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0039 - Turm der Verlorenen

0039 - Turm der Verlorenen

Titel: 0039 - Turm der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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schnell wie möglich aus dem Bus zu kommen, als er vor dem Flughafengebäude stoppte. Eunice Clair eilte durch den Nebenausgang an den Zollkontrollen vorbei in die Wartehalle, wo bereits die erste Hälfte der Reisegruppe auf ihr Gepäck wartete.
    Eunice Clair ging zu einem Getränkestand und bat um eine Coca Cola. Sie bezahlte, schob den Strohhalm in den Flaschenhals und drehte sich wieder um in der Hoffnung, den Reisenden vielleicht noch einmal zu Gesicht zu bekommen.
    Und ihre Hoffnung wurde nicht betrogen. Es dauerte gar nicht lange, da tauchte der Fremde bei den Zollkontrollen auf, wurde ohne Aufenthalt und Verzögerungen durchgelassen und eilte nun mit langen Schritten durch die Wartehalle, vorbei an den anderen Reisenden, unter denen sich bereits Ungeduld regte, weil ihr Gepäck so lange auf sich warten ließ.
    Verblüfft begriff die Stewardess, dass der Mann offensichtlich überhaupt kein Gepäck bei sich hatte!
    Es war das erste Mal, dass sie etwas so Sonderbares miterleben musste. Und es verwirrte sie über alle Maßen. War der Mann vielleicht gar kein Franzose? War er ein Flüchtling, oder sogar ein Spion? Ihre Gedanken jagten im Kreis.
    Sie glaubte sich schon einer abenteuerlichen Affäre auf der Spur, trank hastig ihre Cola aus und rannte hinter dem fremden Professor her.
    Doch ihre Bemühungen waren umsonst. Vor dem Gebäude konnte sie gerade noch mitverfolgen, wie der Mann einem Taxi winkte, in den Fond tauchte, die Tür hinter sich zuzog, und der Wagen dann anruckte und schnell im trüben Grau dieses unfreundlichen Tages verschwunden war.
    Erst jetzt erinnerte sich Eunice Clair daran, was ihr bei dem Mann eigentlich so völlig ungewöhnlich vorgekommen war – trotz des regnerischen Wetters hatte er keinen Regenmantel getragen und auch keinen Schirm bei sich gehabt.
    Er sah aus, als wäre er mitten aus einer Geschäftskonferenz herausgeholt und in das Flugzeug verfrachtet worden…
    ***
    In dem Augenblick, in dem Zamorra die Halle des Flughafens von Bukarest verließ und einem heranrollenden Taxi winkte, durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Auf einmal wusste er mit glasklarer Deutlichkeit, wo Mordius ihn erwarten würde.
    Das Dorf hieß Valice und lag in einem kleinen engen Tal in den Südkarpaten. Der Landstrich trug auch einen Namen – Transsylvanien. Es war das sagenhafte Land der Vampire, die Gegend, aus der nach alter Überlieferung Graf Dracula, der Urvater der Vampire, herstammte.
    Jetzt verstand Zamorra auch, was Mordius gemeint hatte mit dem Untoten, zu dem er Zamorra machen wollte. Zamorra verspürte eine innere Abscheu gegen diese Vorstellung, versuchte, seine Gedanken freizumachen von den schrecklichen Bildern, die auf ihn einstürmten, hatte aber keinen Erfolg. Zu tief hatte Mordius seine mentalen Befehle in Zamorras Geist gesenkt, als dass er wirkungsvoll etwas dagegen hätte unternehmen können.
    Er konnte nur diesen Befehlen folgen und seine Sache möglichst schnell zu Ende bringen. Das Taxi, dem er gewinkt hatte, hielt mit quietschenden Bremsen. Zamorra, dem der Regen in Strömen über das Gesicht lief, beeilte sich, ins Trockene zu kommen. Der Taxifahrer betrachtete ihn wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Er versuchte auf Rumänisch ein Gespräch anzufangen, da er sicher war, nur ein Einheimischer würde bei diesem Wetter lediglich im Anzug über die Straße laufen.
    Doch er musste erkennen, dass er sich getäuscht hatte. Der Mann in seinem Wagen war wohl ein Tourist, der soeben mit dem Flugzeug angekommen war. In bruchstückhaftem Englisch fragte der Taxifahrer, ein untersetzter Mann mit einem martialischen Schnurrbart, nach dem Fahrtziel seines Fahrgastes.
    »Valice.« Zamorra hatte mit ausdrucksloser Stimme geantwortet.
    Sein Blick war wach, jedoch weit in die Ferne gerichtet. Er schien den Taxifahrer und die Straße vor sich überhaupt nicht bewusst wahrzunehmen. Und noch einmal nannte er sein Ziel. »Valice.«
    Der Taxifahrer zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb.
    Seine Lippen zitterten leicht, als er verzweifelt den Kopf schüttelte.
    »Nicht Valice, Herr. Valice gefährlich, Herr. Dort lauert Tod. Außerdem alles zerstört dort. Sie werden nichts finden, Herr. Ich fahre Sie in die Stadt. Dann schauen Sie dort weiter. Ich Sie fahre nicht nach Valice.«
    Zamorra gab keine Antwort. Es schien ihm gleichgültig zu sein, was der Taxifahrer ihm erzählte. Es konnte ihm auch egal sein. Denn er wusste genau, dass er sein Ziel erreichen würde.
    Der Fahrer kurvte mit waghalsigem

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