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0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

Titel: 0036 - Wir spielten hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten hinter den Kulissen
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also das Glas nach Ihrem Mann noch einmal angefasst und in den Schrank gestellt haben, wo ich es fand! Welchen anderen Grund konnten Sie dazu haben, als das Gift zu verstecken?«
    »Das ist kein Beweis!«
    »Richtig! Es ist keiner! Aber wir brauchen auch keinen Beweis! Die ganze Vorstellung heute Abend war nur dazu da, Sie aus Ihrer Ruhe herauszulocken. Sie sollten eine Wiederholung der Tat liefern! Und Sie sind prompt darauf hereingefallen! Gorry sagt prahlerisch, er sei der Einzige, der den Mörder kenne! Sie schalteten blitzschnell! Wenn er der Einzige war, konnte man das drohende Verhängnis noch abwenden! Gorry musste beseitigt werden, bevor er sprechen konnte! Sie unterbrachen ihn mit der Bitte, Ihren Gästen eine Erfrischung anbieten zu dürfen. Genau das hatten wir gewollt! Der Sekt wurde serviert. Ich habe Sie von der Lampe aus beobachtet, die dort in der Ecke steht! Ich habe gesehen, wie Sie das Gift hervorholten! Ich habe gesehen, wie Sie es in das Glas schütteten, das Sie Gorry dann hinhielten! Ich bin der lebende Beweis, Mrs. Barris! Und der Beweis für -den Mordversuch an Gorry enthält praktisch indirekt die Beweise für den Mord an Ihrem Gatten! Denn nur der Mörder von Mr. Barris kann ein Interesse daran haben, den Mann zu beseitigen, der von sich behauptete, dass er als Einziger diesen Mörder kenne! Aber Sie hätten sich nicht so billig täuschen lassen sollen! Genau wie an dem Abend, als Sie Ihren Gatten ermordeten, war heute nichts, was geschah, Zufall! Nur ein Unterschied bestand: Damals hatten Sie den Verlauf der Ereignisse geplant, und heute Abend wir! Phil ließ sein Glas nicht fallen, weil er ungeschickt war, sondern weil er Ihre Aufmerksamkeit ablenken wollte! Sie fielen drauf herein! Gorry vertauschte inzwischen sein Glas! Miss Mara rief nicht nach etwas Trinkbarem, weil sie wirklich nichts hatte, sondern weil das zwischen uns so abgemacht war! Wir wollten Sie verwirren! Es gelang! Sie gerieten für den Bruchteil einer Sekunde so aus der Fassung, als Gorry sein Glas an Miss Mara gab, dass Sie eine instinktive Bewegung machten, als wenn Sie Miss Mara daran hindern wollten, das Glas auszutrinken! Natürlich, Sie waren ja die Einzige, die wusste, dass in diesem Glas eine für Gorry bestimmte, tödliche Giftdosis war! Aber wir wussten es auch! Vielen Dank dafür, dass Sie uns so gut geholfen haben! Jetzt kann ich es sagen: Wenn Sie heute Abend nicht auf unser Theater hereingefallen wären, hätten wir keine wirklichen Beweise gegen Sie gehabt. Da hinten auf dem Kaminsims steht das Glas, in das Sie das Gift taten, das Gorry trinken sollte. Und um ganz sicher zu gehen, hatten wir den Doktor gebeten, Sie ebenfalls zu beobachten, damit meine Zeugenaussage vor Gericht nicht allein stehe. Er tat es und kann meine Beobachtung bestätigen: Sie taten heute Abend das Gift in das Glas, das dort auf dem Kaminsims steht. Damit wäre die Geschichte wohl erledigt.«
    »Und was ist mit Mister Riling?«, fragte Gorry.
    Ich drehte mich um.
    »Ach ja«, sagte ich gedehnt, »Mister Riling. Nun, das ist einfach. Barris wollte sich einen Privatdetektiv zulegen, der den Ursprung der gegen ihn gerichteten Drohungen ermitteln sollte. Einer der Diener hatte einen Bruder, der sich als Privatdetektiv betätigt -eben unseren Mister Riling. Nun ging es darum, Mister Riling unter irgendeinem Vorwand ins Haus zu bringen. Hätte man ihn als Privatdetektiv ausgegeben, wäre der Schreiber der Drohzettel ja gewarnt gewesen. So wurde die nicht sehr geistreiche Geschichte mit dem Unfall konstruiert. Aber das ist ja jetzt alles von untergeordneter Bedeutung, da wir den Mörder von Mr. Barris haben, den Dieb des Schmuckes, den Anstifter des Einbruches im Arbeitszimmer und so fort.«
    Ich wandte mich wieder der Hausherrin zu. Mein Blut schien mir in den Adern zu gefrieren.
    Mrs. Barris stand auf einmal hinter der Filmschauspielerin. Sie hielt einen kleinen Revolver in der Hand. Die Mündung zeigte genau in den Nacken der Schauspielerin.
    »Wenn sich einer von Ihnen rührt, drücke ich ab!«, sagte sie.
    Auf der Stirn von Miss Mara stand der Schweiß in dicken Tropfen. Trotz ihres gepuderten Gesichtes war sie kreidebleich.
    ***
    Der Doktor nagte nervös an seiner Unterlippe. Phil hatte aufspringen wollen, sich aber noch rechtzeitig anders besonnen. Gorry ballte in ohnmächtiger Wut die Fäuste.
    Mir stieg es eiskalt in die Beine. Wenn Miss Mara tatsächlich etwas zustoßen würde, waren wir die Schuldigen. Ob vor Gericht oder nicht -

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