, rief ein kleines Männchen mit einer randlosen Brille. Es stand im Nu neben mir und beugte sich über den Hausherrn. Dessen Gestalt war schon schlaff geworden.
    Der Arzt kniete neben Mr. Barris nieder und untersuchte ihn. Als er sich wieder erhob, brauchte man nur in sein Gesicht zu blicken, um zu wissen, wie sein Befund war. Aber er sprach ihn auch aus.
    »Tot«, sagte er tonlos, mit hängenden Schultern. »Tot…«
    Ein gellender Schrei trieb uns das Blut eiskalt durch die Adern. Ich drehte mich um. Die Hausherrin fiel in Ohnmacht. Mr. Hallem, der hinter ihr stand, fing sie auf und ließ sie in einen Sessel gleiten.
    »Jetzt platzt mir aber der Kragen«, murmelte Phil. Er holte tief Luft und wollte irgendetwas rufen.
    Ich hieb ihm verstohlen in die Seite.
    »Halt deinen Mund«, zischte ich. »Kein Wort davon, dass wir dienstlich hier sind!«
    »Aber…«, versuchte er zu protestieren.
    »Kein Wort davon!«, wiederholte ich. Dabei glitten meine Augen unauffällig, aber in gespannter Aufmerksamkeit in die Runde.
    »Tja, was nun?«, fragte ich so laut, dass es alle hören konnten. Ich stellte mich bewusst dämlich.
    Der Doktor rieb sich verzweifelt seine schlanken, zerbrechlichen Finger.
    »Wir, wir müssen die Polizei benachrichtigen…«, stotterte er.
    »Da hinten steht ein Telefon!«, rief einer der Gäste.
    »Dann will ich mal die Polizei anrufen«, sagte ich.
    Zwei Minuten später war die vierte Mordkommission der City Police alarmiert. Ich legte den Hörer wieder auf. Phil war mir zum Telefon gefolgt, hatte aber auf meinen Wink hin die Gäste im Auge behalten.
    »Hat jemand sich an den Gläsern zu schaffen gemacht?«, raunte ich ihm ins Ohr.
    »An welchen Gläsern?«
    »Die dort auf dem Tablett stehen! Irgendeiner hat doch ein Glas weggenommen! Wer war es?«
    Phil sah mich an wie das siebte Weltwunder.
    »Kein Mensch hat die Gläser angerührt! Wie kommst du denn auf diesen verrückten Gedanken?«
    Ich fühlte, wie mir das Blut zu Kopf schoss. Es hatte niemand die Gläser berührt, seit sie die Gäste leer getrunken zurück auf das Tablett gestellt hatten? Aber das war doch ausgeschlossen!
    »Bist du ganz sicher?«
    »Absolut«, nickte Phil. »Niemand hat die Gläser berührt, als du telefoniertest.«
    Verdammt. Mein ganzes Gebäude, das ich mir in Gedanken mühsam aufgebaut hatte, brach mit einem Schlag zusammen. Sollte es denn etwa kein Mord sein?
    ***
    Die Mordkommission der City Police kam mit einem großen Einsatzwagen und' drei Personenwagen, Gesamtstärke achtzehn Mann. Ihr Leiter war der vierunddreißig Jahre alte Lieutenant Ben Gorry. Er machte einen zielbewussten, entschlossenen Eindruck.
    »Ladys and Gentlemen«, sagte er, als er im Salon stand. »Sie dürfen das Haus nicht verlassen, bis ich es Ihnen ausdrücklich gestattet habe. Ich werde mich bemühen, Sie so schnell wie möglich zu vernehmen, aber ein paar Minuten wird es immerhin dauern, bis ich Ihnen die Erlaubnis geben kann, nach Hause zu gehen.«
    Mr. Hallem zog die Augenbrauen zusammen.
    »Was soll denn das heißen?«, fragte er scharf. »Darf ich mich vielleicht nicht mehr frei bewegen? Lebe ich nun in Amerika oder nicht? Wo bleiben meine Rechte als freier Bürger?«
    Gorry ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Fragen Sie lieber, welche Pflichten Sie als freier Bürger haben, dann werden wir uns über Ihre Rechte schnell einig werden.«
    »Ich will nach Hause!«, schnaubte Mr. Hallem.
    »Sie bleiben hier!«, erwiderte Gorry kategorisch. »Und wenn Ihnen das nicht passt, können Sie sich meinetwegen beim Präsidenten darüber beschweren. Bill, Robby und Tom, ihr passt auf, dass hier niemand den Raum verlässt.«
    Er winkte den drei aufgerufenen Beamten aus seiner Schar zu und verließ mit den anderen den Salon.
    »Warum kümmern wir uns nicht um die Geschichte?«, fragte mich Phil leise, sodass es die anderen nicht hören konnten.
    Ich ließ zwei Eiswürfel in mein Glas fallen, legte die Eiszange wieder in die Silberschale, goss mir Whisky über die Würfel und schlürfte genießerisch das herrliche Getränk.
    »He, ich habe gefragt, warum wir uns nicht um die Sache kümmern!«
    Ich setzte mein Glas ab.
    »Ich beschäftige mich unentwegt mit diesem Fall, mein Lieber.«
    »Indem du Whisky trinkst!«
    »Richtig. Ich finde, das ist hier eine sehr angebrachte Methode, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Oder was willst du sonst

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