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0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

0036 - Wir spielten hinter den Kulissen

Titel: 0036 - Wir spielten hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten hinter den Kulissen
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heranzuschleichen.«
    »Okay, Jerry.«
    Ich huschte hinter der Hecke hervor und in den Schatten des der Straße am nächsten stehenden Baumes. Von dort konnte ich den Diener gut sehen. Hin und wieder huschte der Lichtschein eines Autoscheinwerfers über seine Gestalt, sodass die blanken Knöpfe seiner Livree blitzten. Dann fiel seine Gestalt zurück in die Dunkelheit und stand regungslos und stumm gegen den Nachthimmel. Nur das rote Pünktchen seiner Zigarette leuchtete.
    Plötzlich schob sich ein Wagen aus der Kette der Autos und fuhr an den Straßenrand heran. Er hielt genau neben dem Diener.
    »Hallo«, sagte ein Mann im Wagen.
    »Hallo«, erwiderte der Diener. »Du hast dich über eine Stunde verspätet! Ich bin schon ein halbes Dutzend Mal hier gewesen!«
    Der Mann im Wagen stieg aus. Ich konnte nicht mehr von ihm sehen, als dass er einen hellen Trenchcoat trug.
    »Ich wurde in einen Unfall verwickelt«, erklärte er. »Die Polizei ließ mich nicht eher weiterfahren, als bis ich meine Zeugenaussage zu Protokoll gegeben hatte.«
    »Du hast Glück«, meinte der Diener. »Das Dinner ist noch nicht serviert. Verstehe selber nicht, warum eigentlich. Komm, beeilen wir uns.«
    »Ja. Wie soll es vor sich gehen?«
    »Ich habe die Wurzeln der Hecke gestern angelockert. Du wirst mühelos durchkommen.«
    Der Unbekannte setzte sich wieder ans Steuer. Der Diener gab Winkzeichen, nach denen der Mann steuerte.
    Keine drei Meter von mir entfernt durchbrach der Wagen die Hecke, die den Park zur Straße hin abgrenzte. Es ging ziemlich einfach, und die Hecke richtete sich teilweise hinter dem Fahrzeug wieder auf.
    »Was nun?«, fragte der Mann zum Seitenfenster heraus.
    Der Diener deutete auf eine uralte, knorrige Eiche, die etwa dreißig Meter entfernt war.
    »Da, die Eiche.«
    »Okay.«
    Der Kerl kletterte wieder aus dem Wagen. Er hob die Kühlerhaube hoch und montierte irgendetwas am Motor.
    Dann beugte er sich in den Wagen und hantierte eine Weile in gebückter Stellung.
    Schließlich kam er wieder zum Vorschein. Er ließ den Wagen im Schritt fahren und ging nebenher. Als sie die Hälfte der Entfernung bis zur Eiche zurückgelegt hatten, beugte er sich noch einmal in den Wagen und warf sich dann rasch beiseite.
    Mit aufheulendem Motor raste der Wagen auf den dicken Baum zu, donnerte mit gewaltigem Getöse dagegen und überschlug sich. Die beiden Männer beobachteten es lachend.
    Ich sah, dass der Diener noch etwas sagte, konnte aber nicht verstehen, was er dem Autofahrer zuraunte. Dann jagte er in weiten Sprüngen zurück zur Villa.
    Der Fahrzeuginsasse begann eine merkwürdige Tätigkeit. Er zerriss seinen Trenchcoat, rannte mit der Stirn zweimal hart gegen den umgekippten Wagen und brachte sich schließlich mit dem Taschenmesser einen leichten Schnitt am linken Arm bei, aus dem sofort Blut kam. Ich sah das alles, weil ich ihm nachgeschlichen war. Zu guter Letzt imitierte er eine Verletzung am Bein und humpelte auf die Villa zu.
    Ich huschte zurück zu Phil.
    »Was sagst du dazu?«, fragte er mich entgeistert.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das ist mir noch nicht passiert!«, staunte Phil. »So etwas Verrücktes habe ich doch noch nicht gesehen! Lassen absichtlich einen nagelneuen Mercury gegen einen Baum sausen!«
    Ich fischte mir eine Zigarette aus meinem Päckchen und hielt die Flamme des Feuerzeugs daran. Der erste Zug ging tief und wohltuend in die Lungen.
    »Komm«, sagte ich. »Gehen wir zurück. Ich habe das Gefühl, dass uns noch jede Menge Überraschungen bevorstehen.«
    Wir gingen zurück. Die nächste Neuigkeit wartete schon auf uns.
    ***
    »Was sollen wir unternehmen?«, fragte Phil, als wir vorn die Freitreppe emporstiegen. »Sollen wir den Diener suchen, der diesen mysteriösen Autofahrer erwartet hat?«
    »Nein. Wir wollen uns erst einmal im Salon bei den Gästen umsehen. Der Autofahrer ist ja nicht grundlos gegen die Eiche gefahren, nicht? Es wird sich schon noch herausstellen, warum er dieses Manöver wählte, um ins Haus zu kommen.«
    Phil blieb stehen.
    »Was soll das heißen?«, fragte er ärgerlich. »Dieses Manöver wählte, um ins Haus zu kommen? Was soll das bedeuten?«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter.
    »Denk mal nach!«, ermunterte ich ihn lächelnd.
    Ohne auf sein Brummen zu achten, setzte ich meinen Weg fort. Er kam verärgert mit. Ihm schien die ganze Party keinen Spaß mehr zu machen. Ich hingegen gewann langsam Geschmack an dieser verworrenen Sache.
    Im Salon standen die Gäste noch immer in

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