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0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

Titel: 0036 - Wir spielten hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten hinter den Kulissen
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nichts! Lassen Sie uns vernünftig überlegen, was wir tun können!«
    »Überlegen! Überlegen! Ich habe es satt, auf Ihr dämliches Predigen vom Nachdenken zu hören! Sie sehen ja, wo wir damit hingekommen sind! Ich hole sie heraus!«
    Er lief tatsächlich schon auf die Villa zu.
    Im selben Augenblick trat Mrs. Barris drin an ein Fenster.
    »Noch einen Schritt, Mister Gorry, und ich drücke ab!«
    Vor ihr stand wie ein Schild gegen unsere Schüsse, die todblasse Schauspielerin. Ihre Lippen zitterten.
    »Gorry!«, schrie ich.
    Er setzte langsam den Fuß weiter vor.
    Ich riss meine Pistole heraus, legte an und schoss.
    Keine zehn Zentimeter vor Gorrys Fuß spritzte der Sand auf dem Rasen auf.
    »Kommen Sie sofort zurück, Gorry!«, schrie ich.
    Er blieb wenigstens stehen.
    »Wenn Sie weitergehen, muss.ich Ihnen einen Schuss ins Bein verpassen!«, rief ich, während ich Phil einen Wink gab.
    Gorry war von Sinnen. Er riss seine eigene Pistole heraus und legte auf mich an.
    »Na, los! Versuchen Sie’s doch!«, geiferte er.
    Ich beobachtete aus den Augenwinkeln Phil. Er schlug einen Haken hinter den Bäumen, um in Gorrys Rücken zu kommen.
    Ich musste ihm Zeit verschaffen, an Gorry heranzukommen.
    Ich redete auf Gorry ein. Es war sinnlos. Er wollte um jeden Preis in die Villa. Aber mit jedem Wort, das wir wechselten, kam Phil in Gorrys Rücken näher heran.
    Endlich stand er hinter ihm.
    »Hallo, Ben!«, rief er.
    Gorry warf sich herum.
    Phil warf seinen Arm zwischen Gorrys Oberarmgelenk, drehte sich um und riss Gorry mit. Die Pistole flog aus seiner Hand. Bevor er wieder auf den Füßen war, hatte ihm Phil einen bildschönen Uppercut an die Kinnspitze gesetzt.
    Vorübergehend war Gorry ausgeschaltet. Phil nahm seine Pistole und kam zu mir heran.
    »Da stünden wir wieder mal allein vor einer verdammt brenzligen Situation«, meinte er.
    »Stimmt, Phil. Aber wir werden es schon schaffen. Nanu, was ist denn da los?«
    Diener, Köchinnen und Stubenmädchen kamen aus der Villa herausgerannt und schrien wirres Zeug durcheinander. Selbst unser Mr. Riling konnte jetzt wieder prima laufen.
    Ich zog ihn zu mir heran, als er an mir vorbeirennen wollte.
    »He, Riling, was ist los?«
    Er blieb atemlos stehen.
    »Jetzt ist sie total verrückt geworden!«, keuchte er. »Sie hat ein großes Ölgemälde von ihrem Mann in den Salon bringen lassen. Miss Mara musste davor niederknien. In diesem Zustand hat sie die Schauspielerin mit Gardinenschnüren gefesselt. Aber sie legte nie diesen verfluchten Revolver aus der Hand!«
    »Und?«
    »Sie hat mit ihrem Feuerzeug die Gardinen und die Teppiche angesteckt! Das Zeug brennt doch wie Zunder!«
    In diesem Augenblick zerbarst unter der Hitze das erste Fenster. Dicke Rauchschwaden wälzten sich heraus.
    »Okay, das ist unsere Chance!«, schrie ich.
    Aber mein Ruf wurde übertönt von einem spitzen Schrei, der lang gezogen durch das zerbrochene Fenster hallte. Er ließ uns das Blut in den Adern gefrieren.
    ***
    Ich rief drei Cops heran.
    »Sie klemmen sich sofort ans Steuer eines Einsatzwagens und rasen zur nächsten Rettungsstation! Bringen Sie unter Sirenengeheul einen Arzt und Tragbahren!«
    »Yes, Sir!«
    »Sie alarmieren über den Sprechfunk Ihrer Wagen die Feuerwehren!«
    »Okay, Sir!«
    »Sie übernehmen das Kommando über die Leute rings ums Haus! Keiner darf hinein! Keiner schießt! Ganz egal, was passieren sollte!«
    »Wird erledigt, Agent.«
    »Jeder, der aus dem Hause kommt, wird sofort festgenommen!«
    »Klar, Agent.«
    Ich warf meine Pistole weg und riss mir die Jacke vom Leib. Phil sah mich fragend an.
    »Ohne Waffe?«
    »Willst du, dass in der Hitze die Biester von allein losgehen?«
    Er verstand. Auch seine Pistole flog in das Gras. Die Jacke dazu. Wir stürmten die Freitreppe hinauf.
    Verdammt, die Hexe hatte an alles gedacht. Die große, breite eichene Flügeltür war geschlossen und wahrscheinlich von innen zugeriegelt. Ich raste die Freitreppe wieder hinab.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich meine Pistole gefunden hatte. Die Treppe wieder hinauf. Als ich die Mündung ans Türschloss hielt, schlug mir Phil mit einem verdammt harten Schlag die Waffe aus der Hand.
    »Bist du wahnsinnig?«, brüllte er.
    Der Lärm des Feuers wurde immer lauter. Die Flammen hatten schon auf andere Räume übergegriffen. Fensterscheiben zersprangen.
    »Wie willst du denn sonst hineinkommen?«, schrie ich zurück.
    »Aber wenn sie deine Schüsse hört, drückt sie vielleicht doch noch auf die

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